Gutes Thema!
Ich würde die Fragen anders stellen.
1) Es ist historisch belegt, dass in allen Teilen der Erde schamanische Rituale getätigt wurden. Auch hier bei uns. Archäologen haben überall auf der Welt Überreste von Schwitzhütten gefunden.
Ist das dann noch exotisch?
2) Der Schamanismus in Europa ist durch Kirche und Co verloren gegangen. Schamaninnen wurden als Hexen verbrannt und das Wissen, ja allein das daran denken war lebensgefährlich. Könnte also das Hinwenden zu schematischen Bräuchen als ein Versuch gesehen werden sich zu erinnern und Vergessenes wiederzubeleben?
3) Daraus schließt sich an, dass es in allen Teilen der Welt das Arbeiten mit Natur-Medicinas gegeben hat. Auch in Deutschland wachsen Pilze, die halluzinogene Wirkung haben und den Menschen für Visionssuche, oder was auch immer, dienten. Dies ist nur durch die Christianisierung und dem unbedingten Willen der Regierungen, alles kontrollieren zu müssen, verloren gegangen.
Also ist vielleicht das Reisen mit San Pedro und Ayahuasca exotisch, aber das Hilfsmittel (Medicina) an sich wohl eher nicht.
4) Wenn ich in die Richtung DNA Analyse schiele und man heute schon ca. 1000 Jahre zurückzucken kann und die meisten von uns wohl "genetisch bunter" sind als wir so meinen.... ja was genau ist dann für wen exotisch? Welcher Kultur gehöre ich denn dann genau an? Vielleicht bin ich in D sozialisiert, aber vor 300-500 Jahren kamen meine Ahnen aus z.B. Peru. Ist das hinwenden zum ancestralen Wissen (Begriff aus dem spanischen für das Wissen der verlorengegangene Kulturen) meiner südamerikanischen Wurzeln dann exotisch?
5) Du beschreibst die Tiefe, die du im Kontakt mit Engeln fühlst. In einem Grundlagenwerk zum Thema Schamanismus erzählt die Autorin, dass der Kontakt zu Geistwesen (Naturgeister, Tiergeister, Baumgeister, Helfer, etc.) im Grunde kaum unterschiedlich zum Engelkontakt ist. Es gibt nur ein anderes Frame dazu. Sich "dahin wenden" ist viel älter als das Christentum, das uns die Engel brachte.
Nun schriebst du, dass dir Aspekte, die du in der "hauseigenen" Spiritualität findest, woanders fehlen. Das möchte ich nicht in Abrede stellen. Hier schrieben ja schon Menschen, das es lediglich darauf ankomme wozu man besonderen Zugang hat und wo Herzöffnung passiert. Das sehe ich auch so.
Was ich aber bei mir selbst erlebe, ist das ich immer wieder entdecke, dass ich vieles nicht weiß. Ich kann mich noch so lange mit etwas beschäftigt haben und habe dennoch manchmal erst nach 10 Jahren (oder länger) ein
ACH SOOOOO! Ich möchte damit sagen, dass es Stand jetzt für dich so ist. Aber vielleicht denkst du auch nur das es so ist und es könnte ganz anders sein.
Aus all dem schließe ich eines: Es ist immer die Intention/Absicht die zählt. Missbrauch von Macht, Substanzen, etc. gibt es in allen Kulturen (Deutsche können das auch sehr gut!). Wenn mein Mindset und mein Herz stimmen, dann ist es nahezu egal was ich mache und woher es stammt.
Zu den Medicinas und der Aussage, dass dies ohne große Vorbereitung, mal eben schnell, möglich sei.
Das stimmt so eben nicht. (also wenn es ernsthaft betrieben wird. Ich stimme zu, dass es Anbieter gibt, die darin die schnelle Kohle sehen und es einer Massenabfertigung gleicht. Das lehne ich ab!)
Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich etwas synthetisch hergestelltes, Seelenloses verwende, oder ob ich mit einem Pflanzengeist (sollte nicht seltsamer sein, als mit Engeln zu sprechen) einen gemeinsamen Prozess begehe. Das vorneweg.
Gut begleitet gibt es a) Ausschlusskriterien und Vorgespräche b) eine stark rituell eingebundene und tragende Intentionssetzung c) versierte Menschen, die den Prozess und das Ritual begleiten d) ein eingebundener Integrationsprozess des Erfahrenen ins Leben.
UND, wenn man sich vorstellt, man können einen Engel der Wahl, für kurze Zeit in sich aufnehmen, so dass dieser bei der Heilung hilft... so ungefähr ist es mit San Pedro und Ayahuasca. Es geschieht nicht einfach. Es ist der Pflanzengeist der gemeinsam mit dir an deiner Intention und Heilung arbeitet.
Was das, für mich, belegt ist der Umstand, dass alle- Männer, Frauen, Kinder, große, kleine, dicke, dünne DIE SELBE Menge Medicina nehmen. Der Pflanzengeist wirkt so wie es benötigt wird. Ist schon spannend, dass es keine Überdosierung in dem Sinne gibt.
Liebe Grüße
Yadera