Mitgefühl
John Donne schrieb im 16. Jahrhundert (sinngemäß):"Kein Mensch ist eine Insel, ganz für sich allein. Jedermanns Tod macht mich ärmer, denn ich bin hineinverstrickt in die Menschenwelt. Darum verlange ich niemals zu wissen, wem die Stunde schlägt. Sie schlägt immer für Dich."
Im alltäglichen Leben sieht das häufig anders aus: wir streiten um Nichtigkeiten, beschwören unser "Rechthaben" und teilen die Menschheit in Freunde (das sind die, die uns sagen, wir haben Recht) und Feinde (das sind die, uns sagen, wir haben nicht Recht). Meist muss erst eine "Katastrophe" passieren, damit wir realisieren, wie unwichtig all diese Kleinkriege doch sind. Medial inszeniert, macht uns das Leiden fernern Hochwasseropfer oft stärker betroffen als die Einsamkeit der Nachbarin von Gegenüber.
Manches Mal mauern wir uns ein: "nein, ich kann das alles nicht an mich ran lassen, ich muss an mich denken." Wir schieben das Leid, weg, weil es uns Traurigkeit beschert, und wir lieber Freude empfinden möchten, oder einfach nur, weil wir jetzt gerade was "wichtiges" anderes zu tun haben und es gerade "stört".
Ich möchte Euch einladen, das Mitgefühl einzuladen in Euer Leben, offen zu sein auch für die "unangehmen" Begleiterscheinungen. Es ist gar nicht viel. Nur ein Innehalten im Angesicht des Leids. Muss man wissen, wer da leidet, um das zu tun? Ich meine: nein. Es spielt auch keine Rolle, ob man nun einen Augenblick in Stille verharrt, ein Gebet gen Himmel sendet, eine Gebetsmühle in den Wind stellt, eine Kerze anzündet oder Energiebällchen verschickt.
In diesem Thread soll nicht diskutiert/ lamentiert oder agitiert werden. In diesem Thread soll nur eines geschehen: wer das Bedürfnis hat, seinem Mitgefühl Ausdruck zu verleihen, der kann es hier tun, und zwar in der Form, die ihm angemessen erscheint. Und wer immer mag, kann sich anschließen.
Ich mache auch gleich den Anfang:
Mein Mitgefühl jetzt gehört Uwe, der im Türkeiurlaub krank wurde und dort operiert werden muss. Ich schicke Dir ein paar extra dicke Energiebällchen.
Sylvie