Etwas muss ich tun...
Liebe Seele,
das scheint mir der Kernsatz zu sein, nachdem ich die ganze Zeit aufmerksam mitgelesen habe. Alles, was Du schreibst, klingt sehr vernünftig...
so, als wäre es mentaler Deckel auf dem Schmerz.
Ich finde in Deinen Postings so einiges wieder: den seelischen Schmerz, den der Verstand nicht wahrhaben will. Der Körper, der streikt, damit man ruhen MUSS!
Ich verstehe nichts vom energetischen Heilen, habe keine Ahnung von Rück- oder sonstigen Führungen. Das gebe ich offen zu. Aber ich habe Ahnung von Krankheit, Angst und Verdrängung. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn das letzte Stück Selbstbestimmung darin besteht, heimlich alleine auf die Toilette zu gehen, ohne die Schwester zu rufen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Verzweiflung dem bösen Wort "Krebs" machtlos gegenüber steht. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich übernimmt... sei es, um für andere zu funktionieren, sei es, um sich selbst einzureden, man sei immer noch stark genug.
Liebes,
Du hast ganz sicherlich in den letzten drei Jahren vieles richtig gemacht, bis tapfer einsame Wege gegangen und hast wichtige Einsichten gewonnen. Aber es gibt kein so einfaches Wenn-Dann-Verhältnis. Der Körper macht 98 Prozent aller Dinge allein. (Versuch mal NICHT zu verdauen, wenn Du was gegessen hast
) Der Rest ist das, was im Bewusstsein ankommt.
Natürlich kann ich durch eine gesunde Lebensweise und maßvollen Sport darauf hin arbeiten, dass dieser Körper lange gesund bleibt. Und es ist sicher vernünftig, dass zu tun
Aber es gibt keine Gewissheit: ich tue x, lasse y, und dann passiert z. Du möchtest einen Beweis für diese unangenehme Wahrheit? Jeder niemalsrauchende und nichttrinkende Lungenkrebspatient und der kettenrauchende Säufer, der 100 wird.
Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: aber der Zerfall und die Auflösung der Form gehören zum Leben. Ich kann jeden verstehen, der keinen Bock auf Todesangst hat, aber Vermeidungsstrategien ändern nichts an der elementaren Tatsache, dass jede organische Form sich irgendwann auflöst.
Ich habe es erfahren: diese Widerstände gegen das, was ist, kosten wahnsinnig viel Kraft. Kraft, die in dem Moment dem Körper entzogen wird. Versteh mich nicht falsch: ich rate Dir !SICHER NICHT!, die Therapie abzubrechen, die Hoffnung aufzugeben oder nicht in die psychosomatische Klinik zu gehen.
Aber ich rate Dir, und das aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit dem Überleben, das anzunehmen, was ist. Und was ist?
Du liegst im Bett. Jemand anders macht den Haushalt. Du quälst Dich zwei Mal am Tag zum Spazierengehen.
Nimm es an, dass das im Moment die Realität ist. Statt damit zu hadern und Dir was anders zu wünschen.
Es ist nämlich scheißegal, ob gerade jemand den Mount Everest hinaufjoggt oder den Weg zum Klo nicht mehr schafft. Dein Körper fordert Ruhe. Also gib ihm, was er braucht.
Das macht Angst? Da kommen Verzweiflung und Panik hoch? Yepp, das gehört dazu. Fühle, was immer da auftaucht. Es wird lodern und dann verbrennen. Mit "es müsste anders sein" macht man es nur schwieriger.
Liebe
Grüße
Sylvie, eine große Packung Energiebällchen schmeißend