Also ich habe gemerkt, dass ich meine Wahrheit auch viel mit meinen Gedanken erschaffe. Merke ich, dass ich in einem Bereich unzufrieden bin, mich nicht wohlfühle oder eine Dissonaz herrscht, überprüfe ich meine Gedanken. Und zwar auch so tief, dass ich schaue, was ich tatsächlich mit dem ausdrücke was ich sage - undabhängig davon, wie andere es verstehen, belegen, deuten, beurteilen, aufnehmen, usw.
Man sagt: "Die Macht/Kraft der Worte." Und ich sehe viel Kraft in einzelnen Begriffen. Ich schaue dann, arbeitet diese Kraft mit mir, oder arbeitet diese Kraft gegen mich?
Wenn ich sage: "Du hast mich enttäuscht", kommt es auch darauf an, wie ich Enttäuschung subjektiv belege.
Sage ich, Enttäuschung ist etwas Schlimmes was mir das Leben schwer macht und anderen dazu dient, mich fertig zu machen, werde ich Enttäuschung und das, was ich damit verbinde ablehnen und es wird mich schlecht gehen wenn ich enttäuscht werde.
Ich persönlich sage, durch die Enttäuschung hört die Täuschung auf und der, der mich enttäuscht, zeigt mir die Wirklichkeit, dann bin ich für jede Enttäuschung dankbar und kann sie nutzen um mich zu entwickeln.
Fühlst du dich nichtsnutzig wenn ich dich als faul bezeichne, oder verbindest du (wie ich es tue) Faulheit vielleicht mit dem Bild eines faulenden Apfels, der dem Baum Nahrung gibt damit er schöne Früchte produzieren kann?
Bezeichnet Dummheit für dich den Zustand, dass ein Mensch hoffnungslos dämlich und nicht lernfähig ist, oder erkennst du darin Unwissenheit, die beschult werden kann?
Nur um ein paar Beispiele angeführt zu haben.
Ich mache Inventur, meditiere/bete, hinterfrage meine Eindrücke, Meinungen und Sichtweisen. Ich bin neugierig und möchte mich selbst verstehen lernen. Ich möchte die Zeichen meines Körpers und meiner Seele verstehen lernen, damit ich erkenne was mein Unterbewusstsein mir sagen will. Denn ich merke, dass ich die Tatsachen in mir habe, sie aber nicht sehe oder verstehe.
Was mein Verstand getrennt hat, kann er auch wieder zusammenfügen. Ich will nur wissen wie das gehen kann.
Und für mich klappt das super durch Selbstreflektion, Objektivierung, Neugier und Interesse, Meditation und Liebe. (Liebe ist für mich die bedingungslose Annahme der Dinge und die Zufriedenheit, ohne das Bedürfnis zu haben, etwas verändern zu wollen. Was ich lieben kann, liebe ich. Was ich nicht lieben kann, nehme ich eben nicht an, bis ich es lieben kann.)