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Wie geht Ihr mit einem Drop um?

*******_88 Frau
2.205 Beiträge
@*******ress ich würde nicht so weit gehen, die Geschichte des TE für unwahr zu halten - wir haben beide nicht die Lampe gehalten und wissen es schlichtweg nicht. Als Geschichte wäre sie ziemlich weit hergeholt - als Wahrheit ziemlich heftig.

Aber in allem anderen muss ich dir zu *100* recht geben! Egal ob wahr oder erfunden: Das hat weder was mit dumm noch mit Drop zu tun und mit BDSM sowieso nichts.

Eine Therapie abzubrechen „weil sie nichts bringt“ hat übrigens in 99% der Fälle damit zu tun, dass der Klient an einen Punkt geraten ist, an dem er etwas ändern müsste - zum Beispiel seine Sichtweise von Geschehen, Schuldzuweisungen oder Eigenverantwortung…

Könnte, fabuliert, hier so sein, etwas mehr über die eigenen Schuldgefühle für verspätete, falsche Hilfeleistung nachzudenken und zu verarbeiten, dass man überfordert war und Fehler gemacht hat, anstatt auf den zu wettern, der die Stahlgerte benutzt hat - denn den kann der TE nicht ändern, sich selbst schon. Es geht ja nicht um den Sadisten oder gemeinsames sich darüber aufregen, was der getan hat, sondern darum, selbst mit dem Erlebten klarzukommen…

Von daher ist ein Gespräch mit uns oder einer Domina ziemlich daneben - such dir einen Therapeuten, @********over , und arbeite auf, was auch immer aufzuarbeiten ist. Vom Verarbeiten solcher Erlebnisse bis hin zu „wichtige Stories erzählen müssen, um sich wichtig zu fühlen“. —> Du bist wichtig! Auch ohne bildzeitungsreife Geschichten (egal ob nun wahr oder erfunden). Meine 50 cent dazu
*********here Mann
178 Beiträge
Unmöglich ist die Geschichte durchaus nicht. Mich wundert nur der allgemeine Grundtenor in diesem Thread, der mir doch eher abwertend-negativ vorkommt. Zu Therapeuten vs. Domina möchte ich anmerken: ich staune, welch einseitiges Bild "einer Domina" hier vorzuherrschen scheint. Ich schreibe es bewußt in "", denn "die Domina" gibt es schlicht nicht: nicht jede Domina leiert nur ein stereotypisches "Knie nieder, leck mir die Stiefel und spür meine Peitsche, du Wurm" - Programm herunter, im Gegenteil, Dominas, bei denen sich ihre Kunden auf ihre Weise geborgen und gut aufgehoben fühlen, müssen sogar eine ganze Menge Einfühlungsvermögen aufbringen und dürften ganz erhebliche therapeutische Erfahrungen haben. Sie haben das vielleicht nicht unbedingt an einer Uni studiert und ein Diplom darüber an der Wand hängen, dafür aber oft sehr langjährige Erfahrung im feinfühligen Umgang mit den Menschen, die sich ihnen anvertrauen. Hinzu käme hier: die Domina, mit der gesprochen wurde (ich unterstelle, daß die Geschichte nicht frei erfunden ist), ist eine "Fachfrau", die selbst im Gesamtkomplex BDSM drin steckt (nein, bitte keine Belehrung "totpeitschen hat mit BDSM nichts zu tun" - das habe ich auch nicht behauptet, der Kontext, aus dem heraus die Situation entstanden ist, war aber BDSM, was aus uns nicht bekannten Gründen eskaliert ist). Eine (Zitat OP) "Psychiaterin" hingegen kann durchaus mit BDSM nichts zu tun haben und sich bei den Gesprächen in eine ihrer Überzeugung nach einzig richtige, für den Klienten aber völlig falsche Richtung verrennen, eben weil sie keine "BDSM-Fachfrau" ist. Daß "Profi-Therapeuten" durchaus nicht immer die richtige Wahl sein müssen, habe ich selbst im Bekanntenkreis miterlebt! Kurzfassung: guter Freund wurde nach einem Einbruch in seiner Wohnung, bei der seine sämtlichen Ersparnisse geklaut wurden, behandlungsbedürftig, gleichzeitig rannten ihm wegen anderer Vorgänge Staatsanwaltschaft, Anwälte, Gerichte etc. die Bude ein, natürlich alles schön mit knappen Terminfristen versehen. Er wurde in eine teilstationäre Behandlung eingewiesen. Die "Profis" dort wurden über seine Lage umfassend in Kenntnis gesetzt, was war die Reaktion? "Herr ***, Sie müssen sich erstmal beruhigen, Sie dürfen jetzt keine Mails lesen oder Briefe beantworten oder Schriftsätze verfassen, Sie müssen sich jetzt den kompletten Tag ganz auf die Therapie konzentrieren, nein, die Fristen sind alle unwichtig [klar - wenn die einmal verstrichen sind, wird von Amts wegen entschieden, und dann hätte er ganz bös in den Ofen geguckt], nein, Sie dürfen hier nicht telefonieren, aber jetzt machen wir diese oder jene Gruppentherapiesitzung, bei der 10 Leute in der Gruppe sind, aber jeder nur 5 Minuten redet und die restlichen 45 Minuten sich die Sorgen der anderen, die ihn gar nichts angehen, anhört, ...." - nachdem er, weil er mit dem ÖPNV dort anreisen mußte und wegen Verspätungen der öffentlichen Verkehrsmittel glaub zwei- oder dreimal zu spät kam, dort von den "Profis" rausgeworfen worden war (!!!), wurde ihm vom Leiter der Anstalt bei Androhung von Polizei und Anzeige untersagt, sich mit den anderen aus der Gruppe, mit denen er sich inzwischen sogar recht gut verstand, zu treffen oder auch nur mit denen zu sprechen (!!!), er wurde des Geländes verwiesen ("Hausrecht!") - so viel mal zu "Profis", die ja helfen sollen, in der Praxis aber das fundamentale Gegenteil taten! Für mich wäre das ein Fall für die Landesärztekammer gewesen! So viel nur mal zu "rede nur mit Profis" - das kann gut gehen, muß es aber nicht, jetzt beim Lesen habe ich mich direkt wieder daran erinnert gefühlt.

Nur mal so als Gedanken meinerseits... daß es "die Domina", wo eine wie die andere ist, nicht gibt, ist ja nun eigentlich keine neue Erkenntnis, deshalb wundert mich der abwertend-negative Ton hier doch.
*********tell Mann
342 Beiträge
Themenersteller 
@*********here
Danke, Danke, nochmals Danke! Du hast es nicht nur auf den Punkt gebracht, sondern die Sitaution und deren Umfang vollkommen und exakt umrissen. Mir fehlen jetzt die Worte.
Genau das war der Grund, dass die Profis nicht helfen konnte und die Domina einfach nur Gesunden Menschenverstand und Erfahrung einbrachte und somit mir einen machbaren Weg aufzeigt, den ich mit meiner liebenvolle Frau begehen konnte.
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
@*********here *sorry*, ich verstehe deinen Frust durchaus, aber …
… eine Therapie ist eine Therapie, die dich aufbauen und zurüsten soll und keine „ich nehme dir deinen Scheiss ab“- Hilfe.

Ist jemand also so sehr behandlungsbedürftig, dass er sich in stationäre, psychiatrische Hände begibt, weil er alleine nicht mehr klar kommt, dann ist er auch dort und dann ist alles andere tatsächlich völlig nebensächlich, weil er dann eben schlichtweg nicht mehr weiter kann. Termine, Gerichte und Co. kann und muss dann ein Vormund machen.(Egal ob nun jemand von Amts wegen eingesetzt wird oder es eine private Vollmacht gibt.) Der Klient macht da also absolut gar nichts mehr außer vielleicht noch den Vormund bestimmen. Punkt. Weil: Er kann ja nicht mehr, deshalb ist er ja in der Klinik. (Und die Vormundschaft wird natürlich aufgehoben, wenn er wieder halbwegs hergestellt ist).

Sind noch Ressourcen da, ist eher eine ambulante Therapie oder eine Reha das Mittel der Wahl. Das sind dann auch keine Psychiater, sondern Psychologen und das macht man auch nicht zwingend, solange etwas akut ist, sondern arbeitet es hinterher auf, um wieder Kräfte zu tanken und keine langfristigen Störungen (PTBS) zu behalten.
Und dann kann er und muss er auch selbst telefonieren und sich um seine Sachen selbst kümmern. Diesbezügliche Hilfen gibt es vom Sozialdienst (Schuldnerberatungen, Lebenshilfe, etc.) - die kümmern sich darum, ihm zu helfen, wenn er einfach nur kurzfristig überfordert ist durch sie Situation, ohne deshalb psychisch krank geworden zu sein.

—> Demzufolge: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ funzt nicht! Eine Psychiatrische Klinik ist für psychiatrische Erkrankungen da und kein Auffangbecken für „ich habe keine Lust auf Amtsärger, also verstecke ich mich da und agiere nach Lust und Laune weiterhin selbst, wie es mir gerade in den Kram passt.“

Was die Domina angeht: *ja*, vollkommen richtig, das ist ein halbes Psychologiestudium mit ganz viel Erfahrung und ganz viel Empathie und Gesprächen. Aber eben nur ein halbes! Ungefähr so, als wenn die 12-jährige mit ihrer Oma spricht, die schon 30 Kinder und Enkel hat. Kann helfen - ist aber trotzdem nicht professionell. Und was BDSM angeht: Klar ist es hübsch, wenn der Therapeut davon Ahnung hat. Aber nicht zwingend notwendig. Ein Kardiologe muss ja auch keine Herzerkrankungen haben, um effektiv helfen zu können, oder? Er muss lediglich sein Fach verstehen . Und genau wie es gute und schlechte, sympathische und unsympathische Kardiologen gibt, gibt es auch unterschiedlich gute Therapeuten. Aber eine „gute Freundin“, ob nun Domina oder nicht, ist höchstens zufällig ein guter Therapeut, denn wenn diese Gespräche helfen, dann durch Zufall und durch die Tatsache, dass man sich mal aussprechen kann. Und das ist bei jedem Therapiebedarf die halbe Miete! Aber die andere Hälfte sind halt zielgerichtete Interventionen - und das kann eine Domina oder Freundin nicht leisten (außer, sie hat das professionell gelernt)
*******ens Mann
145 Beiträge
@********over:
Mal die dumme Frage: Wäre es nicht vielleicht doch möglich wenigstens ganz kurz und grob zu beschreiben, was da gemacht wurde, besser, was Du vorgefunden hast? Und warum ausgerechnet Du gerufen wurdest?

Das macht auch vielleicht eine bildliche Vorstellung dessen leichter, was Du als Drop bezeichnest
*******dor Mann
6.040 Beiträge
....

Ich hab die bildliche Vorstellung schon. Wenns denn echt ist. Und kann klitzeklein die Panik der Beteiligten sehen.
Und verstehe sehr deutlich die Frage des Staatsanwaltes.

Was macht ihr da draussen? 😱
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Zitat von *******dor:
....

Ich hab die bildliche Vorstellung schon. Wenns denn echt ist. Und kann klitzeklein die Panik der Beteiligten sehen.
Und verstehe sehr deutlich die Frage des Staatsanwaltes.

Was macht ihr da draussen? 😱

Unbestritten und zweifellos! Na klar dreht man da am Rad…!
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