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Wiederkehrende Muster auf Beziehungsebenen

Wiederkehrende Muster auf Beziehungsebenen
Hallo liebe User. Wir alle kennen bestimmt die Situation,das man immer wiederkehrende Probleme serviert bekommt, um an ihnen zu wachsen. Sie dann dadurch aufzulösen.
Dazu hat jeder seinen Eigenanteil zu verantworten. Nicht selten findet man die Ursache in der Kindheit.

Bei einem Gespräch mit meinem besten Freund am Wochenende sind wir auf seine Beziehungen gekommen. Und wir haben festgestellt, das alle Beziehungen bestimmte gleiche Merkmale hatten, was ich als sehr pregnant empfand.

Das Menschen unbewußt sich immer Partner suchen , die ihnen nicht gut tuten kennt der ein oder andere sicherlich. Beispiel: Gewalt gegen Frauen. Es ist erstaunlich, dass z.B. Frauen die geschlagen werden, sich danach immer wieder den selben Typus Mann aussuchen , um dann wieder Gewalt die sie nicht wollen zu erfahren. Dabei steht an dem Mann kein Warnschild dran, und trotzdem schaffen sie es ihn aus der Masse zu angeln.Ein wieder kehrendes (extremes)Problem, was etwas bestimmtes aufzeigen soll, damit man das Problem auflöst.

Diese wiederkehrende Problematik hat mein Freund auch in seinen Beziehungen. Er hat sie zwar verblüfft immer wahrgenommen, ihnen aber weiter kein Gewicht gegeben.

Die Problematik hier: er sucht sich immer die Frauen aus, die häusliche Gewalt erfahren haben. In seiner jetzt vierten Beziehung ist nun auch zu Tage gekommen, das die Frau geschlagen und vergewaltigt wurde. Im übrigen endeten alle vorherigen Beziehungen nicht gerade toll für den Guten. Der ist tatsächlich ein ganz lieber Kerl und passt nicht in das Gewaltmuster.

Nun stellt sich mir die Frage, warum er sich unbewußt diesen Typus Mensch aussucht? Auf was könnte es verweisen, was sollte man erkennen um das aufzulösen? Das Problem sollte angegangen werden, weil er auch eine glückliche Beziehung verdient hat.

Jetzt sammel ich dazu Sichtweisen, um das Problem besser beleuchten zu können. Was fällt euch dazu ein? Schreibt es ruhig auf. Oder sendet mit dies via PN.

Danke schon mal im Voraus

Vor eben
Vielen Dank für das Thema, denn es enthält viel Potential.

Ich greife den Faden mal auf. Auch ich war schon mit Frauen zusammen die unglaublich viel Leid erfahren mussten. Eine reizte mich durch ihr Sein so sehr, dass ich den tiefen hassvollen Wunsch in mir spürte sie zu schlagen. (Was ich nicht getan habe, sondern gegangen bin.)

Aber auch jene Vermeidung der Wut (siehe Zitat er ist ein ganz lieber Kerl) könnte Hinweise seines Potentials geben.

Ich stelle mal in den Raum:
Wir sind Generationen von verweichlichten Männern denen gesagt wurde, dass Gewalt und Wut verkehrt sind. (Was sie auch sind, wenn es sich gegen die Schöpfung richtet.)
Wir sind Generationen von Männern, denen es an wahrhaftig großen Vorbildern fehlt.
Wenige Männer machen sich auf den Weg um das zu verändern.

Vor Jahren schluckte ich meine Wut immer runter. Mit Aggressionen kann ich immer noch nicht gut umgehen.

Was aber MIR geholfen hat (kein das wird Deinem Freund zu 100% helfen, denn es gibt keine genaue Bedienungsanleitung für Heilung meiner Meinung nach) war ein simpler Boxsack.
Und dann sich daran richtig auspowern bis es hoch kommt. Die Frage ist, wer kann den Mann dann in seiner Wut fangen? Annehmen was ist.

Ich war auf einem Wut Seminar. Hilfreich.
Coachings. Hilfreich.
Visionssuche in der Wildnis. Hilfreich.
Zwei Psychologen haben es abgelehnt sich der Wut anzunehmen, sie sagten, dass ist ein gefährliches Thema. Auch hilfreich.

Dann bin ich wieder durch Meditation in die Liebe. Und irgendwie in die Verdrängung denn meine letzte Beziehung zeigte mir wieder Wut. Diesmal die Wut der Frau, die nicht gegen mich gerichtet war, aber es so bei mir ankam.... Also wieder Boxsack. Dran drauf drüber....
Und dann kamen die Themen hoch. Von ganz unten.
Ich habe es gelernt damit umzugehen.
(Shamanisch praktisch gut....)

Und werde da weiter dran bleiben. Aber ich verleugne meine Wut nicht länger sondern wandle sie....

Vielleicht hilft es Deinem Freund diesen Gesichtspunkt zu betrachten.
****ga Frau
17.920 Beiträge
hallo, eine sehr spannende Frage.
Ich würde mal sagen, es wirkt das Gesetz der Anziehung, Ursache und Wirkung,
Gleiches zieht Gleiches an.
Warum zieht dein Freund Frauen an, die in ihrer Vergangenheit Gewalt erlebt haben ?
Das kann mMn verschieden Ursachen +Gründe haben. Ich stelle mal hier welche in den Raum:

Vielleicht weil er ein Helfersyndrom hat und denkt er muss gebraucht werden bzw.
das Gefühl haben gebraucht zu werden, damit er sich geliebt und beachtet fühlt ?
Weil er gerne helfen will, Probleme zu lösen um von seinen eigenen Problemen abzulenken?
Weil er sich lieber um andere Menschen kümmert als um sich selbst ?
Weil er denkt, das er nichts "Besseres" verdient hat ? (Besser im Sinne von Partnerschaft
ohne grosse Belastungen/Traumatas der Vergangenheit.)
Weil er denkt, das er etwas gut zu machen hat wie z.B. Karma abarbeiten ?
Weil er denkt, das seine Partnerschaft dazu da ist, dem anderen zu helfen ohne für sich
selbst Hilfe zurückerwarten zu können ?
*******tte Frau
250 Beiträge
Ein sehr interessantes Thema, wie ich finde. Ich kann hier nur für mich sprechen und meine Überlegungen hier teilen.
Auch ich habe mich schon öfter gefragt, warum gerate ich immer an Männer, die sich nicht für mich entscheiden, es gibt, oder gab immer noch weitere Frauen.
Nun, ich glaube, das hat mehrere Aspekte. Zum einen, weiß ich gar nicht mehr, ob die klassische Zweier Beziehung noch meines ist?!
Zum Anderen frage ich mich, was wird mir hier gespiegelt?

Mein Glaubenssatz hierzu heißt wohl: „ich bin es nicht wert geliebt zu werden, ich bin nicht gut genug, wie ich bin.“

Und zu diesem Thema habe ich eine sehr interessante These gehört:
In unseren Beziehungen stehen wir nicht unseren Partnern gegenüber, sondern eigentlich unseren Eltern. Sie stehen jeweils hinter den Partnern.
Und sichtbar wird das dann in Konflikten. Es werden Triggerpunkte gedrückt, durch das Handeln oder Reden unseres Partners, wir reagieren darauf und sind eigentlich wieder in unsere Kindheit katapultiert und als Kind kann ich nicht so handeln, wie ein erwachsener.

In unserer Kindheit erfahren wir „Verletzungen“ in unserer Seele, durch das unbewusste Verhalten unserer Eltern oder Bezugsperson, wir nehmen daraus sogenannte Glaubenssätze mit, wie z.B. „ ich lerne nichts, weil ich dumm bin“, da ich dies ständig zu hören gekriegt habe. Oder „es nicht so viel, Du wirst dick“. Bei Trennung gskindern lauter der Glaubenssatz vielleicht „Beziehungen enden immer im Streit“, oder ein anderer Glaubenssatz, der aus so einer Situation entstehen könnte ist „ ich bin schuld an der Trennung meiner Eltern und habe kein Glück verdient“..........
So können unzählige Glaubenssätze entstehen und im Erwachsenenalter „folgen“ wir einfach unbewusst diesen inneren Überzeugungen.

Nun kommt meine absolut positive grundeinstellung zum Leben:

WIR HABEN ES VERDIENT GLÜCKLICH ZU SEIN 🍀🍀🍀

Und ich bin der festen Überzeugung, alles was in mein Leben kommt, dient mir nur dazu, wirklich hinzuschauen und alte Themen und auch Glaubenssätze, die mich an meinem Leben hindern, oder ausbremsen, aufzulösen.

Hierzu gibt es verschiedene „Werkzeuge“
Z.B. systemischer Arbeit
Rituale, Herzöffnungsübungen, spiegelübungen, verschiedene Seminare.

So, ich könnte noch ewig weiterschreiben, doch ich setze hier mal einen Punkt.

Herzlichst

Die Gedanken einer Netten 😃
Die innerliche Wut welche Firdayjon erwähnte , ist bei meinem Freund nicht an der Tagesordnung. Der ist kein Freund von Gewalt, eher das Gegenteil.

Das Helfersyndrom hab ich auch mal ins Auge gefasst. Das werden wir noch genauer betrachten.

Dazu müssen wir uns unbedingt noch auf seine Kindheit stürtzen. So wie mir es in Erinnerung ist, war das Elternhaus schon zerrüttet. Dort findet sich bestimmt auch ein Haken.

Für mich ist auf alle Fälle intressant, das alle Frauen seiner Beziehungen im Vorfeld geschlagen udn vergewaltigt wurden. Bei zwei von ihnen wußte ich es j aschon. Hat er mir ja erzählt. Aber als es zum Gespräch am Wochenende kam offerierte er , das eben die anderen beiden genau das selbe Muster tragen. Da hab ich nicht schlecht geschaut.

Ich bin ja ein Freund von Collin Tipping und auch seiner Vergebungsmethode.
Auch dort wird ja aufgezeigt, das Sachverhalte die einem im Außen passieren , die Spiegelungen von Themen aus dem eigenen Leben jetzt oder davor wären, die aufgearbeitet werden möchten.
*******tte Frau
250 Beiträge
Es gibt sehr viele Autoren, Trainer oder Coaches, die sich mit diesem Thema auseinander setzen.

Byron Katie, Louise L.Hay, Eva-Maria Zurhorst, Eckhart Tolle, Jeru Kabal (quantum light breth Meditation)......
****ga Frau
17.920 Beiträge
@hallo lieber TE
ich finde es super, das dein Freund nach innen sehen will und reflektieren will,
was seine Partnerinnensuche ihm spiegelt *top2*
viel Erfolg dabei.
Was ich auch aus eigener Erfahrung noch empfehlen kann um mehr Klarheit über
die eigenen Verhaltens- und Beziehungs-/Gedankenmuster zu bekommen
und um diese zu reinigen und zu heilen, ist :

deine Englein um Hilfe bitten. Dann geht dieser Heilungsprozess schneller
und wesentlich schmerzfreier. *herz* *engel*
******olz Frau
4.401 Beiträge
Danke für dieses Thema,
was mir auch schon in vielen Beziehungen im Freundeskreis aufgefallen ist.

Ich frage mich dann immer, warum Menschen so lange in toxischen Beziehungen verharren und wenn sie endlich gehen und ein neuer Partner kommt, sehe ich oft schon dasselbe Muster.

Vielleicht bin ich deshalb schon so lange Single, ich möchte kein Fehler zweimal machen.
Was mir bisher auch gelungen ist, da meine drei Beziehungen sehr unterschiedlicher Natur waren und immer von mir beendet wurden.

Bei deinem Freund kommt mir auch als erstes ein vielleicht unbewusstes Helfersyndrom in den Sinn.

Ich als Therapeutin ziehe immer wieder "Patienten" an, also Menschen die sich gerne von mir therapieren lassen möchten...

und schwups bin ich weg 😊

Ich will keine Freunde oder Partner therapieren. 🌹
******ore Frau
4.632 Beiträge
Die innerliche Wut welche Firdayjon erwähnte , ist bei meinem Freund nicht an der Tagesordnung. Der ist kein Freund von Gewalt, eher das Gegenteil.

Aus meiner Sicht führt genau da der Weg entlang.

Wut mit Gewalt in einen Topf zu werfen ist der beste Hinweis dazu.

Beide haben nichts miteinander zu tun, außer, dass jeder von uns das jahrelang so erlebt hat.

Wut kann destruktiv sein, wenn wir sie konfrontativ gegen jemanden richten. Wichtig wäre aber, dass wir selber lernen und es unseren Kindern beibringen, Wut non- konfrontativ zu äußern. Am Boxsack, im Wald durch Schreien, etc.

Aus jahrelanger Gefühlsarbeit (inkl. Wutworkshops mit 60 Teilnehmern) weiß ich, dass Wut oft wie ein Korken auf allen anderen Gefühlen sitzt und Menschen mühsam lernen müssen, diese Wut überhaupt zuzulassen.
*********rgara Frau
7.477 Beiträge
Ich habe eine ähnliche Erfahrung mit meinen Beziehungen zu Männern gemacht. Sie führt mich erst zu einem Ereignis mit meinem Vater in meiner Kindheit.
Alle Männer hatten mich seitdem in vergleichbare Situationen gebracht, haben sich geweigert die Verantwortung zu übernehmen.
Da hing vieles anderes noch dran und enthüllte sich im Laufe der Zeit. Nicht gelebte Wut. Selbstzweifel. Beziehungsmuster.
Inzwischen wurde mir klar, dass ich nicht nur auf meine Eltern schauen sollte. Denn all das hat Resonanz und Ursprung in mir.

Mein Vater wollte nicht hinsehen?
Ich habe das auch bei manchem getan. Die Spur über die Eltern sollte nicht dazu dienen die eigenen Probleme auf sie zu schieben.
Es ist eine Art Hinweis oder Zwischenschritt.

Dahinter liegt aber das eigene Verhalten, die eigenen Glaubensmuster und vor allem: Wo bin ich blind? Wovor laufe ich davon? Gegen was wehre ich mich und suche nach Gründen im Außen?
Der Schlüssel liegt in uns.
Es liegt bei uns, ob wir hinschauen, nicht weglaufen und uns unseren Ängsten und Verletzungen stellen und ihrer annehmen.
****is Mann
1.459 Beiträge
Danke für das tolle Thema und die tollen Antworten.
Spannend find ich, dass das Phänomen schon vor über 100 Jahren Sigmund Freud mit dem "Wiederholungszwang" beschrieben hat.
Es liegt am Unterbewußtsein. Es ist viel größer als das Bewußtsein und wird in den ersten 7 Lebensjahren gebildet. Verhaltensweisen liegen zu 95% an unterbewußt gespeicherten Programmierungen. Der Verstand hat nur etwa 5% der Zeit das Sagen.
****is Mann
1.459 Beiträge
Aber es gibt wie zT schon oberhalb geschildert zahlreiche Möglichkeiten, das Unbewusste ans Licht der Bewusstheit zu heben und sein Leben und den Umgang mit anderen bewusst und selbstverantwortlich zu gestalten.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ich nenne es Verhaltens- und Beziehungsmuster. ich habe auch eins, ... Aber das liegt ganz allein in mir vergraben. Ich suche in ganz bestimmten Frauen, die äußerlich und auch innerlich nicht wirklich sich nicht ähneln, etwas, was ich mir nur selbst geben kann. Selbstliebe. Seit ich denken kann laufe ich davor weg und projiziere sie in andere Personen. Mit meinem Ex fing es damals an ... Alles unerfüllte Sehnsuchtsdinger. Ein sprichwörtliches Leiden, weil ich nicht einfach alles beenden kann, sondern immer versucht bin, die Freundschaft darin zu erhalten. Fazit: Ein riesiger emotionaler Eiertanz für mich. Viel Gnarf für mein Gegenüber. Etc. pp.

Entweder kracht es irgendwann derartig, dass alle Mannen von Bord springen und das Weite suchen, oder irgendwann gelingt es mir, genügend emotionalen Abstand zum Gegenüber zu gewinnen. Gelassenheit und so ...

Anstrengend das.

Bei einfach nur Freunden habe ich allerdings null Probs.
*******ias Frau
4.386 Beiträge
Keine Ahnung, woran es bei deinem Freund liegen könnte.
Ich denke dazu ist das Thema zu vielschichtig. Und einiges wurde ja bereits angesprochen.

Zur Inspiration: sehr viel Empathie verhindert das Empfinden von Verärgerung/ Wut.

Einer meiner alten Freunde/ guter Bekannter aus Teenagerzeiten war mir früher zu oft zu empathisch.
Klar ist so ein empathischer Gesell sehr angenehm. Doch so manches Mal stupste ich ihn an "Hey du, dein Mitgefühl & Verständnis sind gerade nicht gefragt. Sondern dein eigenes Ding. Zeig mal Kannte. Was gefällt dir?" - Und das tat er dann auch (je nachdem wer sonst noch anwesend war). Aber er tat es so gut wie nie von sich aus.

Seine ersten Freundinnen hatten auch alle Gewalterfahrungen.
Ich glaube, die hatten sich extra so einen ganz ruhigen, ganz lieben Kerl wie ihn gesucht, welcher wenig Reibungsfläche bot.

Was mir im Umgang mit diesen Frauen auffiel, war, dass diese die Opferrolle für sich gepachtet zu haben schienen. Die waren gut darin, anderen ein schlechtes Gewissen zu machen. Entweder sie sagten nicht, was sie wollen, sondern erwarteten ein bestimmtes Verhalten. Und wenn das nicht kam, mutierten sie erst zum Richter und dann zur Heulsuse. Oder sie erteilten Anweisungen (niemand hatte danach gefragt) oder stellten Forderungen. Und wenn jemand die Anweisung in Frage stellte oder eine Forderungen zurück wies/ relativierte/ Gegenargumente brachte, war die Gefahr hoch, dass sie zur Heulsuse mutierte. Extrem anstrengend.
Eine thematische Auseinandersetzung auf Augenhöhe war kaum möglich. Selbst wenn es gut zu laufen schien, kam früher oder später ein übles Echo - hintenrum. Ein Kumpel hat es Mal auf den Punkt gebracht mit: "Du hast das Recht zu Schweigen. Ales was Du sagst, kann und wird von XY gegen Dich verwendet werden." Die meisten blieben auf Abstand (mich eingeschlossen).
Aber XY war auch extrem. Die meisten frühen Freundinnen meines guten alten Bekannten waren noch nicht einmal halb so schlimm. Was womöglich auch daran liegen mag, dass dies Einzelgängerinnen waren, die wenig Interesse an Gruppentreffen hatten. Aber im Grunde genommen zeigten sie dasselbe Muster:

Richter und Heulsuse in Personalunion.
Entweder du fühlst dich nach dem Urteil des Richters schuldig.
Oder du bietest dem Richter die Stirn und holst ihn von seinem Podest. Dann fühlst Du dich schuldig, weil du diese arme kleine *heul*-Suse so unglaublich verletzt hast. Wie konntest du auch so gemein sein und sie von ihrem Podest stoßen! (Btw.: Männer sind im Schnitt wesentlich anfälliger für Heulsusen als Frauen.)

Er aber hatte da eine Engelsgeduld. Er nahm sich immer wieder die Zeit, die Bedürfnisse die hinter ihren Verurteilungen und Forderungen standen auszubuddeln und anzuerkennen. Dann kletterte sie von ihrem Podest herunter und er konnte sein Bedürfnis neben ihres stellen. Beantwortete viele Verständnisfragen bis sie sein Bedürfnis auch nachvollziehen und anerkennen konnte. Er meinte, danach seien - wie mit jedem anderen Menschen auch - thematische Auseinandersetzung auf Augenhöhe möglich. Insgesamt kämen sie nach und nach aus der richtig-oder-falsch-Denke heraus.

Und das glaube ich ihm. Die Erfahrungen hatte ich ja auch gemacht. Doch mir ist es zu langwierig, sowas in X Situationen immer wieder durch zu exerzieren. Als Partner kamen solche Menschen für mich nie in die engere Auswahl. Und bei anderen... war ich zeitweise in die Rolle des Seelischen Mülleimers gerutscht. Als solche erlebte ich wie hilfreich ich für andere sein konnte. Doch niemand mag seinen Mülleimer mit auf Ausflug oder Party nehmen (außer es ist der/ die eigene Partner(in)). Der seelische Mülleimer bekommt immer den Müll ab. Und darauf hatte ich keinen Bock mehr. Mein Bedürfnis mir selbst zu beweisen, dass ich es kann, war gesättigt. Ich umgab mich also mit Menschen, die meine Empathie nur ausnahmesweise brauchen.

Und wenn eine erwachsene Person bei Unstimmigkeiten mit einer neuen Bekanntschaft (mir) Empathie, Verständnis und "wie ein Kleinkind betüddelt werden" erwartet - und ich mich nicht in diese Person hinein versetze sondern bei mir bleibe - dann steigt Verärgerung in mir auf.
Wenn ich mich frühzeitig auf so eine Nummer einlasse, werden diese Menschen im weiteren Kontakt für mich immer kräftezehrender - meiner Erfahrung nach.
Und es ist ja nicht so, dass es in unserem Gesundheitssystem keine Hilfe für solche Menschen gäbe. Und in Selbsthilfegruppen ließe sich die Kultur der Hilfe zur Selbsthilfe erlernen. Das ist zwar nicht so bequem wie die Richter-und-Opferrolle. Doch bringt auf Dauer mehr.

Mal ehrlich: Wer mag bei einer Unstimmigkeit mit einem quasi Fremden dessen ganzen Seelenmist vor die Füße geschüttet bekommen?
"Hallo! Um Dich und deine Lebensstory geht es gerade nicht. Sondern bloß um dein Verhalten in der konkreten Situation MIR gegenüber! Also um Dich und mich. Erst trittst du mir auf die Füße. Und weil ich "Aua" gesagt habe, soll ich mir Zeit für dein Seelenleben und deine Konflikte mit XYZ nehmen? Damit hab ich nix zu tun. Damit mag ich auch nix zu tun haben. So war mein "Aua" nicht gemeint. Würdest Du bitte damit aufhören, mich einzuspinnen!" *gr*

Die Verärgerung kommt aus der Ich-Perspektive ganz von selbst.
Und meine Verärgerung zeige ich dann auch. Die meisten rudern dann zurück. Distanz hergestellt.
Denjenigen, die trotzdem weitermachen und mich in was-weiß-ich-was verstricken wollen, zeige ich auch meine Wut. Zweite Grenze.
Ich richte meine Wut immer gegen das Verhalten, nicht gegen die Person. Doch für manche Menschen macht das keinen Unterschied. Je nachdem wie extrem eine Person reagierte, legte ich obendrein eine vorübergehende Kontaktsperre ein. Dritte Grenze.
Im weiteren Verlauf - bei gemeinsamen Kontakten - reißen sich diese Menschen wenigstens mir gegenüber mehr zusammen und wahren die Distanz.

Aber er... er reagierte nahezu immer prompt mit Empathie - war also beim Anderen.
Und wenn die Empathie so groß ist, dass man sich in der Situation selbst aus den Augen verliert, wird man auch nicht auf den anderen wütend. Außer die Person, in die man sich hineinversetzt ist wütend. - Man ist einfach voll beim Ego des anderen. - Aber er bekam bereits damals den Switch sehr gut hin.
Toxisch wurden diese Beziehungen für ihn nicht.
Er hatte überhaupt kein Problem damit, nach all der Empathie und Anerkennung ihrer Bedürfnisse auch seine eigenen zu präsentieren. Für Menschen, die das beim ersten Versuch nicht zulassen konnten/ wollten, fand er eben keine Zeit mehr. Bei allem Verständnis und Rücksichtnahme auf die Bedürftigkeit anderer, in einer Beziehung (Freundschaften, Partnerschaft) will man nun Mal auch gesehen und berücksichtigt werden.

Sein eigenes Interesse für Psychologie spielte da auch mit hinein. Diese grundsätzliche Neugierde und das Verstehen wollen anderer. Doch wenn offensichtlich wurde, dass es langfristig nicht passt, dann trennte er sich auch. Er meinte, wären diese Frauen gesünder gewesen, hätte das Kennenlernen bis zum Zeitpunkt der Trennung bloß weniger Zeit gebraucht. So aber wäre es auch interessant gewesen.

Im Laufe der Jahre entwickelte er sich aber auch selbst weiter.
Er wurde selbstsicherer. Er fand heraus, dass Coaching ihm mehr liegt als Therapie. Und sein Faible andere Menschen zu coachen lebte er erst zunehmend im ehrenamtlichen dann im professionellen Kontext aus.
Während er im Privaten Kontext mehr bei sich blieb. Er zeigte sich, vertrat einfach Mal seinen eigenen Standpunkt und diskutierte häufiger mit, anstatt fast immer der verständnisvolle Zuhörer zu sein. Und da er häufiger bei sich selbst blieb, stiegen auch häufiger Verärgerung und Wut in ihm auf. (Mit dem Gefühlsausdruck selbst hatte er nie ein Problem.) Seine eigene Persönlichkeit wurde auch in Gruppensituationen greifbarer.

Und seit Ende zwanzig war es bei ihm dann auch vorbei mit den Partnerinnen mit Gewalterfahrungen. Seine Frauen waren durch die Bank gesünder, die Partnerschaftsversuche wurden kürzer, dann fand er die Richtige und gründete eine Familie.
Mein bester Freund hatte drei lange Beziehungen und alle drei Frauen waren sich in ihren Charaktereigenschaften sehr ähnlich. Das ist bei mir nicht so gewesen. Meine Frauen waren alles sehr unterschiedlich.
Die Frauen meines Freundes suchten alle den Rundumservice. Haushalt, kochen, putzen, einkaufen, Kohle ranschaffen waren seine Aufgaben. Guter Sex waren ihre Aufgaben.
Ich hätte es mit keiner der drei Frauen länger als 14 Tage ausgehalten...

Aber die Frage war ja, wie kommt es zu diesen wiederkehrenden Mustern? Und warum ist das bei mir nicht so?
**********gel04 Frau
3.834 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******m77
Hier werden 2 Personen gemischt und meiner Ansicht nach geht es nicht um Wut ! Die Vergangenheit gehört zu der Frau.
Neuer Ansatz:
Was macht es mit ihm, wenn Frau ihm erzählt: ich würde geschlagen und vergewaltigt?!?!
Möglicherweise wird aus Mitgefühl ein Mitleid? Er leidet für etwas, was nicht seins ist.
Der nächste Schritt ist die Abgrenzung zur Thmatik. Kann er das bei ihr lassen?
Nein??? Welches Gefühl weckt es in ihm, wenn Frau DAS sagt?
Ich sehe hier eher eine alte Trauer. Kann aber auch ein anderes Gefühl sein....

Frag ihn doch mal *zwinker*
******ere Frau
2.900 Beiträge
Ich beschäftige mich u.a. auch beruflich mit diesem Thema.

Sehr viele Menschen haben diese Muster. Und natürlich haben sie auch ihren Sinn. Dahinter stehen Probleme/Aufgaben, die gelöst werden wollen.
Wenn ich das erkannt habe, kann ich unterschiedlich damit umgehen:
1. Ausweichen: Also lieber gar keine Beziehung, als eine, in der ich das immer wieder wiederhole.
2. Extra anders machen: Durch das "extra anders" binde ich mich umso mehr an dieses Muster. Es geht meist schief, weil ich zwar mein Problem sehe, aber nicht damit im Frieden bin.
3. Gar nix: Ich mache immer wieder dieselben Fehler, wie ein Lemming, der immer wieder in den Abgrund läuft.
Ausweg aus dem Dilemma:
1. Die meisten gehen tatsächlich so oft durch dieselben Muster, bis die Schmerzgrenze überschritten ist und sie daraus lernen. Ein oft langer, schmerzhafter Weg, aber irgendwann lernt selbst der/die Uneinsichtige
2. Problem/Aufgabe aufspüren und sich ggf. Hilfe holen dabei. Sich damit auseinandersetzen und in Frieden kommen. Ein viel weniger schmerzhafter Weg (meist auch wirtschaftlich günstiger, auch, wenn man Geld für den Therapeuten/Coach ausgibt).
Wie programmiert man sein Unterbewußtsein um? Habe jetzt ein Buch über das Gesetz der Resonanz gelesen. Darin war der Tip vorhanden, wie ich Programmierungen wieder los werde. Schreibe alle Programmierungen, die Dir von Deiner Mutter/Vater eingeimpft worden sind, die Dir nicht passen auf einen Zettel und verbrenne diesen. Das habe ich gemacht und habe nun Schwierigkeiten mich zu erinnern, was auf dem Zettel stand und das ist gut so!!!
*******ueen Frau
18.166 Beiträge
NLP (auch Pierre Franckh) erklärt es ungefähr so:

Diese Programmierungen im Gehirn muss man sich vorstellen, wie Datenautobahnen. Jede dieser Datenautobahnen trägt eine Information (aus der Kindheit, Vergangenheit, etc. ) und davon gibt es unzählig viele.

Das Blöde an diesen Datenautobahnen ist, dass man sie nicht umprogrammieren kann, da das Erlernte aus der Kindheit/Vergangenheit/etc. zu tief in uns verwurzelt ist. Was man aber machen kann, ist zum einen die Möglichkeit, es wie @****63 schrieb, oder seine Glaubensgrundsätze auflösen.

Wobei mir die Kombi aus beidem am besten gefällt.

Wie löse ich also nun Glaubensgrundsätze auf?

Ich nehme einen Zettel und ziehe einen vertikalen Strich in der Mitte. Dann schreibe ich auf die linke Seite alles, was ich immer "falsch" mache, bzw. alles, was ich immer im negativen Sinne wiederhole. Z. B.

• ich gerate immer an den falschen Mann
• immer hab ich Pech
• nie gelingt mir etwas richtig

etc. pp.

Auf der rechten Seite findet ihr nun hierfür eine positive Entsprechung. Zugegeben, ist manchmal eine Herausforderung.

• ich bin eine wundervolle Partnerin
• mir begegnet nur Glück
• alles was ich mache ist super


Jetzt nehmt ihr den Zettel, reißt ihn in der Mitte durch und verbrennt die linke Seite.

Die rechte Hälfte behaltet ihr und lest sie euch immer und immer wieder durch. Hierdurch entsteht nach und nach ein Umwickeln der alten Datenautobahnen, die die alten Muster zwar nicht überschreibt, aber dennoch in den Hintergrund rücken läßt. So verschwinden nach und nach die alten "Muster"


Ich hoffe, das war jetzt nicht zu kryptisch. Falls doch, fragt gerne nach. Und da wir alle visuelle Wesen sind, hier noch ein Beitrag von Pierre Franckh, den ich sehr passend finde.



*********rgara Frau
7.477 Beiträge
Mit Hypnosetherapie kann man solche "Autobahnen" ausfindig machen und Umleitungen auf neue Straßen einrichten.
Die alten werden nicht mehr angefahren und werden allmählich überwuchert, während die neuen immer breiter werden je mehr sie befahren werden.

Es gibt aber auch noch andere Wege.

Letztlich braucht es eine Entscheidung etwas zu ändern und eine Art Umkonditionierung.
*********ngel:
Was macht es mit ihm, wenn Frau ihm erzählt: ich würde geschlagen und vergewaltigt?!?!
Möglicherweise wird aus Mitgefühl ein Mitleid? Er leidet für etwas, was nicht seins ist.

Das würde ich erstmal auch unterstellen. Zumal das ja für fast jeden gelten könnte.

Wir haben leider noch keine Zeit gefunden , das weiter zu vertiefen. Und ich möchte mir vorne weg dazu auch mal gedanken machen. Meinem Freund selber sind die Funktionen der Spiritualität, GdA und ähnliches mehr als unbekannt. Er beschäfftigt sich nicht damit. Weiß also auch nicht um ihre Auswirkungen, und wieviele Verantwortung man selbst für die Problematiken hat.

Danke aber an euch alle für eure vielfälltigen Kommentare. Ich lese begierig mit. *g* *danke* Nicht aufhören
*******tte Frau
250 Beiträge
Ein ganz tolles Werkzeug zum Auflösen von Mustern ist der Hoffman Prozess.

/edit by Shadowqueen als Modine *modda*

Monetäre Links sind nicht erlaubt.

Einfach mal Hoffmann Prozess in der von Euch bevorzugten Suchmaschine eingeben *zwinker*

******ere Frau
2.900 Beiträge
@ Shadowqueen

Das wäre echt toll, wenn das funktionieren würde!!! *g*

Leider kann ich aber weder Familienschicksale noch Traumata damit auflösen. Und die stecken leider meist dahinter. Kognitive Dinge haben immer ihren Hintergrund, der aufgespürt werden will.
Ist nicht so einfach. Beschäftigt mich aber schon länger. z.B Fred Gallo: Energie Psychologie und Achtsamkeit. Beschäftigt sich überwiegend mit Schmerzpatienten, aber auch Ängsten, Depressionen, Phobien. Ist für mich kein Thema. Habe keine Schmerzen. Den theoretischen Hintergrund habe ich von Bruce Lipton bekommen.

Mein beste Freund ist depressiv und hat eine Schuppenflächte. Beides psychisch bedingt. Obwohl er sich seit 30 Jahren mit Spiritualität und Astologie beschäftigt, bekommt er es nicht weg. Seine Analysen sind mir zu eindimensional....
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