„Also zusammengefasst: ja, ich äußere mich, mein DOM will das auch so und ich auch, weil er sich dann permanent auf mich und die Situation einstellen kann…
Das läuft bei uns sehr ähnlich. Ich schätze es sogar sehr, wenn mein Ehe-Sub Reaktionen zeigt. Besonders, wenn er nach dem Jammern, Bitten und Betteln in die Phase kommt, wo er anfängt zu weinen. Für mich ist es zum einen ein Zeichen auf welchem Level ich ihn dann habe, zum anderen möchte ich gerade diese Phase so lange wie möglich stabil halten, weil für mich die tränenreiche Phase ein Hochgenuss darstellt, sehr kickt und berührt. Er lässt sich dann total fallen und gibt sich nur noch seinen Gefühlen hin. Er wiederum empfindet die Phase des Weinens als "reinigend" und "befreiend". Anschließend ist er beeindruckend einsichtig, unterwürfig und so herrlich weich.
Da die jeweilige "Tagesform" jedoch auch die Intensität bestimmt, dienen mir gerade seine offenen Reaktionen dafür das richtige Maß zu finden. Allerdings unterscheide ich da zwischen Strafen mit festgelegtem Strafmaß und situationsabhängigen Strafen.
Bei festgesetzten Strafen, also z.B. bei der jeden Sonntag um 11.00 Uhr stattfindenden Rohrstockzüchtigung, geht es um eine Art "Reminder", also darum, ihm zu verdeutlichen, wer das Sagen in unserer Ehe hat und was passiert, wenn er nicht gehorcht (klassisches "Maintenance" Spanking). Es beginnt mit einem ausgedehnten Verhör, peinlichen und unangenehmen Fragen, endlosen Belehrungen und Zurechtweisungen, in deren Ablauf ich immer mal wieder eine schallende Ohrfeige einstreue und endet in der Anweisung mir den Rohrstock zu bringen, auf dem Hocker zu knien (mit den Händen auf dem Boden), die Schläge laut mitzuzählen und sich für jeden Stockschlag höflich zu bedanken. Regelsatz sind 30 Stockschläge.
Zurück zur Eingangsfrage. Gerade bei diesem schönen Ritual, was wir pflegen, ist für mich die Reaktion im Ablauf sehr wichtig. Es bietet mir Möglichkeiten den Ablauf zu ver- oder zu entschärfen, sein Verhalten zu lesen und dadurch auch unserem Ritual immer wieder neue Aspekte hinzuzufügen oder anderes Verhalten zu tadeln und zu sanktionieren. Man könnte sagen, es bietet mir die Chance durch sein Verhalten den "dramaturgischen Rahmen und Ablauf" zu beeinflussen. In jedweder Form.
Und auch sein Verhalten während der Züchtigung gibt mir wichtige (z.T. sogar versteckte) Hinweise. Wann beginnt er zu weinen? Nach 8, 10 oder 12 Stockschlägen oder ggf. noch später? Verzählt er sich (vielleicht sogar absichtlich) und die Strafe beginnt von vorne? "Braucht" er es somit heute strenger, als üblich? In beiderlei Richtung lassen sich Reaktionen gut integrieren und nutzen. Also für beide Seiten so, dass sie am Ende als erfüllend empfunden werden.
Somit empfinde ich es als sehr schön, wenn mein Gegenüber Reaktionen zeigt.
Bei situationsbedingten Züchtigungen oder Strafen ist es für mich sogar noch wichtiger. Denn: Es gibt sozusagen kaum Vorlauf, aus dem ich heraus beurteilen kann, wie seine Tagesform aussieht.
Mein / unser Empfinden, respektive die dazugehörigen Einschätzungen sind natürlich für uns lange gewachsene Erfahrungen und deshalb sehr individuell geprägt. Andere gestalten das ggf. ganz anders. Jeder darf oder sollte das so gestalten, wie es für beide zu einer erfüllenden Form der Züchtigung führt.