Nachdem jetzt hier wieder einige „Expertinnen und Experten“ ihre Beiträge niedergeschrieben haben, empfinde ich es für mich zumindest mal wichtig, die Ursache dieses Themas, also die Pathophysiologie der Prellung, kurz abzureissen, damit man zumindest mal vom gleichen spricht und entsprechendes Verständnis aufbringen kann, warum es u. a. Zu wulstigen Schwellungen und Striemen kommt...
Was passiert da also überhaupt?
Der böse Schläger setzt bei submissive durch die Benutzung eines Werkzeugs eine Prellung, neudeutsch Kontusion genannt, denn gemäss Definition ist eine
Kontusion oder Prellung die Verletzung eines Körperteils, wobei die Haut intakt bleibt.
Dabei können nachfolgend (dunkel-)rote, violett bis schwarze Verfärbung der Haut auftreten. ist Viele Faktoren können das Aussehen und die Dauer von Prellungen beeinflussen:
dazu gehören die Art des Gewebes, die Schwere und Tiefe der Verletzung, Trainingszustand, Alter, allgemeine körperliche Konstituon des Verletzten, Dauermedikationen, Hautfarbe und systemische Erkrankungen, insbesondere in Form von
Blutgerinnungsstörungen.
Auf der Grundlage der beteiligten Strukturen kann man Prellungen
(für uns BDSMler) - (die schwerwiegenden wie Lungen/Herz/Hirnkontusion erspare ich mir hier)
wie folgt unterteilen:
• Subkutane Prellung
• Muskulöse Prellung
• Periosteale Prellung
Subkutane Prellungen führen zu Verfärbung der Haut, lokalem Schmerz und Schwellungen.
Intramuskuläre Prellungen zeigen sich selten auf der Hautoberfläche. Schmerz ist das Hauptsymptom dieser Kontusionen, ebenso Schwellungen im Bereich des Treffers.
Wenn ein Schlag auftrifft, reißen oberflächliche, je nach Heftigkeit auch tiefere Gewebestrukturen, darunter auch feinste, in der Unterhaut und im Fettgewebe befindliche feinste Blutgefäße.
Dabei helfen (zumindest beim Schläger) rudimentär vorhandene Anatomiekenntnisse, um die schlimmsten Ausrutscher zu vermeiden...
Es kommt zu einer unspezifischen direkten Entzündungsreaktion, durch die der Körper den Schaden zu begrenzen versucht- das zeigt sich durch die Symptome Wärme, Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit bis hin zum Funktionsverlust.
Währenddessen kommt es zum Ausfliessen von Körperflüssigkeit (Lymphe und Blut) im Bereich der Verletzung des Kapillarendothels, was wiederum die Freisetzung von Endothelin auslöst, das eine Verengung der Gefässe und somit weiteren Austritt von Blut und Lymphe verhindert, aber dann wulstig-geschwollen aussehen kann.
Die Schädigung bewirkt auch die Freisetzung von Von-Willebrand-Faktor, der die Gerinnungskaskade auslöst, was zu einer lokalisierten Gerinnselbildung führt.
Die Beteiligung der Nervenenden kann zu Schmerzempfindungen führen.
Sollte diese körpereigene Reaktion nicht ausreichen und es zu gröberen Schwellungen bzw. heftigeren Einblutungen (die sich auch meist selbst, so lange die Haut darüber intakt ist UND keine Gerinnungsstörungen/Medikamente vorliegen, terminieren), wäre es Zeit für eine saubere Erstversorgung gemäss PECH-Regel oder wenn nötig das beiziehen fachlicher, professioneller Hilfe.
Nach einiger Zeit beginnt der Gerinnselauflösung, wobei das Hämatom verschiedene Farbänderungen aufgrund der Akkumulation von Hämoglobin-Abbauprodukten als Ergebnis der Phagozytose der Zellbruchstücke durchläuft.
Die aus dem Sportbereich bekannte PECH (Pause-Eis-Kompression-Hochlagern) wobei auch ich dazu tendiere, mir entweder andere Körperteile zur Züchtigung auszusuchen oder halt mindestens 48 std zu warten, bis ich mich wieder am geschändetem Gewebe versuche.
So, damit schliesse ich meinen Beitrag hier ab und wünsche allen Beteiligten ein frohes, anregendes und verantwortungsvolles Hau-Drauf und geniesst es...