Lammleder.

Lammleder.

Weiches Lammleder.

Kuschelweich.

Hauchzart die Stärke.

Breit um nicht zu verletzen.

Viele Streifen.

Zusammengefasst durch eine Metallöse.

Gehalten von einem Holzgriff.

Der Aufprall - ein Gedicht.

Weich umschmiegen sie den Hintern.

Jeder Schlag lässt ihn weiter erröten.

Jeder Schlag lässt den Fuchs zusammenzucken.

'Dieser Memmenfuchs!'

Die Schläge werden stärker.

Hin und wieder streifen sie auch Fuchses Rücken.

Das Quieken des Fuchses wird lauter.

Klar zu sehen: rote Striemen.

Klar zu sehen: dünne Striemen.

Der Fuchs ballt seine Fäustchen.

Ich sehe nur das weiche Leder.

Wie es den Fuchs umschmeichelt.

Ich höre den wohligen Klang.

So harmonisch.

Und doch ist der Fuchs gefordert.

Stelzt von einem Bein auf das andere.

Amüsiert schaue ich zu.

Schaue, was die Schläge mit dem Fuchs machen.

JAAAA - ich weiß, es ist gemein.

Jaaaa - ich bin gemein.

Und Jaaaa - der Flogger ist gemein.

Gaukelt er mir doch Zartheit vor.

Eine Angenehmheit, die man eigentlich jeder Devota zuteil werden lassen sollte.

Doch birgt dieser Flogger eine kleine, feine Gemeinheit in sich:

Acht dünne Metallperlenkettchen.

Mir fallen sie gar nicht auf.

Auch werden sie von dem weichen Lammleder optisch übertüncht.

Doch sie wirken.

Sie wirken so wunderbar.

Jaaa - Jaaa - so wunderbar!

Wäre ich ein Pfau, würde ich mein Federkleid vor Freude aufstellen.

Durch und durch gehen mir mittlerweile die wehleidigen Reaktionen der gekrümmten Kreatur vor mir.

Durch und durch sauge ich tief dieses Gefühl ein.

Und doch kontrolliere ich mich.

Ich lasse wieder den Flogger nur mit den Spitzen über Fuchses Rücken fliegen.

Wieder krümmt sich der Fuchs.

Wieder diese wunderschöne Striemen.

Denn: die Perlenketten sind 1 cm länger als die Lederriemen.

Sadismus kann so schöne Formen haben.



Weiteres von Fuchs und Raben gibt es hier:
Homepage "Kurzgeschichten - Kopfkino" von MrRaven