Ich kann das alles sehr gut verstehen, die Wut, das Unverständnis, wie es so weit kommen konnte...
Diese Katastrophe ist so oder so hausgemacht. Aber keiner von uns, die wir hier an einem sonnigen Sonntag nachmittag schreiben, hat genug Informationen, um irgend welche konkrete Schuldzuweisungen zu machen. Keine Ahnung, ob es eine echte Naturkatastrophe ist, oder ob die Illuminaten dahinter stecken oder irgendein Geheimdienst.
Und natürlich ist es leicht gesagt: etwas muss geändert werden. Nur: wer hat den nötigen Sachverstand, um uns zu sagen, was das wäre. Und selbst wenn: würden wir es glauben und akzeptieren? Was würden wir tun, wenn uns jemand sagen würde: ab sofort wird zwischen 9 und 11 und zwischen 15 und 17 Uhr der Strom abgeschaltet?
Würden wir es klaglos akzeptieren oder als unangemessene Einschränkung unserer persönlichen Freiheit bekämpfen?
Wenn ich will, dass sich die Welt verändert, dann muss ich die Veränderung sein, die ich schaffen will. Nicht: Du musst..., sondern ich tue...
Nun kann ich nicht dafür sorgen, dass die AKWs dieser Welt abgestellt werden, so wenig, wie ich Gaddafi stoppen kann oder den Hunger.
Was ich aber tun kann ist dieses: den Schmerz zulassen, denn all dieses Leid verursacht. Ihn spüren und wahrnehmen, wie er sich auflöst, statt in Aktionismus zu verfallen. Ich kann meinem nächsten, da draußen vor der Haustür mit genau der Liebe begegnen, die ich der ganzen Welt wünsche. Und wenn es im Laufe meines gesamten Lebens nur zwei Menschen gibt, die dadurch zum Anhalten gebracht werden und sich ebenfalls darauf einlassen, dann ist das der Beginn eines fried- und machtvollen Schneeballsystems.
Dauert zu lange und ist nicht so ruhmbeladen wie die Anführerschaft in einer Bürgerinitiative? Mag sein, aber nach meinem Dafürhalten sind spirituelles Leben und Ruhmsucht ein unauflösbarer Widerspruch.
Mich kotzt es auch an, wenn ein selbst- oder fremdernannter Experte uns erzählt: der Wind steht in die andere Richtung. Die Radioaktivität zieht übers Meer und nicht zu uns. Super... wir werden nicht beregnet. Wir nehmen sie über die Nahrungskette auf, weil ab sofort der Plankton verseucht ist. Aber da ich nun nicht in der Lage bin, die Nahrungsaufnahme einfach so einzustellen, bleibt mir nichts anderes übrig, als auch das zu erleben, mit allem, was da so an Gefühlen auftaucht.
Und nein, das ist ausdrücklich keine Entschuldigung für's Nichtstun. Es ist die Erkenntnis, dass ich im Moment nichts tun kann, um die Situation zu ändern. Ich kann auch nicht aus ihr weggehen. Und darum kann ich sie nur annehmen und erleben.
Wenn etwas die Menschheit nicht weitergebracht hat, dann die Methode "der andere möge doch bitte"...
Sylvie
Diese Katastrophe ist so oder so hausgemacht. Aber keiner von uns, die wir hier an einem sonnigen Sonntag nachmittag schreiben, hat genug Informationen, um irgend welche konkrete Schuldzuweisungen zu machen. Keine Ahnung, ob es eine echte Naturkatastrophe ist, oder ob die Illuminaten dahinter stecken oder irgendein Geheimdienst.
Und natürlich ist es leicht gesagt: etwas muss geändert werden. Nur: wer hat den nötigen Sachverstand, um uns zu sagen, was das wäre. Und selbst wenn: würden wir es glauben und akzeptieren? Was würden wir tun, wenn uns jemand sagen würde: ab sofort wird zwischen 9 und 11 und zwischen 15 und 17 Uhr der Strom abgeschaltet?
Würden wir es klaglos akzeptieren oder als unangemessene Einschränkung unserer persönlichen Freiheit bekämpfen?
Wenn ich will, dass sich die Welt verändert, dann muss ich die Veränderung sein, die ich schaffen will. Nicht: Du musst..., sondern ich tue...
Nun kann ich nicht dafür sorgen, dass die AKWs dieser Welt abgestellt werden, so wenig, wie ich Gaddafi stoppen kann oder den Hunger.
Was ich aber tun kann ist dieses: den Schmerz zulassen, denn all dieses Leid verursacht. Ihn spüren und wahrnehmen, wie er sich auflöst, statt in Aktionismus zu verfallen. Ich kann meinem nächsten, da draußen vor der Haustür mit genau der Liebe begegnen, die ich der ganzen Welt wünsche. Und wenn es im Laufe meines gesamten Lebens nur zwei Menschen gibt, die dadurch zum Anhalten gebracht werden und sich ebenfalls darauf einlassen, dann ist das der Beginn eines fried- und machtvollen Schneeballsystems.
Dauert zu lange und ist nicht so ruhmbeladen wie die Anführerschaft in einer Bürgerinitiative? Mag sein, aber nach meinem Dafürhalten sind spirituelles Leben und Ruhmsucht ein unauflösbarer Widerspruch.
Mich kotzt es auch an, wenn ein selbst- oder fremdernannter Experte uns erzählt: der Wind steht in die andere Richtung. Die Radioaktivität zieht übers Meer und nicht zu uns. Super... wir werden nicht beregnet. Wir nehmen sie über die Nahrungskette auf, weil ab sofort der Plankton verseucht ist. Aber da ich nun nicht in der Lage bin, die Nahrungsaufnahme einfach so einzustellen, bleibt mir nichts anderes übrig, als auch das zu erleben, mit allem, was da so an Gefühlen auftaucht.
Und nein, das ist ausdrücklich keine Entschuldigung für's Nichtstun. Es ist die Erkenntnis, dass ich im Moment nichts tun kann, um die Situation zu ändern. Ich kann auch nicht aus ihr weggehen. Und darum kann ich sie nur annehmen und erleben.
Wenn etwas die Menschheit nicht weitergebracht hat, dann die Methode "der andere möge doch bitte"...
Sylvie