Imbolc - Lichtmess - Fest der Brigid
Anfang Februar werden die Tage schon wieder deutlich länger und seit der Wintersonnenwende sind 40 Tage vergangen und die Sonne hat sich schon spürbar von ihrem tiefsten Stand fortbewegt.
Es ist zwar noch kalt und der Winter zeigt gerade um den 1. Februar noch oft sein frostiges Gesicht, aber morgens und abends merkt man die längeren Tage. Auch das Licht der Sonne ist schon wieder heller.
Bis zum Frühlingsanfang ist Anfang Februar Halbzeit und dies muss natürlich gebührent gefeiert werden.
Schon die alten Kelten haben Anfang Februar ein Fest gefeiert, um die Sonne zu begrüssen. Sie nannten es "Imbolc", was soviel heisst wie "die Lämmer zum Säugen anlegen", denn zu dieser Zeit werden die Lämmer geboren.
Imbolc ist ein Fest, um dem Winter den Garaus zu machen und sich am zunehmenden Licht zu freuen.
Die Kelten feierten dieses Fest mit Feuern, die die Sonne erwecken sollten.
Der Götterbär erwacht zu Imbolc das erste Mal und verlässt seine Höhle, um zu sehen, ob die Sonne schon Kraft hat, um zu wärmen. Dieser göttliche Bär ist der junge Sonnenkönig, unter dem Pelz verborgen.
Imbolc ist auch der Götting Brigid gewidmet, der Lichtjungfrau.
Die Legende sagt, dass sie zwischen Flammen und Lichtsäulen auf einer Türschwelle geboren wurde und zeitlebends mit dem Element Feuer verbunden war. Daher ist sie auch die Schutzgöttin der Schmiede.
Ausserdem schützt sie die Dichter und Heiler.
Weil sie über die Heilkunde wacht, kann man das Imbolc-Fest auch mit einem Heilritual begehen, um sich von den Wintererkältungen und Zipperleins zu befreien.
Brigid reitet zu Imbolc auf einem Hirsch herbei und schüttelt die Bäume, um sie aufzuwecken. Auch die Samen weckt sie aus ihrer Winterruhe.
Durch diese Eigenschaften verkörpert Brigid den Morgen, den Osten und den Anfang des neuen Jahreskreises.
Da Imbolc den Kelten und Germanen sehr wichtig war, sahen sich die Christen nicht in der Lage, dieses Fest einfach abzuschaffen. Sie haben es deshalb, wie soviele Feste, im christlichen Sinne umdefiniert.
Aus Imbolc wurde Lichtmess.
Am Anfang war Lichtmess als "Maria Lichtmess" eher der Jungfrau Maria gewidmet, später wurde der Schwerpunkt dann aber auf Jesus gelegt und das Fest meisten "Christi Lichtmess" genannt.
Zu Lichtmess wurden und werden Kerzen geweiht.
In manchen Gegenden werden brennende, geweihte Kerzen durchs ganze Haus getragen und das Feuer im Herd damit entzündet.
In erster Linie ist Imbolc ein Fest des Feuers und des Lichtes. Wer kein Feuer anzünden will, kann stattdessen Kerzen entzünden, am besten sollten sie weiss sein.
Da zwischen Ende November und Anfang Februar früher nicht getanzt wurde, wurde zum Imbolc-Fest viel getanzt, denn man musste es so lange entbehren.
Bei den Kelten wurde auch das Orakel befragt, um näheres über die Zukunft zu erfahren.
Man konnte auch einjährige Probe-Ehen schliessen.
In Österreich werden drei Tropfen Wachs auf ein Brot getropft und ein Jahr lang aufgehoben. Das soll Schutz und Glück bringen.
Das Festmahl sollte am besten weisse Elemente enthalten, beispielsweise Milch, Sahne, Quark oder Puderzucker auf Waffeln.
Manche Bauern schütteln die Bäume, um sie aufzuwecken. Sie besuchen auch ihre Bienen, um ihnen die frohe Botschaft vom nahenden Frühling zu verkünden.
Auch der Valentinstag und Fasnacht gehören in den Bereich des Imbolc-Festes. Das Feiern der Liebenden am Valentinstag mit Blumen und das Fasnachts-Fest der Masken und des lärmenden Treibens dient auch dazu, den Frühling zu begrüssen und den Winter zu vertreiben.