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Ätiologie der Religionen?

Ätiologie der Religionen?
Warum eigentlich haben wir 3 monotheistische Weltreligionen und warum eigentlich geht jede dieser Religionen ihren eigenen Weg?
Warum entscheiden sich Menschen dazu nur EINE dieser Religionen zu folgen?

Ich bin durchaus ein gläubiger Mensch, wurde christlich erzogen und habe später den Islam angenommen. Aber eine Tatsache unterscheidet mich wohl von den meisten Gläubigen, denn ich folge nicht nur EINER heiligen Schrift, sondern sehe das Judentum, das Christentum, sowie den Islam als ein Ganzes.

Für mich sind Thora, Bibel und Koran als EIN Buch anzusehen, daß in 3 verschiedene Kapitel aufgeteilt ist.

Sie alle erzählen die SELBE Kernaussage, nämlich vom Glauben an den EINEN Gott (egal, ob man ihn nun Gott, Allah, Jahwe oder so nennt) und in vielen Stellen aller 3 Bücher gibt es Überschneidungen (Deckungsgleichungen), die sich gegenseitig bestätigen.

Wie seht Ihr die Dinge?


Nach Rücksprache mit den TE ergänze ich, dass der männliche Teil des Profils - Martin - den Thread eröffnet hat.
Silvia, Mod

Kann ich
nur bestätigen - ich empfinde das ebenso!

In jungen Jahren hat mich hier auch Lessings Werk "Nathan der Weisse" sehr beeindruckt
***et Mann
106 Beiträge
Wer ist Gott?
"Es gibt nur eine Religion, die Religion der LIEBE. Es gibt nur eine Kaste, die Kaste der MENSCHLICHKEIT. Es gibt nur eine Sprache, die Sprache des HERZENS. Es gibt nur einen GOTT, er ist ALLGEGENWÄRTIG." - Sai Baba
***et Mann
106 Beiträge
Licht
"Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet ein Stück Holz – ich bin dort; hebt einen Stein auf – und ihr werdet mich dort finden." - Jesus, apokryphen Thomasevangelium
***et Mann
106 Beiträge
Wo ist Gott?
„Wo soll ich Gott suchen? Wo du Ihn suchtest, fandst du Ihn nicht. Begehrst du wirklich, einen Schritt auf Seinem Wege zu tun, wirst du Ihn sehen, wohin du auch blickst.“ - Sufi Abu Sa’id ibn Abi’l-Khair, Perser, gest. 1049 
***et Mann
106 Beiträge
Liebe
“Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.” - Briefe, 1. Johannes 4, 16 

"Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebet, gleichwie ich euch liebe." - Johannes 15:12

"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" - 3. Mose 19,18
"Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an." - 1. Sam 16,7

"Ein Gefühl der Trennung von GOTT ist der einzige Mangel, den du wirklich zu berichtigen brauchst." - Ein Kurs in Wundern; T1; VI, 2:1; Seite 14
Ich hatte eigentlich nie viel mit Religion am Hut, ich finde es schlicht und einfach unpassend ein Buch zu nehmen und zu sagen "da steht alles drin" - vor allem wenn die Herkunft des Buches doch sehr fragwürdig ist, besonders was die Bibel angeht.

Aber ich hatte mehrere lange Diskussionen mit Islamgläubigen aus Ägypten und sie sagten eigentlich auch, dass die drei großen Religionen miteinander verknüpft sind. Das Judentum, dann das Christentum und als eine Art "Update" den Islam, der doch alle beiden Vorgänger miteinander vereint.

Interessant war, als ich mir das alles mal so angeschaut habe wie die Entwicklung war, dass der Islam doch sehr streng ist was die Regeln angeht. Das finde ich nicht negativ, aber es fällt auf.

Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass die Menschen nach einer gewissen Zeit von ihrem Glauben nicht mehr so geführt werden, wie es am Anfang ist. Man sieht ja, wie immer jüngere Menschen sich eher weniger um die Regeln und Traditionen der Religionen kümmern. Man glaubt zwar, schreibt sich einer Religion zu aber man lebt nicht unbedingt danach (sonst würde es hier in Deutschland beispielsweise nicht so freizügig zugehen).

Und wen man eine solche Entwicklung sieht, als streng gläubiger Mensch (oder vielleicht als Gott), dann versucht man neue Regeln aufzustellen oder zumindest etwas zu bewirken, dass die Menschen wieder stärker an die Religion bindet. So könnte ich mir vorstellen ist der Islam entstanden, denn das Christentum verkümmerte nach Jahrhunderten zu einer Rechtfertigung für weitaus weniger christliche Motive (Kreuzzüge mit den Worten "Gott will es!" zu begründen usw.).

Ich habe keine Religion, bin nicht getauft und auch nicht religiös erzogen, meine Eltern meinten ich habe das Recht darauf mich frei zu entscheiden und es gab einfach wichtigere Dinge im Leben als in die Kirche zu gehen und irgendwelche Texte daher zu sagen oder zu singen. Das halte ich noch immer nicht für den eigentlichen Sinn von Religionen. Aber einen Glauben habe ich auch. Mein Gott sieht halt etwas anders aus, ist keine Person und hat eigentlich auch keinen Namen. Aber trotzdem hat er all die Eigenschaften, die ihm in den Religionen zugeschrieben werden und noch ein bischen mehr. Ich folge keinen Regeln oder einer Schrift, ich versuche einfach nur das zu tun, was ich glaube dass von mir erwartet wird.

Wusstet ihr, dass ALLE Religionen, wirklich ausnahmslos alle, folgende Messages beinhalten?:

1) Tue nie jemandem etwas an, dass du nicht auch für dich willst.
2) Wir sitzen alle in einem Boot.

Ich hab die verschiedenen Formulieren irgendwo mal aufgeschrieben gehabt, müsste ich jetzt raussuchen, aber der erste Satz kommt auf jeden Fall so oder leicht abgeändert (je nach Zeit) darin vor. Das zweite ist eher so eine allgemeine Message, die so nicht gesagt wird, aber die man ständig rauslesen kann.

Warum die Menschen jetzt einen Unterschied machen ist mir auch rätselhaft, denn es kann a) nur einen Gott geben und b) ist es egal wie man ihn nennt.

Noch dazu gibt es Religionen, die auf bestimmten Ereignissen basieren, die menschengemacht sind. Es gab da eine Insel im Pazifik wo die Amerikaner im 2.Weltkrieg zwischengelandet sind. Die dortigen Eingeborenen haben sie mit Süßigkeiten, Nahrungsmitteln und lauter tollem Zeugs versorgt, damit sie sie dort landen lassen. Nachdem der Krieg vorbei war fingen die Eingeborenen an Flugzeuge aus Baumstämmen zu bauen und beteten sie an - in der Hoffnung die "Götter" würden wieder kommen und sie reich beschenken.

Das ist interessant für mich, weil ich früher gerne Erich von Däniken gesehen hab...aber da schweif ich jetzt zu sehr ab *zwinker*
Aber ebenso könnte man auch sagen, dass Fanatismus nicht gerade das erstrebenswerte Ziel ist.

So ist es zum Beispiel auch verständlich, dass man im Islam Jesus nicht als "Sohn Gottes" sondern nur als Prophet bezeichnet. Das entschärft doch die ganze Sache um diese eine Person sehr. Und das ist wiederum positiv, denn so kann man die Schuld für das was man tut nicht mehr einem einzigen geben, sondern muss sie selbst tragen. Ich habe auch nie verstanden, warum man behauptet, Jesus wäre für die Sünden aller Menschen gestorben. Vielleicht eher WEGEN der Sünden aller Menschen...immerhin ist niemand perfekt und Menschen lassen sich leicht beeinflussen von denen die Macht haben und sie ausnutzen.
*guterbeitrag* *danke*
*******day Frau
14.274 Beiträge
Ich finde es ein wenig problematisch, die drei Religionen einfach so in einen Topf zu werfen. Das hat für mich etwas von Minestrone, von allem ein bißchen und am Ende ist es egal, weil wir sind ja alle ein bißchen monotheistisch...

Religion ist nach meinem Empfinden so etwas wie eine kulturelle Übereinkunft. Zu einem bestimmten Zeitpunkt definieren eine Anzahl von Menschen so etwas wie ihre spirituelle Schnittmenge. Da hat ein Einzelner eine Gotteserfahrung und um ihn herum sagen alle "ja, das ist es". Ob das nun Moses mit seinem Dornbusch ist oder Buddha, der unter seinem Baum sitzt, es folgen "Nachahmer". Daraus wiederum entwickeln sich Traditionen.

Natürlich gibt es im Bereich "altes Testament" einen Haufen Übereinstimmungen zwischen Judentum und Christentum. Aber die Interpretation ist grundlegend unterschiedlich. Die einen warten immer noch auf den Messias, die anderen sehen im Alten Testament die Prophezeiung des Neuen. Sie benutzen sie Geschichten, um eine Kontinuität zu suggerieren, die ihnen selbst eine gewisse geistige/ geistliche Sicherheit gibt.

Mit Mohammed ist es ähnlich. Er bewegte sich in einem Kulturkreis, in dem Judentum, Christentum und altarabische polytheistische Strömungen aufeinander trafen. Er erkennt Isa als Propheten an, sieht in ihm aber keinen Erlöser.

Warum entscheiden sich Menschen dazu nur EINE dieser Religionen zu folgen?

Tun sie das tatsächlich? Wenn ich mir die katholische Kleinstadt angucke, aus der ich stamme, dann wage ich zu behaupten 99 Prozent von denen sind katholisch, weil es sich so ergeben hat. Religion erzeugt Traditionen. Und Traditionen sind sozial ordnend. Auf einen, der sich empört kommen 99, die mitmachen... bis einer sich so empört, das eine neue Tradition entsteht.

Luther schreibt zwar von der Freiheit eines Christenmenschen, aber de facto ist "Religionsfreiheit" (als Grundrecht nicht als wiederrufbares Privileg) eine Errungenschaft, die Europa der französischen Revolution verdankt. Und diese knapp 225 Jahre sind im Angesicht der Weltgeschichte eine verdammt kurze Zeit.

Um sich bewusst zwischen verschiedenen Religionen entscheiden zu können, bedarf es verschiedener Faktoren: Entweder steht am Anfang ein enormer Leidensdruck in Hinblick auf die Religion, in die man hineingeboren worden ist, oder unbändige Neugierde, die erst einmal einfach alles in Frage stellt. In beiden Fällen sind bestimmte Rahmenbedingungen nötig, ohne die eine Neuorientierung nicht möglich ist. Ich muss schlicht und ergreifend die Möglichkeit haben, an "abweichende" Informationen zu kommen. Und das ist eine Freiheit der modernen Art.

Sie alle erzählen die SELBE Kernaussage,

Wenn ich eine Aussage, welche auch immer, bestätigt finden möchte, dann kann ich Belege dafür überall finden, selbst bei Rosamunde Pilcher *zwinker*

Religion erzählt, egal ob mono- oder polytheistisch zunächst einmal von dem, was alle Menschen mehr oder weniger intensiv bewegt.
Ich weiß, dass ich sterblich bin und ich frage mich, was nach dem Tod kommt oder ob das hier alles gewesen sein soll. Und ich frage mich nach der Gerechtigkeit im Sein.

Die Erschaffung von Göttern dient dazu, die Welt zu erklären. (Jethro Tull: Man created God). Die Konzentration auf EINEN Gott ist eine logische Fortschreibung. Wenn die Götter sich streiten (siehe Griechenland oder Rom), dann sind sie nicht allmächtig, sondern besiegbar. Wie aber kann ich sie dann als Autorität anerkennen? Indem ich sage, dass über allen der EINE ist, der alles kann.

Und was kommt dabei heraus? Ein geistiges Konzept anstelle der seelischen Erfahrung.

Lange Rede, kurzer Sinn: Alle Religionen sprechen von der selben Sehnsucht nach dem Einssein mit dem Universum, aber sie sprechen in unterschiedlichen Sprachen und vor unterschiedlichem, kulturellen Hintergrund. Worte sind Hinweiszeichen und niemals die Dinge selbst. Und am Ende geht jeder zu dem Lehrer, dessen Sprache er versteht....

Sylvie *my2cents*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Individuelle Religion
Für mich ist die moderne, zeitgemäße Form von Religion etwas sehr Individuelles. Ein zu starke Bindung an eine Gruppe und eine Unterwerfung unter die Regeln dieser Gruppe ist für mich etwas, das in der Vergangenheit vielleicht einmal Sinn machte, aber zu unserem heutigen individuellen Bewusstsein nicht mehr passt.

Bücher wie die Bibel, der Koran oder die Thora oder auch Aussagen von Religionsgründern, Gurus und anderen weisen Menschen können Bausteine für meine eigene Religion sein, haben für mich aber keinen Allgemeingültigkeitsanspruch - schon gar nicht, wenn die Aussagen einen klaren geschichtlichen und geografischen Kontext haben.

Wenn mit Religion für mich irgendwelche Lehren oder Regeln verbunden sind, dan gelten die nur für mich und ich möchte sie keinem anderen vorschreiben. Ich lehne jede Form von Missionstätigkeit ab, die den Hauptzweck hat, dem anderen seine eigene Religion überzustülpen. Das ist meine Hauptkritik am Christentum, dem ich mich ansonsten am ehesten verbunden fühle und natürlich auch am Islam, wo der Djihad - egal in welcher Weise er interpretiert wird - diese missionarische Form annimmt.

Das Judentum sehr ich als etwas, das eher der Vergangenheit angehört. Es hat aber den symphatischen Zug, dass es nicht so missionarisch ist wie die beiden anderen monotheistischen Religionen.

Ähnlich wie Sylvie sehe ich auch erhebliche Differenzen zwischen den drei Religionen. Der Grundgedanke hinter Lessings Ringparabel ist nicht die Gleichmacherei sondern die Toleranz.

Dass der Islam ein "Update" der Christentums ist, kann ich nicht nachvollziehen. Verglichen mit dem Urchristentum, das aus der Enge und Verkrustetheit des damaligen Judentums einen revolutionär fortschrittlichen Charakter hatte, hat er für mich eher einen reaktionären Zug - übrigens eine Gemeinsamkeit mit der katholischen Kirche.

Das ist meine ganz persönliche Ansicht.

Ernst
@mwalimu
Dass der Islam ein "Update" der Christentums ist, kann ich nicht nachvollziehen.

Das der Islam eine Art "Update" des christlichen Glaubens darstellte, kann kaum bestritten werden. Aber in unsere heutige Zeit wäre sicherlich ein Update des Updates sicherlich anzustreben ! Da will ich nicht widersprechen *zwinker*

Aber viele haben scheinbar ein Meinung zu einem Thema, ohne zu wissen, woher denn die Regeln und Vorschriften gekommen sind bzw. wie sie überhaupt entstanden. Und wiederum andere befolgen diese Regeln blind, ohne deren Herkunft zu kennen und somit folgerichtig ins heutige Leben zu transportieren.

Ich möchte als Beispiel einmal das sogenannte "Kopftuchgebot" anführen.

Zu Lebzeiten des Propheten Mohammeds war Mekka nicht gerade ein sicherer Ort für Frauen bzw. Ehefrauen. In den Straßen herrschten allerorts Saufgelage und die Lehmhäuser besaßen keine Toiletten. So waren die Frauen damals gezwungen sich im Freien hinter Büschen ihrer Notdurft zu entledigen. Dabei kam es sehr häufig vor, daß Frauen von angetrunkenen Männern vergewaltigt wurden.
Dies war natürlich ein unhaltbarer Zustand, weshalb Mohammed den Frauen dringend empfahl, sich Kopftücher aufzuziehen. Dieses Kopftuch hatte eine doppelte Schutzfunktion, denn zum Einen verdeckte es die Schönheit der Frauen und machte sie somit uninteressant für Männer und zum Anderen symbolisierten Kopftücher damals einen hohen Gesellschaftlichen Status, denn sie waren meist sehr teuer.

Die Männer hätten es damáls nicht gewagt eine hochgestellte Frau zu vergewaltigen, denn es hätte ihn dann sehr schnell erhebliche Probleme bereitet und vielleicht sogar den Kopf gekostet!

Insofern war das Kopftuch DAMALS eine gute Schutzmaßnahme ! Aus heutiger Sicht ist sowas natürlich antiquitiert. Hätte Mohammed heutzutage gelebt mit solchen Missständen, dann hätte er wahrscheinlich die Mitführung von Pfefferspray oder Ähnliches empfohlen *zwinker*

Ich sage nur immer, man muß die Geschichte hinter den Zeilen in den heiligen Büchern verstehen, denn nur dann kann man auch verstehen, wie sie denn entstanden sind.

Aber wie so oft im Leben urteilt niemand schlimmer als der Unwissende, denn er kennt weder die Gründe, noch die Gegengründe.

Und Glauben bedeutet nicht, jede Regel blind zu befolgen, sondern man muß sie verstehen, und zwar im Kontext der Geschichte !!!

Übrigens, Jihad ist nichts missionarisches, sondern es bedeutet: Der (innere) "Kampf" auf dem Weg zu Gott!
Dabei sind zwei Formen des Jihads: 1. der große Jihad = die Selbstfindung und 2. der kleine Jihad = der Kampf (als Kampfhandlung ansich) z.B. im Krieg. Aber im Koran steht EINDEUTIG, daß der große Jihad lobenswerter ist.

Missionierung wird im Islam als Da3wa bezeichnet und ist, im Gegensatz zum Christentum, recht selten. Die größte Gruppierung im Islam, die davon Gebrauch macht, sind die Salafis bzw. Wahabiten, die auch vom Verfassungsschutz stark unter beobachtung stehen.

Die größten Gruppen im Islam sind allerdings die Sunniten und Shiiten.

Wa salam (Frieden sei mit Dir),

Frank. *wink*
Ja, das kann ich bestätigen, in einigen Gesprächen die ich in Ägypten hatte mit Islamgläubigen hat sich das auch sehr anders dargestellt als man es hier zu hören bekommt.

Ich hatte erst Angst nach dem Thema zu fragen, aber wenn man sich wirklich dafür interessiert und nicht sofort sagt "Das ist doch Quatsch" dann kann man sich sehr gut mit den Menschen über Religion unterhalten. Es ist kein so heißes Eisen wie man sich immer denkt. Da machen die Christen wohl eher so einen Aufstand drum, weil sie den Islam häufig einfach nicht verstehen (oder verstehen wollen).

Das mit dem Kopftuch hat mir auch einer erklärt, genauso gibt es viele Gesellschaftliche Regeln die dafür sorgen sollen, dass es keinen Missbrauch von Frauen gibt. Zum Beispiel ist es die Pflicht eines Mannes, wenn eine Frau nackt ist, ihr sein letztes Hemd zu geben. Oder er darf sie nicht anfassen, darf sich nicht mit ihr in einem Raum befinden etc. Das sind alles zwar strenge Regeln, aber wie gesagt im Kontext der Zeit sind diese Regeln durchaus sinnvoll.

Es gibt aber ein paar Probleme mit einem "Update" des Islams auf die heutige Zeit. Denn heute ist die Welt weitaus freizügiger geworden als sie es damals war. Die Männer denken heute natürlich genauso mit ihrem Genital wie damals (auch wenn ich ein Mann bin, das kann man(n) nicht abstreiten, wenn man ehrlich ist). Aber die Frauen sind heute auch sehr viel freizügiger - das wird meist als Emanzipation dargestellt, ich finde es aber teilweise einfach nur billig. Wenn man sich anschaut wie manche Frauen rumlaufen, das schreit quasi einfach danach dass sie vergewaltigt werden. Besonders in den westlichen Ländern.

In den Nationen, wo die Zeit noch etwas hinten dran ist, die wirtschaftlich und gesellschaftlich noch nicht im 20. Jahrhundert angekommen sind, ist das aber nicht der Fall. Dort tragen die Frauen ebenfalls Kopftücher und Kleidung die wenig Haut zeigt. Selbst in Deutschland hat man in den 30er und 40er Jahren Kopftücher getragen - manche "Omas" tun das heute auch noch. Deshalb kann ich das nicht einfach so als pure religiöse Sache abtun, sondern es ist eher eine Gesellschaftsregelung die sich bei uns eben verlaufen hat, weil sie nicht "poppig" genug ist.

Wir wollen eben dank der Emanzipierung, der Werbung und des "sex sells" Prinzips offenes, langes Haar sehen - ohne spliss und weiß der geier *zwinker* Und wir wollen auch Haut sehen, knackige Hintern und rasierte Beine etc. Das hat uns nach und nach die Medienwelt so eingeflößt, denn es sieht ja auch total cool aus.

Da wo es keinen Fernseher gibt oder wo das Fernsehen sich an die Gesellschaftsregeln hält, da gibt es sowas nicht. Und da sind die Frauen sicherer. Ich würde, wenn ich eine Freundin oder Frau hätte, sie vollkommen unbesorgt durch Ägypten laufen lassen - weil ich weiß, dass die Männer dort zwar dauernd Kamele für sie anbieten, aber sie würden sie nicht anrühren. Teilweise kann es auch schon Strafen geben, wenn man eine Frau nur auf Sex anspricht.

In Afghanistan gibt es aber noch ein anderes Problem, das eher damit zusammenhängt, dass die Zeit dort quasi stehen geblieben ist bzw. zurückgedreht wurde. Wenn man sich mal das Afghanistan der 30er Jahre anschaut, sah es aus wie Europa. Wunderbare Bauten, Universitäten, Technik und alles war da. Den Menschen ging es gut. Dann kamen die Kriege gegen Russland und die USA. Die haben das Land zerstört, haben es in der Zeit zurückgedreht und dahin gebracht, wo es heute ist. Die Menschen dort haben nichts - wirklich nichts. Man muss sich das mal vorstellen, auch wenn es schwierig ist:

Der Müll wird auf die Straße geschmissen, auf der Straße oder im Vorgarten (wenn man denn einen besitzt) wird auch das "Geschäft" erledigt. Es gibt nur begrenzt Trinkwasser und das ist meistens in den Händen von irgendwelchen Stammesführern oder Dorfältesten. Und weil das Land durch die Kriege so zerrüttet wurde haben die Männer eine starke Haltung eingenommen - sie beschützen ihre Familien vor allem und jedem. Und die Frauen sind natürlich das schwache Geschlecht dass sich um die Kinder kümmert, das Essen macht und von manchen Männern wie Vieh behandelt wird. Ich weiß zum Beispiel von einem Kamerad der mir erzählt hat dass er einmal sah wie ein Bus auf eine Frau zuraste die gerade die Straße überquerte mit einem riesen Einkaufspaket in den Händen. Sie hat den Bus nicht gesehen, er raste weiter auf die Frau zu ohne zu bremsen. Und weil niemand reagierte, die Frau ansprach oder sonstwas hat er sie zur Seite gezogen. Er hat ihr quasi das Leben gerettet. Aber dann kam der Mann um die Ecke und hat natürlich gesehen, dass er die Frau angefasst hat. Da gab es ein riesen Theater...

Das ist hierzulande undenkbar, aber wie gesagt, die Zeit ist dort stehen geblieben. Und indem man die westlichen Werte dort einführt wie Demokratie oder Wettbewerbsdenken bewirkt man nicht ein Fortkommen der Gesellschaft, sondern behindert sie darin. Das ist das was ich immer sage, wenn es um den Afghanistan-Einsatz geht. Es hilft den Menschen dort recht wenig, wenn wir ihnen Demokratie und Wirtschaftsdenken mitbringen. Damit können Menschen die nichts haben einfach nichts anfangen. Und wenn der reiche Dorfchef von den Amerikanern lernt, wie man Menschen mit Geld oder mit Waren kontrolliert, dann hilft das auch wenig. Denn was bringt es, wenn wir einen Brunnen graben und einen Tag drauf die Mullahs vom Dorfältesten da stehen mit Kalashnikovs und den Menschen sagen es sei der Brunnen vom Dorfältesten und sie sollen sich gefälligst zum Teufel scheren?

Lange Rede kurzer Sinn:
Wenn man den Islam betrachtet, muss man auch sehen, dass die meisten Nationen in denen er noch als Gesellschaftsregelwerk gilt in der Zeit zurück sind - sei es durch Kriege oder durch schlechte Geographische Gegebenheiten. Und ich halte den Islam für eine Fortschrittliche Religion für die damaligen Verhältnisse. Vielleicht sogar fortschrittlicher als das Christentum - damals.

Da der Islam aber keine Kirche in dem Sinne hat wie das Christentum ist es schwierig (ja vielleicht unmöglich) ihn zu verändern und anzupassen an die heutige Zeit. Keine Kirche ist gut, denn so kann niemand die Religion für seine Zwecke ausnutzen. Aber dafür gibt es eben niemanden der sagen kann "Okay, das Nicht-Tragen von Kopftüchern ist in Ordnung, weil sich die Zeiten geändert haben. Nehmt stattdessen Pfefferspray mit".

Darum ist es auch so schwierig den Islam zu verstehen - weil wir in einer anderen Zeit leben. Ich bin sicher, wenn es nicht so viele Kriege um die Ölnationen gegeben hätte, wäre der Islam heute auch nicht so streng wie damals. Aber dadurch, dass wir den Menschen die Möglichkeit sich als Gesellschaft zu entwickeln genommen haben haben wir sie zu dem gemacht, was sie heute sind.

Und natürlich versuchen sie aufzuschließen - leider genau da, wo wir selbst unsere Probleme mit haben und wo unser System nicht funktioniert. Atomenergie, Militär, Drogen- & Waffenhandel...

So, jetzt hol ich mir erstmal nen neuen *kaffee* *zwinker*
****imu Mann
1.296 Beiträge
@***nk
Ich gebe dir Recht, dass aus dem Selbstverständnis der Religion heraus das Christentum wesentlich missionarischer ist als der Islam. In der geschichtlichen Realität sah es aber oft so aus, dass der Islam politische Eroberungsabsichten hatte. Es wurde dann niemand zur Konversion gezwungen, aber eine Weigerung zu konvertieren zog viele Nachteile mit sich.

Und was die "heiligen" Bücher betrifft so sind für mich sowohl das Alte Testament als auch der Koran Geschichts- und Gesetzesbücher für eine bestimmte Gruppe von Menschen zu einer bestimmten Zeit. Es ist ja auch bekannt, dass im Koran manche Dinge (z. B. die Mehrfachehe) im Laufe seiner Entstehung den aktuellen Gegebenheiten angepasst wurden.
Auch das neue Testement steckt voll von Aussagen und Bildern, die stark an den historischen Kontext gebunden sind. Aber es gibt auch viele Kernpunkte, die mit den vorhandenen Traditionen radikal brechen und die zeitlos modern sind.

Allein das Konzept "Vergebung statt Vergeltung" hat eine revolutionäre Sprengkraft - selbst in der heutigen Zeit, wo es noch "christliche" Staaten mit Todesstrafe gibt.
Wie man die Scharia mit ihren grausamen Vergeltungsritualen (Hand abhacken, steinigen) als "Update" verstehen kann, ist mir räselhaft.

@*******Hero

Dein Männerbild trifft vielleicht (leider) auf einen großen Teil der Menschheit zu, aber für unsere Gesellschaft sehe ich das etwas anders.
In unserem Land kann eine Frau alleine an einen öffentlichen FKK-Strand, in die Sauna oder sogar in einen Swingerclub gehen. Sie muss vielleicht mit Spannern rechnen oder wird dumm angemacht, aber echte Gefahr droht ihr da nicht, wenn sie sich halbwegs vernünftig benimmt. In den meisten Ländern der Welt geht das nicht,
besonders in den von dir erwähnten rückständigen Ländern.
Allerdings denke ich, dass die dann vielleicht notwendigen Bekleidungsvorschriften Sache des Gesetzgebers und nicht der Religion sind.

Dass bei uns Frauen ihre Reize zeigen können und (die meisten) Männer gelernt haben, damit umzugehen, halte ich für einen großen Fortschritt, den ich auch mit einem richtig verstandenen Christentum in Verbindung bringe. Damit meine ich natürliche nicht die katholische Kirche. Wenn ich dich richtig verstehe, dann hältst du den Islam für die von dir erwähnten Länder für sinnvoll, siehst aber Probleme, ihn an unsere Gesellschaftsverhältnisse anzupassen. Da stimme ich dir voll zu, und auch bei der Differenzierung zwischen Ländern wie Ägypten und Afghanistan.
Ich habe übrigens mehr als zwei Jahre in einem afrikanischen Dorf mit etwa gleichen Anteilen an Christen, Moslems und Naturreligion gearbeitet und dort zeitweise in Wohngemeinschaft mit moslemischen und christlichen Kollegen gelebt - deshalb sind meine Erkenntnisse wie bei dir auch nicht nur rein theoretisch.

Ernst
**********le_be Paar
39 Beiträge
ICH GLAUBE AN DIE GÖTTIN!!!

*freu2* *freu2* *freu2* *freu2* *freu2* *freu2*

sorry, ich antworte später vielleicht nochmal ausführlich, wenn ich alle Eure Beiträge gelesen habe.

Bei den "Gottesbeweisen" habe ich auch schon ein wenig geschrieben.

Lest mal was zu der Entstehung des Patriarchats, Ihr werdet feststellen, Monotheismus ist eine Erfindung zur Unterdrückung der Frau.

Ich finde die Göttin sehr sehr sympathisch. *oh2* *aetsch* *panik* *grins* *haumichwech*

Eure Lilli *love2* Licht und Liebe an alle *liebhab*
@
Ich finde die Göttin sehr sehr sympathisch

Weder die Göttin noch den Gott finde ich symphatisch, denn das Eine wäre Matriachatisch und das ANDERE Patriachatisch ! Ich plädiere für das Neutrale !

Monotheismus ist eine Erfindung zur Unterdrückung der Frau.

Tut mir leid, aber diese Aussage ist doch wirklich kognitiver Müll *flop*
****tox Mann
709 Beiträge
Gott/Göttin
Betrachtet man/frau die Entstehung der Religion UND die Individualisierung in der Psychologie, so ist, zumindest für mich, folgende Reihenfolge augenscheinlich:

1. animistisch/polytheistische Religion - Wir im Mutterleib und die ersten Lebenswochen.

2. Matriarchalisch ausgerichtete Religionen - Der starke Bezug zur Mutter in den ersten Lebensjahren.

3. Patriarchalisch ausgerichtete Religionen - "Die Liebe des Vaters muß man/frau sich erarbeiten..."

4. Individualistische "patchwork-Religionen" - Man/frau gestaltet den Sinn des Lebens selber und sucht/"bastelt" sich eigene Wertvorstellungen und Lebensziele/-formen.

Bin evangelisch getauft, wandere immer mehr in die daoistische Ecke ab und halte mich für einen sehr spiriuellen Menschen. Wobei ich "Kants kategoridchen Imperativ" als sehr richtungsweisend auch in diesem Zusammenhang eracht. Denn die Kernaussage fast aller Religionen lässt sich sehr pauschal in einem Satz zusammenfassen:

Was Du nicht willst, daß man/frau Dir tu das füge niemand anderem zu...

Sieht man von den alleinseligmachenden Ansprüchen vieler Religionen ab...
@mwalimu
Ja, natürlich trifft das nicht für alle zu. Aber schau dir mal an was in den Medien so propagiert wird. Heute wird sogar eine packung Magarine mit Hilfe einer halbnackten Frau verkauft - um zu zeigen, wie toll der Körper doch aussehen kann, wenn man fettarm isst. Das mag zwar in gewisser Weise stimmen (auch wenns nur die halbe Wahrheit ist, denn Magarine allein macht noch keinen traumkörper aus^^) aber es ist trotzdem sehr auffallend, wie sehr doch mit den Reizen der Frauen (oder auch der Männer) gespielt wird um für irgendwas zu werben.

Und in der Musikbranche oder im Schauspielerleben peppt man seine runtergekommene Karriere durch irgendwelche sex-skandale wieder auf. Oder durch obszönes Zeug. Das verdirbt meiner Meinung nach die Jugend und die sind ja schließlich die kommende Generation.

Die werden es noch schwieriger haben eine doch eher konservative Religion im Zuge der Religionsfreiheit in unsere Gesellschaft zu integrieren. Kopftücher hin oder her, mir ist das eigentlich total egal ob eine Lehrerin oder eine Beamtin auf dem Amt ein Kopftuch trägt. Aber man macht einen riesen Hehl daraus, obwohl es eine Banalität ist. Weil man eben nicht versteht, warum diese Frauen ein Kopftuch tragen.

In Frankreich gibts dafür sogar Geldstrafen und Gefängnis für die Männer, die ihren Frauen sagen, sie sollen ein Kopftuch tragen. Das hat nun nichts mit Integration zu tun meine ich, sondern es zeugt eindeutig davon, dass man die Art zu leben nicht versteht oder verstehen will - geschweige denn sie akzeptiert.

Und natürlich gibt es auch in den Ländern wo der Islam die Hauptreligion ist und immernoch Grundlage der Gesellschaftsregeln bildet Menschen, die offener sind für andere Lebensweisen. Menschen in Ägypten sind genauso humorvoll und so weiter wie hier, familientreu und frauenfreundlich. Es gibt sogar "Ostfriesenwitze" in Ägypten - nur dort sind es halt die "Upper-Egypt-Witze" *zwinker*

Also man darf sich von solchen Dingen nicht dazu verleiten lassen diese Menschen als etwas anderes zu sehen, als sie sind: Menschen wie du und ich. Und deshalb bin ich dafür, dass man den Islam akzeptiert, auch wenn ich mich nie für ihn oder eine andere Religion entscheiden würde.
@DeadEndHero
Kopftücher hin oder her, mir ist das eigentlich total egal ob eine Lehrerin oder eine Beamtin auf dem Amt ein Kopftuch trägt. Aber man macht einen riesen Hehl daraus, obwohl es eine Banalität ist. Weil man eben nicht versteht, warum diese Frauen ein Kopftuch tragen.

*top*

Und deshalb bin ich dafür, dass man den Islam akzeptiert, auch wenn ich mich nie für ihn oder eine andere Religion entscheiden würde.

*top2*

DAS sind Worte eines Mannes der Toleranz nicht nur theoretisch kennt, sondern sie wahrlich auslebt !!! *spitze*
...ich versuchs zumindest. *zwinker*

...aber ich erwisch mich trotzdem noch selbst wie ich manchmal voreingenommen bin. Das lässt sich irgendwie nicht vermeiden glaube ich. Man muss es nur erkennen und sich klar machen, dass es nur ein Konstrukt des Verstandes ist und nicht die Realität.
Religion nein Danke
Alle vier große Weltreligionen sind patriachat Systeme. Ich weiß einfach nicht was an diesen Systemen so toll sein sollte.
Seid vielen jahrtausenden haben sie so viel Leid und Elend gebracht und bis Heute noch bringen nicht nur unter Menschen sondern auch unter Pfalzen und Tierwelt.
Wenn ich HEUTE denn standpunkt der Frauen ankuke in den jeweiligen Religionen, es sind immer noch Menschen Dritter Vierter Klasse. Und das ist Heute in Hier und Jetzt????

Hallo magic-couple

Die Große Göttin möchte das wir sie Erfahren oder Wissen aber NICHT GLAUBEN weil Glauben sollen wir in der ........?

gruß alex
**********le_be Paar
39 Beiträge
Danke Lemurian_Tantra,

Du hast wirklich Recht, es geht um das Erleben, das Fühlen, das Wissen und weniger um das Glauben.

Ich bin aber weiterhin der Meinung, daß es trotzdem um Sympathie geht und wenn ich im Kopf ein weibliches Bild von der göttlichen Instanz habe, dann fühlt es sich einfach anders an, es ist die Göttin mit den vielen Gesichtern, natürlich insbesondere in IHRER Trinität als Junge Frau, als Mutter und sexuell aktive und erfahrene Frau und Geliebte und als weise Alte.

Würdest Du, @****Two Deine weibliche Seite noch ein wenig entwickeln wollen, kann ich Dir ganz besonderes die Bücher von Heide Göttner-Abendroth empfehlen, die mit ihrer Matriarchatsforschung wissenschaftlich und intensiv darauf eingeht, daß es zuerst polytheistische Glaubenssysteme (so nenne ich das jetzt mal) gab.

Beschäftigt Euch mal mit der Archäologie.

Wir wissen, das die ersten Figuren, die gefunden wurden weibliche Gestalten darstellten. Die Venus von Willendorf, eine der ältesten Göttinnenfiguren.

Das Erleben der Menschen in ältesten Kulturen war dies: Schöpfung entstand durch die Frau, das Weibliche. Frauen gebären die Kinder, Katzen die Kitten, Hündinnen die Welpen, Sauen die Frischlinge.

Neues entsteht durch die Frau. Der Lebenszyklus wurde elementar im Zusammenhang mit den Frauen gesehen, erlebt und ausgelebt, zelebriert. Es sind die weisen Alten, die an der Schwelle des Todes stehen. Märchen und Mythen erzählen von diesem ewigen Zyklus, in der die Alte Frau wieder als Jungfrau im Frühjahr den Reigen des neuen Lebens anführt. z. B. : Persephone wird in den Hades entführt und im Frühjahr wird sie daraus entlassen und unter ihren Füßen wachsen Blumen *blume* , wo auch immer sie entlang geht.

Es steht natürlich jedem frei, das zu glauben, was immer ihr oder ihm beliebt.

und ich füge noch hinzu: Es steht Euch auch frei, das über meine Person zu glauben, was immer Dir beliebt. *ja* Es hat nichts mit mir zu tun, sondern nur mit Dir selbst. *zwinker*

Ich weiß, das ich heute, mit dem was ich glaube und fühle mich ausgewogener fühle und mehr in meiner Mitte bin als je zuvor und das beinhaltet insbesondere meine weiblich Spiritualität, die ich inzwischen gefunden und entwickelt habe. Mich aus den patriarchalen Glaubenssystemen zu lösen wirkte extrem befreiend auf mein Leben.

Licht und Liebe an alle, die es mögen von Lilli *love2*
@Lemurian_Tantra
Deine Worte sind geprägt von Unwissen und Voreingenommenheit !
Im Islam haben Frauen einen SEHR HOHEN Stellenwert, ja sogar höher als den der Männer.

Ein Hadith besagt:
„Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter".

Weiterhin gibt einen Hadith, überliefert von Imam as-Sadiq (a.s.), in dem ein Mann den Propheten Muhammed (s.a.w.s.) fragte: "Wem soll ich Gutes tun?". Darauf erwiderte der Prophet "Deiner Mutter". Der Mann fragte erneut, wem er Gutes tun solle, worauf der Prophet wieder antwortete: "Deiner Mutter". Der Mann ließ aber nicht locker und fragte noch einmal und der Prophet antwortete wieder "Deiner Mutter". Erst als der Mann ein viertes Mal nachfragte, sagte der Prophet Muhammed zu ihm "Deinem Vater".

Damit wollte der Prophet Muhammed betonen, daß die Mutter einen höheren Stellenwert hat, als der Vater, denn Mütter sind diejenigen, die unter Schmerzen Leben spenden, das Kind mit der Brust nähren und fortwährend für das Kind da sind.
In vielen Traditionen, wird die Mutter als Märtyrerin angesehen, wenn sie während der Geburt stirbt.

Ein Mann namens Ibrahim bin Mohazzam erzählt folgende Geschichte: „Einst stritt ich mich mit meiner Mutter und ich war gemein zu ihr. Am Tage darauf sagte Imam As-Sadiq (as) zu mir: „Wie konntest du das tun? Weißt du nicht, dass ihre Gebärmutter ein Haus ist, in welches du gelebt hast?...und, dass ihre Brust ein Kessel ist, aus dem du getrunken hast? Mach das nicht wieder."

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@********uple:

Es steht Euch auch frei, das über meine Person zu glauben, was immer Dir beliebt. Es hat nichts mit mir zu tun, sondern nur mit Dir selbst.

Diese Aussage können wir auch gerne zu Dir zurücksenden, denn weißt nichts über uns, aber gehst davon aus, daß wir von all dem, was Du angeführt hattest nichts wüßten. Doch dem ist nicht so !

Ich habe mich durchaus mit vielen Religions(formen) beschäftigt, sowie die Geschichte zu deren Entstehung. Deine angeführte "Venus von Willendorf", die in Österreich gefunden wurde und in einem Wiener Museum ausgestellt wird, kennt doch wohl jeder. Es ist das bekannteste Fundstück und stammt aus der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum).

Die Skulptur entstand um 25.000 v. Christus und zeigt eine fettleibige Frau im mittlerem Alter. In einer Zeit, wo der tägliche Überlebenskampf und die alltägliche Sorge um Nahrung allgegenwärtig war, muß wohl eine dicke Frau Wohlstand und Sicherheit symbolisiert haben, was sie somit für damalige Verhältnisse attraktiv wirken ließ.

Auch heutzutage findet man noch in Gegenden mit Nahrungsknappheit solche Schönheitsideale. Nicht umsonst stehen viele Afrikaner auf ausladende Po's und Hüften.

Aber das ist jetzt wieder etwas Off-Topic *zwinker*

Schließen wir das Thema ab mit Deinen Worten:
Es steht natürlich jedem frei, das zu glauben, was immer ihr oder ihm beliebt.

Wa salam, Frank. *wink*
**********le_be Paar
39 Beiträge
@****Two

@********uple:

Es steht Euch auch frei, das über meine Person zu glauben, was immer Dir beliebt. Es hat nichts mit mir zu tun, sondern nur mit Dir selbst.

Diese Aussage können wir auch gerne zu Dir zurücksenden, denn weißt nichts über uns,

*liebguck* das weiß ich! Sonst hätte ich es nicht geschrieben. *g*

um mal die Bibel zu zitieren, die ich während meiner christlichen Zeit sehr gut kennengelernt habe, Worte sind wie ein zweischneidiges Schwert, die Klinge zeigt in beide Richtungen. Ich muß mich meinen Worten auch immer selbst stellen.

Mir ist es bewußt, daß ich Euch alle noch nicht kenne, und nur sehr wenig über die einzelnen Personen weiß. Das kennenlernen fängt jetzt an, und die ganze Vielfalt an Meinungen und Einstellungen offenbart sich uns.

Ich werde immer Menschen antreffen, Frauen und Männer, denen ich sofort zustimmen kann, weil deren Worte dem entsprechen, was ich selbst glaube und weiß und erfahren habe, und dann gibt es immer andere Meinungen, da wird es dann spannend, wie gehe ich damit um, was bin ich bereit, von demjenigen zu lernen, weil es für mein persönliches Leben nützlich ist, und wo bleibe ich aber dann doch fest bei mir und lasse den anderen so stehen, wie er ist.

Meiner Ansicht nach eine Herausforderung an die persönliche emotionale Kompetenz und nebenbei empfinde ich es immer wieder erfrischend, sich kontrovers zu unterhalten um mir meiner selbst noch bewußter zu werden und zu erkennen, warum ich etwas bestimmtes glaube, und anderes für mich persönlich ablehne.
Das war jetzt etwas *offtopic*

*zumthema*

"Wem soll ich Gutes tun?". Darauf erwiderte der Prophet "Deiner Mutter".

und die Frauen, die einfach Frauen sind, ohne Mütter zu sein????

Was ist mit denen?

Liebe Grüße

Lilli
****tox Mann
709 Beiträge
@Tea4Two + magic_couple
UNd hier haben wir den "Fluch" jeder asynchronen Kommunikation...

*headcrash*

Außerhalb des direkten Gesprächs, am besten face-to-face, geschieht genau das, was auch ständig mit dem Glauben passiert...

Man/frau wird mißverstanden...

Sanfte Grüße... *baeh*
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