Fräulein Schneider:Teil 9: Der Brief
Fräulein Schneider, Teil 9: Der Brief
„Ich danke Ihnen. Ich finde den Weg.“ Und weg ist sie.
Freitag früh:
Ich betrete den Bürokomplex, komme in meinem Büro an. . Ich wundere mich. Frau Schneider ist nicht im Vorzimmer. Der Bildschirm ihres PCs ist dunkel. Sie ist immer die Erste. Heute nicht.
47 neue E-Mails in meiner Mailbox. Blink. Nr. 48:
Ich bitte um einen Tag Freizeitausgleich. Ich hoffe auf ihr Verständnis und Entgegenkommen. Es kommt sehr kurzfristig, das ist mir bewusst.
Danke
Frau Gesine Schneider
PS: mehr im Brief
„Mehr im Brief?“
Ich bin ja auch noch nicht wieder auf dem Boden. Gestern, das war einfach, war...es war einfach...gigantisch. Welcher Brief? Ich bringe den Arbeitstag in Höchstform hinter mich. Denn der letzte Tag war einfach ... gigantisch. Ich wiederhole mich gedanklich. Für mich einfach gigantisch. Setzte Energien frei, die ich kaum zähmen kann. Meine armen Direct Reports litten heute. Ich schäumte vor Tatendrang und verrückter Ideen.
Für mein Fräulein? Wie war der letzte Tag für Sie? Ich bin mir sicher: auch phantastisch. All ihre Reaktionen und ihr Spiel sprechen dafür. Aber wie ging es weiter für sie? Sie nimmt frei. Ihr Mann wartete im Auto. Sie ließ ihn warten. Warum? Ihre Ankündigung:
„Mehr im Brief?“
Was bedeutet das alles? Welcher Brief? Wo ist der Brief?
Feierabend zu Hause:
„Mein Liebling, schön, es ist Wochenende. Freitag Abend. Nur für uns.“
Sie gibt mir einen flüchtigen Kuss. „Das Essen, das Essen, ich muss darauf aufpassen. Es ist gleich so weit. Gleich fertig.“
Ich reiße sie an mich, küsse sie tief und innig, stoße sie sanft von mir und sage: „Nun wieder an die Töpfe“. Sie lächelt mit einem verheißungsvollen Schmollmund.
Vor dem Nachtisch: „Übrigens. Ein Umschlag im Briefkasten. Keine Anschrift, kein Absender. Relativ schwer“, sagt sie geheimnisvoll und schaut mir fragend in die Augen.
„Öffne ihn bitte für mich!“ sage ich vertrauensfördernd. Sie öffnet ihn behutsam und reicht mir den Inhalt.
Wertvolles Briefpapier, verschiedene Farben und Formen. Geschöpftes Briefpapier. Ich hatte so was seit Jahrzehnten nicht mehr in der Hand.
Ich reiche die wertvollen Blätter meiner Frau und bitte Sie höflich: „Willst du ihn mir vorlesen. Nach dem Nachtisch?“
Meine Frau schweigt. Betastet das Briefpapier und sieht mich lange an:
„Ich weiß nicht. Scheint sehr intim zu sein.“
„Genau deshalb möchte ich es mit dir teilen. Du bist doch meine Frau.“
Sie lächelt erleichtert, kann aber ihre Aufregung nicht verbergen, legt das Briefpapier zur Seite und macht sich auf den Weg zur Espressomaschine. Sie kommt zurück und serviert uns das Gebräu. Sie setzt sich und nimmt das heute selten benutzte Büttenpapier in ihre Hände. Sie fühlt die Textur der verschiedenen Blätter erst mit ihren Fingern und überfliegt das Geschriebene.
„Oh Gott.“ Pause. „Meine Güte!“ Pause. „Was hast du da los getreten?“ Pause. „So intensiv, beim Ersten mal?“ Pause. „Du hast es richtig krachen lassen.“ Pause. „Dafür habe ich was gut bei dir.“ Pause. „Aber vorher müssen wir das klären.“
Ich schaue sie leicht verstört an. „Willst du mich nicht aufklären?“
„Will ich, ich lese dir vor. Dir Missetäter.“ Sie steht auf, gibt mir eine symbolische Ohrfeige und küsst mich tief und innig. Sie schüttelt den Kopf und sagt: „unmöglich.“ Sie setzt sich, schielt mich an und liest mit ernster Stimme den Text, den Fräulein Schneider geschrieben hat, als wäre sie es selbst:
„Ich musste mich um ihn kümmern. Ich konnte es nicht verantworten ihn heute alleine zu lassen. Mein Mann ist krank heute. Er ist krank vor leidenschaftlicher Erfüllung und Nicht-Erfüllung gleichzeitig. Krank vor Eifersucht und tiefer Liebe zu mir. Alles zur gleichen Zeit.
Er leidet mit mir wegen meiner Striemen, die Sie mir zugefügt haben und fühlt den Schmerz, den ich erlitt.
Und ist schadensfroh, dass ich endlich eine Bestrafung erhalten habe, die ihm angemessen erscheint. Dafür, dass ich ihn schon geraume Zeit zurückweise und vor meinen Füßen kriechen lasse. Eine Strafe, für die er selbst zu schwach ist, diese durchzusetzen und sie mir sie zu geben.
(Aber wenn ich es richtig bedenke, hat seine Schwäche auch etwas Gutes hervor gebracht. Unsere Begegnung. Unseren gestrigen Tag.)
Mein Mann hat gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, dass ihm dieses Rachegefühl ob meiner Striemen auf der Haut Genugtuung verschafft. Das rührt ihn zu Tränen.
Seine Eifersucht, seine Sehnsucht, die Gewissheit, das er nichts mehr bekommt von mir, ich ihn aber immer noch liebe, reißt ihn von der Hölle zum Himmel und wieder zurück.
Er litt schon seit geraumer Zeit. Seit fast drei Jahren darf er mich nicht mehr anfassen, darf auch sich nicht mehr anfassen, wie es ihm beliebt. Ich beherrsche ihn, habe die komplette sexuelle und emotionale Kontrolle über ihn erlangt. Ach, ich muss ergänzen. Im bürgerlichen Leben hat er die Kontrolle. Er ist erfolgreicher selbständiger Bauunternehmer, führt mehr als 70 Handwerker und Mitarbeiter, ist sehr geschätzt in der Branche. Er ist Familienvorstand. Er erzieht unsere beiden Kinder streng und liebevoll. Bei Geschäften und im gesellschaftlichen Bereich nehmen ihn alle als den Bestimmenden wahr. Wenn ich ihn begleite, bin ich seine Frau, die aber in dieser Baumännerwelt nichts zu tun hat, außer gut aus zu sehen und schön langweilige Smaltalks zu führen oder deftige Sprüche und Zoten zu hören zu bekommen, je nachdem. Sobald wir alleine sind, die Kinder nichts mitbekommen, dreht sich alles. Ich werde zu seiner Domina, er wird zum winselnden Cuckie. Ich lasse ihn leiden, indem ich fremd gehe und es ihn wissen lasse. Nein, ich gehe gar nicht fremd. Das war nur einmal. Als Reaktion darauf, dass er mit einer guten Freundin von mir geschlafen hat. Das war der Zeitpunkt, als sich alles drehte. Dazu – wenn Sie es wollen, später mehr. Heute ist es so: Immer wenn ich das Haus verlasse, lasse ich ihn im Ungewissen, wohin ich gehe. Lasse ihn leiden. Gebe ihm somit die Nahrung für seine Sucht, nämlich seine Eifersucht und seine tiefen verletzlichen Schuldgefühle, die ihn nähren und zugleich verzehren.
Würde ich es nicht mehr tun. Ich weiß nicht, was geschehen würde. Er braucht es mehr als ich, dieses seltsame Spiel. Wenn ich es mir richtig überlege, tue ich es gar nicht mehr aus Rache, sondern nur noch für ihn.
Ich wurde zu seinem Dämon, den er hasst und fürchtet, den er ehrt und liebt. Hasst und vergöttert.
Aber dazu später. Vielleicht habe ich Sie schon mit meinen einladenden – Entschuldigung ich schreibe auf Papier und kann nicht korrigieren- ausladenden Worten zu sehr beansprucht.
Doch nun erst zu dem, was Sie mir gestern geschenkt haben. Ich kann es immer noch nicht fassen: Es wurde alles übertroffen, was ich mir je vorstellen konnte. Mein Kopfkino wurde verdrängt, wurde neu geladen durch berauschende Sinnes- und Gefühlserfahrung. Durch Ihre Hand.
Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung, dass ich das Lustvollste, das mir in meinem Leben begegnet ist, so nüchtern darstelle. In meiner Erinnerung an gestern und wie alles dazu kam, würde ein Roman daraus.
Sie haben ...
... mich zum Sqirten gebracht. (gegoogelt was das ist). Wundervoll: Zum ersten Mal.
... mich gepeitscht. Nicht falsch verstehen. Die Snake sehr zärtlich: Zum ersten Mal.
... meinen Arsch mit dem Rohrstock verhauen. Heftig. Lustschmerz: Zum ersten Mal.
... mich mit dem Lineal gehauen. (Habe ich selbst ausgesucht.) Nicht zum ersten Mal. ☺
... und mein Fötzchen mit dem Plastikteil vorbereitet. Für unsere Lust. Zum ersten Mal.
Verzeihen Sie mir noch einmal, wenn ich das alles fast schon unprätentiös aufzähle. Ich versichere Ihnen, es war überwältigend und weit mehr, als ich mir in meinem ganzen Leben erträumt hatte. Ach ja, und die Orgasmen und die Erlaubnis meine Finger dafür zu benutzen. Ich danke Ihnen.
„Sie wiederholt sich an einigen Stellen“, sagt meine Frau leicht eifersüchtig aber immer noch – wenn auch ein wenig gezwungen - augenzwinkernd und fährt fort vor zu lesen:
Und wirklich alles zum ersten Mal erlebt. Ich träume schon davon, seit ich eine junge Frau bin. Alleine diese Begegnung, die Realisierung meines geheimen Traumes hätte schon gereicht, mich kurzfristig aus der Bahn zu werfen. Aber dabei blieb es nicht.
Ich lies meinen Mann im Auto warten. Ich bat Sie, mir alles mit zu geben. Sie wissen was ich meine.
„Alles mit zu geben?“ Meine Frau unterbricht, den Brief weiter vor zu lesen. „Was meint sie damit?“ fragt sie.
Ich zucke unwissend mit meinen Schultern: „Lies doch einfach weiter!“
Ich bin völlig aus dem Häuschen, zeige es aber nicht. Welch außergewöhnliche Situation: Meine Frau liest vor, was ich gestern mit einer Fremden erlebt habe. In den Worten der Fremden, des Fräuleins. Ich spüre die aufkeimende Eifersucht aber auch die Erregung meiner Frau - meines immer währenden Weibchens – zu dem sie sich hoffentlich heute noch wandelt.
Meine Frau liest weiter, wiederholt den letzten Satz:
... Ich lies meinen Mann im Auto warten.
Er hatte keine Ahnung, was in Ihrem Haus passierte. Aber so ist es mit meinem geliebten Mann, der sich selbstverschuldet in seine Rolle katapultierte. Seine Rolle ist zu dienen. Und zu leiden. Er hätte zu Hause warten können. Instinktiv spürte er aber, dass es dieses Mal anders werden würde.
Er sorgte sich um mich. Bedenken Sie, er war da, um mich zu beschützen, nicht weil ich es ihm befahl. Ich erzählte ihm, was ich ausprobieren wollte, mit Ihnen.
Er konnte nicht sehen, was Sie mit mir getan hatten, als ich Ihre Wohnung verlies und ins Auto stieg. Dafür sorgte ihrer vorrausschauende Führung der Bestrafungsinstrumente auf meiner Haut – und mein hochgeschlossener Trenchcoat.
Aber er roch es. Meine Entscheidung, ihm alles mit zu bringen roch er. Meinen Schweiß, den Saft meiner Möse, das meine Beine herunter lief als sie mich squriten ließen – ich kann es immer noch nicht glauben – das ich das kann. Er roch den fremden Mann und seine Körpersäfte, die sich in und über meinen Körper ergossen. Er leidet unter unserer Verschmelzung und unserer Lust, an der er niemals Teil haben werden kann.
Aber sein Instinkt verriet ihm, dass er nicht losfahren sollte. Sein stundenlanges Warten bot ihm die Legimitation für das Folgende:
Er nahm meine Hände, zog mir die Handschuhe aus und beschnüffelte diese. Ich kam mir jetzt schon wie nackt vor. Vor meinem eigenen Mann. Nackt. Vor meinem Cuckie, den ich erzog, heute dominiere, der mir zu gehorchen hat, sich unterwirft. Mit einem einzigen Wort hätte ich seinem Tun Einhalt gebieten können. Aber ich spürte, wie sehr er es sich wünschte, auf diese für ihn neue Entdeckungsreise zu gehen. Mein Sadismus ihm gegenüber sagte Stopp!
ABER MEINE ENTFACHTE UND VON IHNEN BEFLÜGELTE ENTDECKERLUST BEFAHL MIR: „LASSE IHN GEWÄHREN!“
Und ich lies ihn gewähren. Ich glaube, mein Herr, es liegt daran, dass Sie mich buchstäblich „weich geklopft haben“. Ich konnte nicht anders, war ja selbst schon wieder heiß ... und sollte es nicht bereuen.
Irritierend für mich war aber, dass mein Cuckie nicht einmal mit einem Blick um Erlaubnis fragte. Verdammt, was war los mit mir? Ich durfte es nicht zulassen, aber es erregte mich so sehr, was mein Mann tat. Zum ersten Mal seit Jahren überlasse ich ihm die Kontrolle.
Mein Herr, was haben Sie nur ausgelöst?
Die Handschuhe fliegen auf den Rücksitz. Er ist nicht artig, mein Mann. Er nimmt meine Hände, riecht daran und bekommt einen bösen Blick. Meine Duldung, ihn zu lassen, meine Erregung, bleibt ihm nicht verborgen. Mir bleibt nicht verborgen, dass er gerade dabei ist, seit Jahren verlorenes Gebiet zurück zu erobern: Mich. Meinen Körper. Meine Liebe hat er ja immer noch. Ich muss handeln:
„Finger weg!“
„Aussteigen!“
Er gehorchte. Mein Gott, viel mir ein, ich bin immer noch auf einem Parkplatz ihrer Siedlung. Ich schließe die Knöpfe des Trenchcoates, an denen mein Cuckie bereits herum gefummelt hat.
„Wenn du es willst, steige ein und beherrsche dich!“
Er fügt sich in seine Rolle, mein geliebter unterwürfiger Mann. Ich reiche ihm meine Hand wie eine Dame, zum Kuss...
...und es beginnt.
Er beginnt. Er beginnt eine Reise, die ich jetzt noch hätte verhindern können. Hätte verhindern müssen.
Aber:
Ich reise mit, beschloss ich meinen Gefühlen folgend, statt auf meinen Prinzipien zu folgen – und öffnete somit die Büchse der Pandora.
„„Sie öffnet die Büchse der Pandora?“ Was hat denn das zu bedeuten?“, fragt meine Frau und hört auf aus den Brief weiter zu lesen.
Ich zucke mit meinen Achseln und schaue sie fragend an.
Was jetzt kommt, überrascht mich nicht. Sie tut verwirrt, spielt Entsetzten. In Wirklichkeit haben die Schilderungen des Fräuleins sie heiß gemacht. War mir klar, aber ich hoffte doch wenigstens nach dem Nachtisch, einem wunderbares Crème brûlée, noch einen Calvados oder einen Espresso genießen zu können. Doch dafür lässt mir mein heiß gelaufenes Eheweib keine Zeit mehr.
Sie schiebt unsere Teller ans andere Ende des langen Marmortisches und schnappt mich am Schlips:
„So mein Götter-Gatte, zeige deinem Weibchen nun endlich, wie gut Zeus wirklich ist! Auf der Stelle! Und wehe, ich erlebe nicht mehr als---, bin weniger befriedigt als dieses Fräu---, diese... Schneider.“
„Dann kann ich was erleben“, sage ich mit rauer Stimme und starre ihr dabei mit einem raubtierartigen Blick in die Augen.
Ich packe ihre Unterarme und biege diese ausgestreckt gegen leichten Widerstand auf ihren Po, drücke ihren Körper fest an den meinen und küsse sie sanft auf den Hals. Ein symbolischer Biss auf ihre Halsschlagader folgt. Ich drücke Sie mit voller Körperspannung noch fester an mich und fletsche die Zähne.
Sie wirft den Kopf mit geschlossenen Augen zurück und bietet mir ihre Kehle an. Sie stimmt meinem animalischen Spielvorschlag zu.
BlackEroticHats, 12.01.2018