@moon
Ui, da gibts jetzt aber einiges klarzustellen
Das ist unser EGO ist uns in die Wiege gelegt worden.
....einerseits... und:
Das Kind macht Erfahrungen und wird so zum ICH.
wiedersprechen sich völlig.
Nun zu deinen Fragen.
Was ist "Ich", ist vielleicht einer der interessantesten Fragen überhaupt! Meine Auffassung dazu ist, glaub ich, recht klar, nämlich; das Alles EINS ist und es nie ein "Ich" wirklich gegeben hat, ausser als Phantasieprodukt. (ein spirituelles "Ich" gibts demzufolge auch nicht!)
hast du schon mal ein Kind störrisch erlebt? Ist denn das nicht sein EGO das verlangt? Hey auch Babys machen sich doch lauthals bemerkbar wenn sie was wollen. Was ist denn dass?
Wenn ich diese Argumentation zugrunde lege, hat jeder kleine Vogel im Nest wohl auch ein "Ich", denn da gibts auch Geschrei, wenn Mama mit Futter kommt.
Nein, es ist nicht das EGO, dass da verlangt, es ist der Organismus, der ganz Instinktiv nach Nahrung verlangt. Das hat die Natur schon sehr praktisch angelegt
Jedes Säugetier schnappt ja auch gleich nach der Geburt nach Luft....einfach so, ohne "Ich"
....oder musst du dich zu jedem Atemzug entscheiden??
Und deine Annahme, ich hätte kein "Ich", bzw. würde das nicht so erleben, trifft schlicht nicht zu!
Der Unterschied scheint einzig der zu sein, dass ich diese Annahme schonmal in Zweifel gezogen habe und sehr erschütternde Erfahrungen gemacht habe, die eindeutig darauf hindeuten, dass diese Annahme nicht zutrifft.
Ich habe weder je den jetzigen Moment verlassen, noch kann ich Gedanken machen, obgleich ständig welche auftauchen.
Ich sehe auch deutlich, dass diese Illusion des "Ich" sehr überzeugend ist, immerhin habe ich über 40 Jahre nicht im Geringsten daran gezweifelt.
Bis mir eines Tages, ohne dass ich mir das ausgesucht hätte, ein Aufgewachter (ein Buddha) über den Weg gelaufen ist, der mir mal ein "alternatives Modell der Wirklichkeit" erläutert hat. Danach habe ich das "alte" mit dem "neuen" Weltbild auf Plausibilität abgeklopft und festgestellt, dass sich die "alten" Annahmen absolut nicht bestätigen lassen und sich als völlig unzutreffend herausgestellt haben.
Seitdem hat sich sehr viel verändert. Sehr vieles hat seine Dramatik verloren, die Schönheit des Moments offenbart sich wesentlich öfters, viele Wünsche haben sich demaskiert und das Gefühl lebendig zu sein ist deutlich intensiver. .....und der ganze Wahnsinn des EGO-zentrismus wird dauernd offenbar. Wie sehr wir uns selbst, und alle Mitgeschöpfe verletzen und zertrampeln....und zerstören.
Und was mir dabei immer wieder hilft, ist die Frage: "Wer bin ich?"
Bin ich die Gedanken, oder Geschichten im Kopf? Bin ich der Körper? Bin ich ein Plan für die Zukunft, oder eine Mischung aus all dem? Und die Frage: "Ist das wirklich so?" kann völlig Neue Sichtweisen eröffnen
Das Einzige, was bleibt ist: "Ich bin" ...damit ist aber weniger die Identifikation (lat.: sich gleichmachen mit) gemeint, sondern die direkte Erfahrung, zu sein.
Denn das Wort "Ich" kann für die tiefste Erfahrung stehen, zu der ein/jeder Mensch fähig ist, aber meist steht "Ich" für die denkbar größte Verwirrung, die einem Menschen widerfahren kann und die zu einem herausfallen aus der Balance des Lebens führt, zum "verrückt sein" im Sinne von, nicht im Gleichgewicht.