Beschäftigung mit dem eigenen Negativen
Natürlich ist es nicht gut, alles nur durch die rosa Brille zu sehen und alles Negative ständig zu verdrängen und wegzulächeln. Das geht nur eine gewisse Zeit gut, dann platzt die Bombe oder dann geht der Topf über, in den du alles reinstopfst, plötzlich kocht er über und der Inhalt fliegt einem um die Ohren. Darum sollte man sich ja rechtzeitig professionelle Hilfe holen, um zu viel Negatives verarbeiten zu können. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man viel zu lang ohne Hilfe weitermacht, weil man denkt das geht schon, man haut den Deckel immer wieder zu und köchelt den Eintopf weiter. Drumherum geht ja auch alles weiter, die Familie, der Alltag, der Beruf , man wird gefordert, man wird gebraucht, man muss funktionieren und so lange es funktioniert, passt es ja. Aber dann kommt diese eine minimale Beilage zu viel in den Topf und dann fliegt der Deckel...
Nur, wer holt sich denn schon freiwillig Hilfe oder wer merkt denn, dass er eigentlich gar nicht mehr kann ? Bzw. wer gesteht es sich denn ein ? Ich nicht, ich bin ja stark, ich kann das schon, ich hab ja auch gar keine Zeit Schwäche zu zeigen oder zusammenzuklappen. Und wenn dann dieser unausweichliche Zusammenbruch kommt, dann musst du runterschalten, dann musst du den ganzen negativen Mist der vergangenen Jahrzehnte herausholen, wirst frontal damit konfrontiert, musst alles durcharbeiten, versuchen zu ver-arbeiten, wieder alles erneut erleben, was im Jetzt noch schlimmer ist, weil man es bewusst wieder erlebt. Jetzt must du lernen, damit umzugehen, mit dir selbst und mit den Menschen, die die eine oder andere Situation mitverursacht haben Frieden zu schließen. Dir und denen zu verzeihen, zu verstehen. Es ist ein langer Prozess, das dauert Monate. Aber mit der Zeit wird man ruhiger, man lebt bewußter, friedlicher, lässt sich nicht mehr so leicht drängen, man wird selbstfürsorglicher, achtsamer, mutiger...