Gedanken eines Chemikers
was mich stört, ist die Polarisierung und mangelnde Differenzierung die ich bei solchen Themen immer wieder feststelle. Da ist die materialistische, naturwissenschaftliche Fraktion, die über ihren Horizont nicht hinausschaut und alles für Humbug hält, was nicht in ihr Schema passt.
Auf der anderen Seite gibt es Leute aus der Eso-Fraktion, die auf die klassischen Naturwissenschaften herabschauen ohne viel Ahnung davon zu haben und dabei in Spekulationen schwelgen und jeden Sch... glauben, den ihre Päpste ihnen vorsetzen.
Ich selbst habe durch ein abgeschlossenes Chemiestudium eine gesunde materialistisch-naturwissenschaftliche Basis, die ich nach wie vor als Grundlage sehe. Insbesondere die Beschaftigung mit der Anthroposophie hat mich aber gelehrt, dass man den Stoffbegriff in Bereiche erweitern muss (aber nicht ersetzten!) die jenseits der normalen Wissenschaft liegen. Da Wasser einer der interessantesten Stoffe ist, habe ich mich ausgiebig damit beschäftigt. Die für mich bedeutendste Form von Informationsübertragung, die hier nur am Rande erwähnt wurde und leider im Video gar nicht vorkommt ist die Homöopathie. Für mich als Chemiker war es ein langer und schwieriger Erkenntnisprozess, zu begreifen, dass ein Stoff, der ab einer bestimmten Potenz physisch nicht mehr vorhanden ist immer noch wirkt.
Schon da tut sich die Schwierigkeit auf, dass selbst für Spezialisten die genaue Wirkungsweise nicht bekannt ist, dass evidenzbasierte Nachweise schwierig sind und dass es kaum möglich ist, zwischen "echten" Wirkungen und Placoboeffekten scharf zu trennen.
Den ganzen Verfahren, Wasser zu dynamisieren, zu levitieren oder zu beleben stehe ich eher kritisch gegenüber, besonders dann wenn es nur so im Vorbeifließen erfolgen soll wie beim Grander-Wasser.
Bei der Homöpathie findet immerhin eine intensive Durchmischung statt. Auch bei der "Levitierung" nach Hacheney, mit dem ich mich schon persönlich auseinandergesetzt habe findet eine intensive Verwirbelung statt, die der natürlichen Verwirbelung von Wasser in Bergbächen nachempfunden ist. Da kann ich mir schon eine Veränderung vorstellen.
Bei all diesen Geräten ist der Anteil an Subjektivität, Autosuggestion und Placeboeffekt meiner Meinung nach relativ hoch. Und wer einen Haufen Geld dafür ausgegeben hat, kann natürlich nur schwer zugeben, dass das Ergebnis nicht gerade berauschend ist. Auch das Fehlen von echten evidenten Doppelblindversuchen macht mich etwas stutzig. Meine größte Bewunderung für Herrn Grander gilt seinem wirklich guten Marketing.
Mein persönliches Fazit: Für mich ist das Ganze keine Glaubensfrage sondern man sollte Fakten mit einer großen Offenheit betrachten.Wasser ist ein sehr interessanter Stoff, der wesentlich mehr Eigenschaften und Fähigkeiten hat als ihm die Naturwissenschaft zuschreibt. In diesem Bereich gibt es allerdings wenig Gewissheiten und man sollte eher von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten sprechen .Auf der andern Seite eröffnet dieser Bereich auch Tür und Tor für Spekulation, faulen Zauber und Geschäftemacherei.