Mein Senf
Hallo,
auch mich hat die Frage, wozu das gut sein soll, aus der Reserve gelockt.
Da ich davon ausgehe, dass wir zu allererst bewußte Seelen sind, und erst sekundär in dieser Realität inkarniert, also mit einem Körper aus Fleisch und Blut,
sehe ich den menschlichen Wachzustand bei weitem nicht als die einzig gültige Realität an.
Für mich hat ein Traum genauso viel mit Realität oder Illusion zu tun wie unser Wachzustand.
Für mich wäre dann etwa die Frage, wozu Bewußtsein oder Realität oder Fiktion gut sein soll, eine, die mich beim darüber Nachgrübeln zu sehr ermüden würde, obwohl es schon interessante philosophische Fragen sind.
In einem luziden Traum hat man die Möglichkeit, eine andere Aufmerksamkeit, eine andere Dimension, eine andere Realität, sozusagen "realer" werden zu lassen, oder mehr Klarheit in dieser und über diese Dimension zu erlangen.
Luzide Traumaktivität kann auch das Wachbewußtsein bereichern, wie auch umgekehrt, und man kann seinen Lebensweg um einige Facetten bereichern.
Ich würde zu diesem Thema die Bücher von Carlos Castaneda wärmstens empfehlen.
Dort wird von Zauberer-Zirkeln erzählt die das luzide Träumen dermaßen perfektioniert haben, dass sie sogar mit ihrem Traumkörper in der Alltagsrealität erscheinen konnten.
Wenn man nun bedenkt, dass man in seinem Traumkörper ganz andere Möglichkeiten hat zu agieren, kann das auf jeden Fall die eigene Erfahrungswelt und das Bewußtsein sehr bereichern.
Der Knackpunkt bei den Zaubererschülern Don Juans (Castanedas ) war es,
in diesen Träumen einen Mindestgrad an Klarheit und Konzentration und das Hochhalten des luziden Zustands aufrecht zu erhalten. Dafür wurden den Schülern im Wachzustand bestimmte Verhaltensregeln auferlegt, um dann im Traum genügend "persönliche Kraft" oder Bewußtsein zu haben.
Auch war es wichtig bestimmte Dinge zu beachten, die diese Realität von der Alltagsrealität unterscheiden. Zum Beispiel sollte man , wenn man im Traum ein bestimmtes Bild erhalten will, keine Dinge anstarren, da sich die ganze Szene sonst sofort verändert. Man muß das lernen und üben, ähnlich, wie wir im Wachzustand lernen mußten, einen Fuß vor den anderen zu setzen, um vorwärts zu kommen. Im Traum könnten wir ohne weiteres bewußt zu bestimmten Orten fliegen u.s.w.
Dann haben sich die Schüler zum Beispiel bewußt in ihren synchronisierten Träumen an bestimmten Plätzen getroffen.
Welch eine schöne Vorstellung!!!!
Ich selbst habe ebenfalls schon etliche Male Luzid geträumt,
oder bin beim einschlafen aus meinem Körper ausgestiegen und habe ihn im Bett liegen sehen (was das gleiche ist, wie wenn man im Traum bemerkt, dass man träumt).
Dieser Thread , für den ich mich beim Themensteller sehr bedanke, bringt mich wieder stärker in den Wunsch, das zu kultivieren.
Liebe Grüße,
Kogutai