@Zimt_Mond
Ich verstehe, was Du meinst. Manchmal haben wir das Gefühl, dass alles zu viel ist und wir möchten die Rolläden runterlassen, die Medien abstellen, uns ins Bett legen und nie wieder aufwachen.
Und dann hoffen wir, dass sich die Dinge inzwischen erledigen
Doch leider funktioniert das nicht
Erstens ist immer "Jetzt". Du kannst nirgendwo anders leben als in der Gegenwart. Diese Sekunde. Du kannst nicht gestern heulen oder morgen lachen.
Zweitens holt uns immer alles ein, was wir wegdrücken. Und wir brauchen unendlich viel Kraft, um das durchzuhalten. Wir müssen uns Geschichten ausdenken, warum es besser ist, das jetzt nicht zu tun. Dann triggert uns was. Und wir springen an. Danach schämen wir uns, dass wir angesprungen sind. Und dann denken wir uns eine Geschichte aus, warum das richtig war.
Mensch, ist das anstrengend
Dabei wäre es eigentlich ganz einfach: wir erleben, was immer auftaucht. (Was nicht leicht ist
) Und wenn im Moment nur Widerstand da ist, dann erlebst Du eben den Widerstand. Es gibt in dem Spiel kein richtig oder falsch, sondern nur ein "was gerade passiert und wahrgenommen werden kann".
Nach meiner Erfahrung gibt es nur eine Möglichkeit, die Altlasten aufzulösen: Erleben und erfahren, was immer auftaucht. Den anderen braucht man dafür nicht. Mein Lehrer sagt immer: Eine Beziehung ist wie zwei Hälften vom Klettverschluss. Wenn beide mauern, haken sie dauernd. Wenn einer glatt wird, rutscht der andere ab und die Karten werden neu gemischt.
Erleben und erfahren, das ist nicht, sich die gleiche Geschichte immer wieder zu erzählen. Das ist, die Geschichte nicht mehr zu erzählen, und die verdrängten Gefühle zu erleben. Und es ist hilfreich, erst mal mit harmlosen Marginalien zu üben
gehimmtipp
Denn das "Karma" ist ja so schrecklich, dass mensch schon vor dem ersten Schritt in Deckung geht.
Liebe Grüße
Sylvie