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BDSM vs. Spiritualität

****dom Mann
1.041 Beiträge
Themenersteller 
BDSM vs. Spiritualität
Also, mit Engeln und so, bin ich nicht so unterwegs, zumindest war das bisher so, aber nun organisiere ich so etwas ähnliches, wie eine Taizé - Nacht, wobei ich als Moderator, der die Lieder ankündigt auch darüber spreche, wie die Lieder u. U. mit Stellen aus der Bibel zu assoziieren sind. - Und da fängt das Problem an -. Ich habe dominante und auch leicht sadistische Züge, aber auch den Wunsch nach liebevollem Umgang mit meiner Partnerin, wenn ich eine hätte. Wie läßt sich das im Kopf zusammenbringen, denn ich kann das eine nicht richtig machen, wenn ich glaube, daß das andere falsch ist, und umgekehrt.
Ich freue mich auf sachdienliche Antworten

Gruß liedom
*******GAR Paar
254 Beiträge
Warum wertest du? Gibt es dieses richtig und falsch überhaupt? Gehe in die "Liebe", in dein "Herz".. in Dich.. bei allem was du tust.. und es kann nur richtig sein!
Dies ist auch im BDSM, in der Dominanz oder dem Sadismus der Fall. Auch hier musst du immer präsent sein.. bei dir selbst und deinem (Spiel)Partner. Warum schwarz oder weiss, wenn alles "gleich" funktioniert? Nicht die Wertung der äusseren Form, sondern das Innen gefühlte ist doch ausschlaggebend).
Benenne deine Welt mit den Namen, die dir vertraut sind. Aber warum muss eines richtig sein und das andere falsch? Es gibt ein Ich und ein Du, Kirchen und persönlicher Glaubenssysteme.. den Körper, den Geist, Gefühle und... Seelen, Engel, Gott und wohl vieles mehr. Keines muss "falsch" sein. Jedes hat seine Berechtigung.. und wohl auch seinen Grund.
*blume*
Einige Postings ...
findet man dazu noch hier :
Spiritualität: SM und Spiritualität

LG Stefan
BDSM UND Spiritualität
Wie in dem von Stefan erwähnten Thread bereits erwähnt, gibt es Menschen, die BDSM als Meditation erfahren haben. BDSM und Spiritualität schließen sich also nicht aus.

Meine Sicht:
Wir sind hier, um dem Leben, unserer Persönlichkeit in der Polarität Ausdruck zu verleihen. Unsere Neigungen sind Teil unserer Persönlichkeit und wollen gelebt werden.

Wir alle haben männliche und weibliche Anteile in uns und im BDSM werden diese einfach noch einen Tick mehr ausgelebt, so meine Wahrnehmung. Da ist der agressive, dominante, ja sogar sadistische, männliche Part, der im Austausch mit dem dazu passenden hingebungsvollen, devoten, möglicherweise masochistischen Pendant ein perfektes Zusammenspiel ergibt. Was für eine gelebte Sexualität!

Ich persönliche finde also, das BDSM und Spiritualität sich bestens ergänzen.

Schließlich legen im BDSM beide Seiten Wert auf absolute Einvernehmlichkeit. Nichts geschieht gegen den freien Willen des "Spiel-"Partners. BDSM in diesem von mir geschilderten Sinne ist Liebe, Hingabe und Achtsamkeit pur. Was sollte daran "falsch" sein?

Etwas anderes wäre es, wenn man seine Neigung auf Kosten anderer lebt, d.h. tatsächliche Gewalt gegen jemanden anwendet, der das nicht will.
zwei Paar
Ich denke, man muss nicht devot oder wie ein Lamm sein, um eine "so was wie eine Taizé-Nacht" zu moderieren und aus der Bibel zu zitieren.

Die dominanten und leicht sadistischen - was immer das sei - Züge beziehen sich auf Deine privaten Beziehung(en), nehme ich an. Die Erfahrung der meditativen Kraft der Lieder aus Taizé entfaltet auch mit Macht ihre Wirkung.

Es sind zwei Paar Stiefel. Du musst es ja nicht an die große Glocke hängen, was Dich im Privatleben sexuell umtreibt. Vielleicht klingt es grotesk, aber SM wird ja in der Regel mit Hingabe bzw. liebevoll betrieben. Vorausgesetzt das - wie bereits erwähnt - beiderseitige Einverständnis liegt vor.
********ue60 Mann
204 Beiträge
Es ist das Herz in dem die Einheit ruht .....
Hallo liedom!

Wie läßt sich das im Kopf zusammenbringen ....

Ich denke da liegt bereits der Hase im Pfeffer und möchte/muss eigentlich sagen/antworten: ÜBERHAUPT nicht!!!

Das was Du dort beschreibst lässt sich nur IM Herzen zusammenbringen und mit Herz leben. Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen (ich meine schon eine gewisse Not herauszuspüren), aber Du gehst das irgendwie zu verkopft und damit verkrampft an, hängst im Dualen, im Entweder-Oder fest!

Wenn Dich Dinge wie Taizé ansprechen dann kennst Du vielleicht die Frage: "was ist der längste Weg des Menschen auf Erden?"
Die Antwort lautet: von seinem Kopf zum Herzen!!!
.... und so sind alle Pilgerfahrten und ähnliche spiritiuelle "Rituale" eigentlich "nur" Schritte auf diesem inneren Weg!!!

DEE schreibt
Liebe, Hingabe und Achtsamkeit pur
und auch Tanzmitmir weist auf die Hingabe hin!

Die Hingabe LEBT im Herzen des Menschen und wenn Du dort bist musst Du nicht einmal mehr etwas "zusammenbringen", es IST dort Kraft der Hingabe bereits vereint!!!

Mir scheint hier das Widerniss/Ratlosigkeit zu sein wie Du dorthin gelangen könntest?!
Wenn wir unsere "Ich-Identität" vor allem am/im Kopf festmachen ist es allein die Demut die zum und ins Herz führen kann, das der Verstand dem Herzen lauscht, dorthin fühlt ..........., wie der Lehrling dem Meister lauscht ......, das ist zutiefst spirituell und das verwandelt schliesslich die Identität ........

Das ist kein Weg der erdacht werden kann ......., sondern ein Weg der nur in Achtsamkeit, Liebe aus Sehnsucht heraus gegangen werden kann, und somit kommen hier wieder "Liebe, Hingabe und Achtsamkeit" als Grundpfeiler zusammen .......

....... und sind dann nicht im geringsten ein Widerspruch von Liebe und speziell gelebter Sexualität!!!


Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter??
Es geht ums Fühlen, ....... nicht um das Denken oder Wissen ......!!

Herzlich,
indigo
****dom Mann
1.041 Beiträge
Themenersteller 
@ Indigoblue60
Ja, das habe ich alles schon ein oder mehrmals gehört. Man sagt mir auch nach, sehr feinsinnig fühlen und spüren zu können, und da liegt der Hund begraben.

Sachliche Frage:
Wie kann ich den globalen Friedensgedanken (Taizé) in mir tragen und gleichzeitig einem geliebten Menschen Schmerz (wenn auch mit Lust) bereiten wollen?

Ich habe in einem anderen Thread gelesen, daß es da wohl auch noch Unterschiede geben soll, nämlich der Wunsch, einem geliebten Menschen daß zu geben, was dieser sich wünscht, oder aus eigenem Machtanspruch lustvolle Gewalt auszuüben. Was von beidem ich will, weiß ich noch nicht genau. Wahrscheinlich beides, aber da ist sie wieder, die Frage:
Siehe oben, oder, Frieden und Gewalt in einer Person?

Gruß
liedom
Gewalt ? Und BDSM ?
Ich hatte früher auch so meine Probleme damit , als christlich denkender und das Leben liebender Mensch war es mir früher unmöglich , anderen Menschen "Gewalt" anzutun , als Kinder haben wir das ja sehr oft gemacht , auch als Jugendliche noch , da wir uns noch nicht über die Auswirkungen klar waren Denn sie wissen nicht was sie tun , Film mit James Dean .

Heute bin ich da weiter und habe auch durch Informationen von Seiten der Kirche (Redemptoristen) erfahren , das BDSM durchaus auch in einer christlichen Ehe gelebt werden kann .

Voraussetzung ist natürlich das , was in den vorherigen Postings , z.B. von DEE , schon geschrieben wurde , die Einvernehmlichkeit . (SSC)
Heute kann ich auch "zuschlagen"*spank* , was ich früher nicht konnte .

Allerdings habe ich selbst für dieses Verständnis lange gebraucht .

LG Stefan
********ue60 Mann
204 Beiträge
@ liedom
Hmm, Deine Formulierung ist interessant .......

Wie kann ich den globalen Friedensgedanken (Taizé) in mir tragen und gleichzeitig einem geliebten Menschen Schmerz (wenn auch mit Lust) bereiten wollen?

..... sie spiegelt wieder das DAS für DICH ein völliger Widerspruch ist, nimm es einfach so das es so ist das Du beides in Dir trägst, Punkt!! *zwinker*

Das eine ist eben eine Haltung "der Menschheit" gegenüber, das andere halt die Haltung im ganz Privatem, einem bestimmten Menschen gegenüber und wie DerblaueAdept DEE nochmal zitiert eben in EINVERNEHMLICHKEIT!!!

Ich denke das das ein Ding ist was man quasi als Hirnwäsche der Sozialisation verpasst bekommen hat das das ein Widerspruch ist und eben nicht sehr christlich und nicht "brav & artig" ist, bla, bla, bla.

Gibt doch nen schönen Buchtitel, "brave Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin!"

Also, bei Jungs ist es nicht anders!! *zwinker*
Geniess es das Du weit rumkommst!! *mrgreen*

LG, indigo
also...
....muss mich jetzt auch zu Wort melden!


für mich ging das ja gar nicht, eine Frau zu schlagen, ist gegen meine Natur!!

und dann.......es dauerte bis sich meine Hand hob......und ich auch schlagen konnte.....

im SPIEL, wenn es beiden gefällt, eben einvernehmlich, hat das nicht den gleichen Stellenwert wie im "normalen" Leben.....doch was ist schon NORMAL????

Handle aus dem Herzen (und wenn deine Partnerin dabei glücklich ist) kannst Du das auch mit Deiner spirituellen Seite vereinbaren und nebenbei fühlt es sich inzwischen für mich auch "richtig" an, aber nur im Spiel!

Versuch Deinen Kopf auszuschalten, fühle......und geniesse!
****imu Mann
1.296 Beiträge
Gewalt, Agression, Dominanz und Unterwerfung gehören genauso wie die Sexualität zu Natur des Menschen. Selbst wenn man eine Neigung , die man hat eher zur Schattenseite rechnet, hat sie ihre Berechtigung und mit frommen Liedern kann man sie vermutlich nicht beseitigen.

Es gibt aber Möglichkeiten, diese Neigungen in einer Weise zu leben, bei der man weder an sich noch an anderen größeren Schaden anrichtet, indem man das Ganze in Regeln und Rituale einbindet. Neben bestimmten Sportarten ist BDSM so eine Möglichkeit.

Ich würde sogar behaupten, dass Schmerz eine Möglichkeit zu spirituellem Wachstum bietet - allerdings darf damit keinesfalls jede Art von Gewalt gerechtfertigt werden.
Hallo liedom,
ich vermute mal, die christliche Tradition und Prägung löst diesen Konflikt bei dir aus. In dieser Tradition weis jeder was gut und was schlecht ist. Dieses schwarz-weiß Denken schließt automatisch das eine aus, wenn man das andere tut. Und auch die Bibel spricht von dem was Gott gefällig ist und was nicht. Das eine ist Sünde und das andere ist zum Lob und zur Ehre Gottes. Letztendlich hat genau Jesus uns davon befreit und dieses ist schon über 2000 Jahre her und die Menschen leiden immer noch unter diesen Dingen.

Ich möchte hier nur 2 Bibelstellen zitieren die etwas anderes sagen.

1Kor 6,12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.

1Kor 10,23 Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.

Wer kann entscheiden was ihn gefangen nimmt oder nicht aufbaut? Nur wir selbst. Entscheide ob es für dich und deine Persönlichkeit gut ist oder nicht und pack dein schlechtes Gewissen wieder ein.

Euch allen einen lieben Gruß und ein gesegnetes Pfingstfest von dem Neuen hier in der Gruppe

Gerald
Ich habe jetzt in dem Thread schon viel wichtiges gelesen und vieles spiegelt auch meine Einstellung wieder.

Aber etwas habe ich entweder überlesen oder es wurde noch nicht erwähnt.

Es funktioniert nicht, sich im Kopf alles zurecht zu legen, richtig und falsch zu erörtern, Konflikte zu beleuchten und in der Theorie auszudiskutieren. Wenn der Partner da ist, sich die Situation entwickelt, dann wird sich zeigen was passiert, was richtig für beide ist. Das miteinander, gerade in dem Bereich ist so unterschiedlich und so geprägt von den Eigenheiten beider, dass ein theoretischer Plan nicht weiter hilft. Gerade wenn beide sehr feinfühlig sind, geht nur das, was in dem Augenblick richtig ist, ob das dann lachend am Boden zu kugeln ist weil sich der Ernst einfach nicht einstellen will oder ob das eine Session ist, nach der man sich fragt, was war denn das?

liedom, lass es auf dich zukommen und beobachte was in dir vor sich geht und lebe dann genau das.

lg Heike
***at Mann
2.908 Beiträge
Sadismus und Christentum
geht für mich nicht zusammen.
Christentum ist vielmehr so angelegt, eventuell vorhandene Neigung zu Sadismus in den Griff zu bekommen anstatt sie auszuleben.

Doch, da muß man wohl über Sadismus reden.

Bislang bin ich bei BD/SM Bekennern immer abgeblitzt, wenn ich Sadismus als die Lust, anderen Schmerz zuzufügen verstanden habe. Typisches Beispiel: der Mann, der eine Frau peitscht bis sich Striemen auf ihrem Rücken zeigen, und dabei Lust empfindet.

Es gibt verschiedene Bweggründe um einem anderen Menschen Schmerz zuzufügen.

• um einen Mensch zu stoppen - Handfeuerwaffen werden auch nach ihrer Mann-stop Wirkung bewertet.

• um einen Menschen zu einer Handlung zu zwingen - das Peitschen der Galeerenruderer des antiken Roms.

• um die eigene Wut an dem Menschen auszutoben.

• um den Menschen zu Heilen z.B. in einer Operation ohne Betäubung.

• um selbst Lust dabei zu empfinden, wenn man einen anderen Menschen quält. Letzteres bezeichne ich als Sadismus. Ich wüßte nicht, wie das ins Christentum eingebettet werden kann. Beide Komponenten - die Lusthaftigkeit und die Schmerzzufügung - sind unchristlich.

Zunächst ist das Christentum eine lustfeindliche Weltanschauung. Lust wird hier als "niedrige" körperliche Regung gesehen. Vielleicht ist in der Lust auch die "Versuchung" zu sehen, welcher ja bereits im Taufbekenntnis abgeschworen wird. Folglich ist auch die Lust an der Schmerzzubereitung sündig. Ebenso sündig wie die Lust an einer Orgie oder auch am fröhlichen Zechen.

Doch auch die Schmerzzufügung an sich ist keine positiv bewertete christliche Handlung. Im schmerzvollen Kreuzestod hat Jesus Christus die Schuld der Menschen von den Herzen genommen, um sie wieder leicht und frohgestimmt zu machen. Der Schmerz wird dabei nicht als Lusterweckung gesehen, sondern als peinvolle Qual.


BFlat
red
*******tee Frau
7.204 Beiträge
@BFlat
Hallo,
wahrscheinlich komme ich ins Fegefeuer durch das was ich jetzt sage, aber allein das es diese Bezeichnung gibt, zeugt davon das Christentum durchaus mit Sadismus in Zusammenhang steht, oder was passiert den genau im "Fegefeuer" ???
Sorry diese Antwort musste jetzt mal sein.

Wenn man rein nach dem was in der Bibel steht geht (Neues Testament),
ist das Christentum total gegen Sadismus und Machtausübung und und und...
jedoch wenn du Geschichtlich gesehen mal das Christentum und seine Handlungen betrachtest findest du ständige Machtausnutzung, Sadismus und andere Menschenverachtende Handlungen im Christentum:

Kreuzkriege

Hexenverfolgung

Inquisition

Pädosexualisten/Pädophili

usw.

Eigentlich ist das jetzt OT aber ich musste das mal kommentieren

herzliche *herz* Grüße Röschen
***at Mann
2.908 Beiträge
Fegefeuer @Roesschen
Ich freue mich schon darauf mit so einem adretten Rösschen im Fegefeuer rösten zu dürfen, wenn ich nicht gleich doch in eine Etage tiefer verbannt werde aufgrund meiner Swingerclubbesuche.

Jaja.. es hat sich ziemlich viel Speck gesammelt, in zweitausend Jahren.

Es hat ja schon mit einer Auslese begonnen, von dem, was wir Römischen und Byzantinischen Christen wissen dürfen von jenem und über jenem, der den Namen unseres Glaubens geprägt hat und von dem wir glauben, es sei Gottes Sohn.

Dann kam Paulus (bei einer islamischen (!) Schriftstellerin las ich einmal, dass wir uns besser Paulisten als Christen bezeichnen sollten), dann die Kirchenväter. Allesamt aufgewachsen im dekadenten Rom, wo Frauen entweder heilige Eheweiber und Kindsgebärerinnen waren oder lustvolle dienstbereite Huren. In dieses Schema müssen sich noch heute alle Christenfrauen pressen lassen.

Dann kamen all jene prüden Grausamkeiten des Mittelalters, die Martin Luther gegeiselt hat (ich bin Katholik).
Noch heute werden in Spanien Przessionen mit Selbstgeiselungen veranstaltet.
Ich selbst war Zeuge von Prozessionen in Spanien und Mittelamerika, wo sich bis zu Hundert Männer eine tonnenschwere Marienstatue auf die gekrümmten Schultern laden lassen und diese durch die Strassen schleppen.
Ja, beim beruflich bedingten Besuch in einem Büro mit Technikern rief mich einer an seinen Bildschirm und zeigte mir stolz ein pic, auf dem er fotografiert war, in Reihe 18 gebeugt unter der Last einer imposanten Gottesmutterstatue.
Zur Zeit wundern wir uns über die pädophilen Verirrungen kirchlicher Würdenträger (ich war in einem katholischen Knabenseminar).

All diesen Schund muß man wohl schultern, wenn man sich zum Christentum bekennt.

Doch wenn ich auf das zurückgehe, was an Worten von Jesus Christus überliefert wird, so höre keinen Aufruf zur Hingabe an körperliche Lust(*), und abgesehen von gelegentlicher persönlicher Abstinenz auch keinen Aufruf zur lustvollen Peinigung sich selbst (Masochismus) oder anderer Menschen (Sadismus).

Im Kern steht für mich die Verkündigung eines Gottes, der seine Menschen liebt antstatt sie gnadenlos zu dominieren (Allahu aqbar) und sie zu ebensolcher Liebe sich selbst und Anderen gegenüber auffordert.



BFlat

(*) die Zerstückelung der menschlichen Existenz in eine böse und sündige Körperlichkeit und einen reinen Geist halte ich für eine Kernschwäche aller mosaischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Wie überlegen sind da doch östliche Weltanschauungen, die den Menschen ganzheitlich sehen und seine Körperlichkeit genau so zulassen können wie seine Geistigkeit
*******GAR Paar
254 Beiträge
sm, christentum & christliche werte
@******hen

nun, ich glaube, die christliche kirche muss sich für ihre geschichte durchaus kritisieren lassen.. zu "unchristlich" hat sie sich über jahrhunderte aufgeführt. das fegefeuer müsste sie treffen, wenn schon..

trotzdem möchte ich bitte auf einen essentiellen unterschied hinweisen:
sadismus & sm im erotischen zusammenhang hat (bereits per definition) rein gar nichts mit "menschenverachtenden handlungen" wie den aufgezählten zu tun! sm wird im gegenseitigen einverständnis gelebt und kann bereits aus diesem grund nie eine "gewalthandlung" im illegitimen sinne darstellen.

ich stimme BFlat zu

es ist sicherlich so, dass die christliche kirchentradion/-lehre als eine "lustfeindliche weltanschauung" betrachtet werden kann oder muss. demzufolge kann keine sexualität im einklang mit ihr stehen.. ausser des puren zeugungsaktes (der jedoch kaum ohne die lust funktioniert!).

für mich widerspricht diese kirchliche lustfeindliche tradition oder auslegung jedoch den eigentlichen christlichen inhalten.. die ich (und ich bin sicher viele viele andere) in ihr und ihrem ursprung lese. für mich ist die nächsten- & selbstliebe wohl das zentrale thema der christlichen lehre. wäre und ist nicht gerade die sexualität purer ausdruck hierfür?

der sadismus im sm-sinne kann durchaus mit einer "lust, anderen schmerz zuzufügen" verstanden oder übersetzt werden. für mich ist dies eine sehr einfache, unmystische und unfertige erklärung. besonders ist sie einseitig.. und (bd)sm ist für mich NIE nur einseitig.

bdsm ist eine spielart der sexualität, zwischen (normalerweise) zwei menschen, die sich hierauf geeinigt haben und beide lust dabei empfinden. und so geht es nicht nur um eine lust schmerz zuzufügen, sondern beinhaltet immer auch die andere seite, die lust schmerz zu erleiden, bzw. die fähigkeit schmerz in lust umzuwandeln.. und das gesamte.. ein gemeinsames lustspiel.

die selbstkasteiung, das sich selbst zufügen von schmerzen durch peitschenhieben etc., hat wohl besonders bei den mönchen christlicher klöster grosse tradition gehabt. ob es immer nur die pure selbstbestrafung für verwerfliche gedanken, gefühle etc. war .. oder ob der körper dadurch vielleicht sogar eine "kathartische wirkung" erreichen konnte.. und diesen menschen durch die "strafe" eigentlich ("erneute") lust ausleben konnten.. wage ich kaum zu hinterfragen.. so ketzerisch fühlt sich der gedanke an. doch wer die faszination schmerz und lust einmal selbst erlebt hat.. kennt die nähe dieser beiden begriffe, die nur scheinbar nicht zusammengehören.

ich bin ein mensch.. der keinem menschen oder wesen schaden oder schmerz zufügen möchte, vielleicht gar "könnte". und doch würde ich mich im erotischen zusammenhang durchaus als "sadistisch" und "bdsm-lebend" bekennen. wie geht dies zusammen? zum grossen teil, weil es mir gerade NICHT lust bereitet schmerz zuzufügen.. oder auch (aber nicht zentral im verstandenen sinne).. sondern weil ich gerade die transformationsfähigkeit von schmerz zu lust erkennen und steuern kann. ich bereite niemandem "schmerzen" (im tieferen sinne), füge niemandem schaden zu (dass ist für jeden bdsm'ler essentiell!).. sondern ich bereite lust! es ist für mich das innigste liebesspiel überhaupt.. und berührt noch viel tiefer liegende wahrnehmungs- & erlebnisebenen als beim "normalen sex".

ich gehe sogar noch einen schritt weiter und sage: für mich sind bdsm & sexualität durchaus spirituelle erfahrungsebenen. (aber dies ist ein anderes thema)

und so muss sadismus für mich kein widerspruch zur christlichen lehre sein. im mindestens ist es selbstliebe.. ein zusichselberstehen.. zu allen seiten seines selbst. denn sadismus und masochismus sind keine gesellschaftlich anerkannten seiten des selbst. sie widersetzen sich (auf den ersten blick) dem "normalen menschenverstand" und jeglicher "moral". die meisten menschen brauchen jahre, bis sie zu ihren neigungen und deren natürlichkeit stehen können.
und da es sich um ein "(liebes)spiel" zweier menschen mit gleichen, bzw. ergänzenden neigungen handelt.. wird die selbstliebe immer auch zur nächstenliebe.. und meist ist diese sogar absolut zentral! (ich kenne eigentlich persönlich niemanden, bei dem dies nicht so wäre.. und ich kenne einige bdsm-praktizierende!)

für mich widersprechen sich weder sm, noch sexualität und lust mit christlichen werten - im gegenteil!
ein dominanter gott, ein bestrafungs- & sündenglauben, eine lust- & körperfeindlichkeit und eine christliche kirchenhistorie widersprechen jedoch meiner auffassung des (ur)christlichen gedankengutes!

dies mag auch ein grund sein, weshalb ich mich zwar als christen, nicht aber über die christliche kirchen(lehren) definiere.

dee
*******to73 Mann
526 Beiträge
@TE (tschuldigt, hab den rest nich gelesen)
Ich sehe, wenn ich ehrlich bin, den Widerspruch gar nicht. zumindest dann nicht, wenn Du Deine Veranlagungen mit Menschen aus lebst, die genau dafür geschaffen sind, denn ich habe mir von einer masochistischen Frau mal sagen lassen, dass sie auch nur dann wirklich Lust empfindet, wenn es dem Gegenüber auch Spaß macht sie zu quälen. Solche Menschen bedingen doch einander und brauchen sich somit auch keine Sorgen zu machen, denn während sie gequält wird, geschieht Ihr kein Leid, sondern Lust und die ist doch durchweg etwas gutes, solange niemand Leid durch sie erfährt. Ich würde da auch grundsätzlich die Kirche nicht mit dem christlichen Glauben oder gar Gott verwechseln. Das sind einfach zwei Paar Schuh ;).
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