Fein...
es hat also nur knapp 5 Seiten bis zur babylonischen Sprachverwirrung gedauert
Jetzt müssen nur noch alle von ihren Türmen runterkommen und alles ist wieder schick
Nur mal so zur Erinnerung:
Wir benötigen Worte um zu beschreiben, was mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben ist. Und dabei triggert es uns manchmal mächtig...
und dann können wir entweder in die Reaktion gehen (
und Co.), uns ausklinken (
) oder Recht haben wollen (
).
Ich habe mir das jetzt alles, so wie es auftauchte, in Stille durchgelesen. Und ich finde, diese Diskussion ist ein typisches Beispiel für "Sinnhaftigkeit". Was für den einen Sinn macht, ist für den anderen unsinnig. Und schon geht das Hauen und Stechen los.
Ergo sind Sinn und Unsinn eine mentale Bewertung eines Sachverhaltes, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Oder anders ausgedrückt: Meinungen von Egos, die im Dualismus feststecken. Also subjektive Äußerungen, die keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben.
Dann sind da die spirituellen Erfahrungen vom Einssein, Einverstandensein mit der Existenz von allem was ist. Für jemanden, der diese Erfahrungen gemacht hat, ist es einfach zu sagen: der Hass ist da. Ich erkenne an, dass er da ist.
Natürlich brüllt das Ego dann: warum???? Er bringt doch Leid.
Mir scheint das Dilemma nicht mental lösbar. Und das Wort "Hass" triggert offensichtlich. Wie auch das Wort "Schuld". Die normale Konnotation hat immer was mit "Versagen" zu tun, mit "ich hätte wissen müssen das, habe aber nicht...", mit "gegen die Gesetze". Das "in meam culpa" unserer christlichen Sozialsation macht das nicht unbedingt besser. Verwegene Karma-Assoziationen übrigens auch nicht. Und wenn das mit Lernaufgaben verquickt wird, wird es erst recht chaotisch.
Nach meiner (!) Erfahrung (die keine Gesetzmäßigkeit für den Rest der Menschheit beansprucht), bedeutet Lernaufgabe, dass ich so lange immer wieder mit einem Phänomen konfrontiert werde, wie ich mich weigere, meinen Eigenanteil zu erkennen. Es hat aber nichts mit Versagen im oben skizzierten Sinne zu tun, wenn ich dafür mehr als einen Anlauf brauche. In diesem Sinne ist niemand "schuld" daran, einen prügelnden Vater zu haben, im Slum geboren zu sein oder was auch immer wir uns an Benachteiligungen ausdenken, zu erleiden. Wenn ich aber in schöner Regelmäßigkeit immer wieder in bestimmte Ereignisse gerate, auf die ich in der immer gleichen Weise (fehl-)reagiere, dann ist es höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen
Die Frage ist: warum treiben wir uns hier rum? Wollen wir Recht haben im Sinne von Bestätigung, damit das Ego quäken kann, "hach was bin ich großartig"? Oder wollen wir dazulernen, die Komfortzone verlassen und uns einladen lassen, Erfahrungen zu machen, die uns weiterbringen? In dem Falle haben wir die wunderbare Möglichkeit, den Trigger als Chance zu erkennen. Anhalten, sehen, was es mit uns macht, auf die Gefühle achten, nicht den Gedanken folgen. Und aufhören, Recht haben zu wollen. Das ist die Falltür in die Unendlichkeit.
Sylvie
P.S.: Wie sagte einst der olle Lichtenberg? Das viele Lesen hat uns eine gelehrte Barbarey gebracht.