Anton Szandor LaVey und die Church of Satan
Anton Szandor LaVey
Der von georgisch, rumänisch und elsässisch Vorfahren abstammende Howard Stanton Levey, wurde am 11. April 1930 in Chicago geboren.
Durch seine Großmutter, die eine transylvanische Zigeunerin gewesen sein soll, kam Howard früh mit okkulten und mystischen Dingen in Berührung.
Er war ein künstlerisch, autodidaktisch veranlagtes Kind, brachte sich im Alter von 10 Jahren selbst Klavierspielen und Oboe bei.
1942, als zwölfjähriger hinterfragte er bereits die Ursachen des zweiten Weltkrieges und bildete sich seine eigene Meinung darüber welche Mächte das Weltgeschehen bestimmen.
Auf der Highschool war er ein guter Schüler, sein Interesse galt jedoch der Metaphysik, dem Okkulten und der Musik.
Mit 15 verlies er jedoch die Schule, um als Stalljunge dem "Clyde Beatty Circus" beizutreten.
Auch dort erkannte man diverse Begabungen bei ihm so dass man ihm bald die Position eines Raubtierdompteurs übertrug.
Mit 18 verlies LaVey den Zirkus und schloss sich einer Jahrmarkttruppe an um dort als Magier und Hypnotiseur tätig zu werden, hierbei vertiefte er seine Studien über die menschliche Psyche.
Nach seiner Hochzeit, 1951, verlies er die Truppe um am "City College of San Francisco", erfolgreich, als Hauptfach Kriminalistik zu belegen.
LaVey wurde als Polizeifotograph tätig.
Konfrontiert mit der Bösartigkeit und Brutalität der Verbrechen erweiterte LaVey seine psychologischen Studien, hinterfragte erneut gesellschaftlich, moralische Werte und religiöse Prägung der Menschen.
Zu dieser Zeit muss wohl sein Weltbild und seine Lebensphilosophie, verbunden mit seinen spirituellen und okkulten Neigungen, maßgeblich geprägt worden sein.
Nach 3 Jahren beendete LaVey auch diese Tätigkeit und widmete sich okkulten und spirituellen Studien, er hielt Vorlesungen über Okkultismus, Mythologie und Aberglauben, Parapsychologie, Kannibalismus, Kriminologie.
LaVeys Vorlesungen und Lehren fanden großen Anklang so dass er mit einigen Interessierten eine Art magischen Zirkel bildete.
LaVey empfand gewisse Werte und gesellschaftliche Normen, der, seiner Meinung nach scheinheiligen, mitunter übertrieben frömmelnden, Menschheit als lebensfeindlich und artfremd.
Angebliche Sünden, laut der gesellschaftlich anerkannten Religionen, betrachtete er als Tugenden und provozierte damit dass er wider der öffentlichen Mehrheitsmeinung diese verteidigte.
Zwar benötigte der Mensch, seiner Meinung nach, spirituelle Rituale, mystische Anregungen und auch Dogmen zur Orientierung, letztendlich stand aber die Selbstverwirklichung des Individuums im Vordergrund.
Eine Bekennung zum natürlichen Egoismus, weitab von indoktrinierten Schuldgefühlen, wider der allgemeinen Manipulation und diesbezüglicher Selbsttäuschung.
Der Mensch, als Tier unter anderen Tieren der Erde, sei nicht besser aber häufig schlechter als seine Mitlebewesen, da er augrund seiner intellektuellen und geistigen Fähigkeiten zur blutrünstigen Bestie neigte.
Der zu dieser Zeit boomenden angeblich spirituellen Hippie-Esoterik und New-Age-Bewegung konnte der Freund klassischer Musik und militärischer Strategien nichts abgewinnen.
Die, seiner Meinung nach, selbsternannten Hippiegurus, mit ihrem gefährlichem Halbwissen über Heil- und Meditationskünste mit plötzlichem Interesse an exotischen Religionen und den amerikanischen Ureinwohnern waren LaVey äußerst suspekt.
Ebenso sah er eine Verwahrlosung geistiger und spiritueller Werte, bedingt durch die Drogenmanipulation, die von den neuen Propheten wohl bewusst benutzt wurde.
Er sah darin schlichtweg Langeweile einer desillusionierten Gesellschaft gepaart mit schlechtem Gewissen was sich über absurdes Gehabe heuchlerischer Feiglinge ausdrückte in pseudokkulter Symbolik, deren Ziel letztendlich doch auch nur die Machterlangung über andere Menschen war.
In der Magie ging es primär um Erlangung von Macht oder die Manipulation von Menschen und gewissen Lebensumständen, somit wäre jegliche Magie, nach seinem denken, schwarze Magie.
Wer sich dem verweigere sei ein verlogener, selbstdarstellerischer Idiot, seine Definition für derartiges Klientel war „psychische Vampire“.
Dies alles und auch diverse andere Ereignisse werden wohl letztendlich dazu geführt haben dass sich LaVey, am 30. April 1966, in einer rituellen Zeremonie, eine Glatze rasierte und die „Church of Satan“ (CoS) gründete.
Er umgab sich gerne mit Prominenten und diese mit ihm, war Gast in zahlreichen Talkshows, wurde als Berater für Horrorfilme herangezogen.
Sammy Davis jr., Jane Mansfield, Marilyn Manson und andere Prominente sind Mitglieder der Church of Satan.
Sein Freund und Gründungsmitglied, der Undergroundfilmer Kenneth Anger, soll Mick Jagger und Keith Richards den Satanismus näher gebracht haben.
Nachdem LaVey`s Kirche Anhänger aus der ganzen Welt beitraten widmete er sich dem verbreiten seiner Lehre und der Schriftstellerei.
Werke wie „die satanische Bibel“ und „satanische Rituale“ sowie „die satanische Hexe“ entstanden.
Erklärtes Ziel von LaVey war die Lehre eines neuzeitlichen Satanismus, befreit von religiös-christlichen Dogmen, bedingt von gar mittelalterlichen Ansichtsweisen, zu verbreiten.
Er starb am 29.Oktober 1997 in San Francisco.