Walzer der besonderen Art – mein erstes Mal
Einleitung:Nach den positiven Rückmeldungen zu meiner Kurzgeschichte "Hart und herzlich" (vielen Dank für die Komplimente!) hier ein Erlebniebericht über meine erste SM-Session:Du stehst vor mir mit einem süffisanten und selbstbewussten Lächeln, wissend was du willst und was du tust. Hast du dich für mich so in Schale geworfen? Schwarzes Leder. Gefällt mir. Da kann ich nicht wirklich mithalten. Nackt stehe ich vor dir in Hände-hoch-Haltung. Nun, nicht ganz nackt: An den Handgelenken trage ich Ledermanschetten, die mich an einem Querbalken fixieren, der von einem Flaschenzug gehalten wird. Ich bin dir ausgeliefert, hilflos, wehrlos. Gefangen und doch fühle ich mich frei, beschwingt und leicht. Erwartungsvoll bin ich gespannt, was auf mich zukommt. Es ist mein erstes Mal.
Nun kommst du auf mich zu. Deine Hände streichen sanft über meinen Körper, du gehst um mich herum und bleibst mir doch so nah, dass der Kontakt nicht abreisst, und ich deinen Atem spüre. Kurz schliesse ich die Augen und geniesse einfach die Berührungen und die Nähe. Dann bricht der Kontakt ab, und ich öffne die Augen. Wieder lächelst du mich an, während du leicht und lässig mit dem Flogger in deiner Hand spielst. Ich liebe den Anblick einer Frau mit Peitsche. Gibt es etwas Erotischeres?
Anfangs streichelt mich der Flogger nur. Ich entspanne mich, lasse mich fallen. Nun folgen leichte Schläge. Ich bemühe mich, dir ein möglichst freches Grinsen zu schenken. Ein bisschen Provokation darf schon sein. Du steigerst die Intensität. Ich will mehr. Du lässt dich von mir nicht aus der Ruhe bringen, geniesst das Spiel und die Macht, die du über mich hast. Die Schläge werden härter. Ich bin froh, dass ich mithalten mag. Meine Grenzen kenne ich nicht, verfüge über keine Referenz und hoffe einfach, dich und mich nicht durch einen frühen Abbruch zu enttäuschen.
Jetzt bist du es, die provoziert: Mit der Single Tail bietest du einen atemberaubenden Anblick. Du verstehst es aber nicht nur, heiss damit zu posieren, sondern mir damit auch einzuheizen. Nun verlangst du mir schon stärkere Nehmerqualitäten ab. Raubte mir der Anblick von dir mit der Einschwänzigen den Atem, so führt dein virtuoser Umgang mit diesem Folterinstrument dazu, dass ich die Luft mit einem zischenden Geräusch einziehe. Dir gefällts. Mir auch. Plötzlich lache ich. Keine Ahnung weshalb, aber ich lache. Ich verstehe es nicht. Genau so wenig verstehe ich, warum es mich glücklich macht, mich von dir auspeitschen zu lassen. Aber es ist mir egal. Ich muss nicht alles verstehen; ich kann es auch einfach geniessen. Genau das tue ich jetzt. Auch du lachst und geniesst. Die Atmosphäre ist spielerisch und entspannt.
Nein, muss das wirklich sein? Mit einem fiesen Lächeln zeigst du mir deinen Rohrstock. Vor diesem habe ich echten Respekt. Du beginnst wieder dezent und steigerst die Intensität der Schläge. Ich stosse ein «Aua» aus, bevor mich der nächste Schlag trifft. Ich sehe die Irritation in deinem Blick mit der fragend hochgezogenen Augenbraue. «Ich wollte dich nur ein bisschen verwirren». Auf meine Dreistigkeit reagierst du mit einem Grinsen, das ich nicht einordnen kann. Dann legst du mir einen Karabinerhaken in die linke Hand und erklärst mir: «Ich werde dich jetzt mit dem Rohrstock so lange und heftig schlagen, bis du aufgibst. Du kannst Stopp sagen oder den Haken fallenlassen. Hast du das verstanden?» Ich bestätige und bin nicht mehr so entspannt.
Die Schläge werden nun fieser und ich meine, sie immer an der gleichen Stelle zu spüren. Irgendwie komme ich meiner Grenze näher und doch habe ich den Eindruck, als gewöhnte ich mich an den Schmerz. Plötzlich hörst du auf und greifst auf den Flogger zurück. Dieses Gefühl empfinde ich als angenehm und berauschend. Ich glaube, ich könnte dir meinen Hintern noch lange hinhalten. Du aber hörst auf. Deine Erfahrung sagt dir, dass jetzt Schluss sein muss. Ich hätte es nicht gemerkt. Die Achtsamkeit, mit der du mich «liest» und auf mich eingehst, verdient grosse Anerkennung.
«Du bist richtig maso», sagst du mir. Das wird wohl so sein, wenn du es sagst. Ich selbst habe keinen Vergleich. Nachdem du mich losgemacht hast, umarmen und halten wir uns einen Moment. Mich durchdringt ein Gefühl tiefster Entspannung und grösster Freiheit. Die Welt steht still. Du forderst mich auf, mit der Hand über meinen Hintern zu streichen. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Wellblech und Leder. Faszinierend.
Das also war mein erstes Mal, und es fühlte sich wunderbar an. Es war wie Tanzen, okay etwas intensiver. Du hast mich in eine neue Welt entführt, mich in BDSM eingeführt, mich zur Steigerung verführt und mich souverän durch die Session geführt. Bei dir habe ich mich jederzeit sicher gefühlt, dir voll vertraut. Jetzt bin ich angekommen. Danke!