Hmm?
Lieber Gerald,
da sich Deine Frage "brauchen wir eine neue Kirche" von Dir vorwiegend an gläubige Christen richtet, fühle ich mich als Mensch, der seine Spiritualität frei lebt zwar weniger angesprochen aber immerhin angesprochen
Unter Kirche verstehe ich per Definition eine soziale Organisationsform für Religion insbesondere für Gemeinschaften mit christlicher Konfession.
Den christlichen Konfessionen sind überwiegend folgende Kirchen zuzuordnen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen (überwiegend griechisch und russisch) dann die evangelischen und anglikanischen Kirchen.
Diese genannten Kirchen sind natürlich -obwohl alle christlich- von Art, Organisation und dem was sie tun und lassen sehr verschieden. Die Frage wäre dann betreffend einer bestimmten Kirche zu stellen?
Ich war die längste Zeit meines Lebens einer dieser Kirchen zugehörig und bin aus Überzeugung (nicht aus Kostengründen) ausgetreten. Zu dieser Überzeugung bin ich über die Jahre meiner persönlichen Entwicklung gekommen.
Warum? Die Kirche hat von mir verlangt und genommen was ich nicht geben wollte und hat mir geben wollen was ich nicht brauchte.
Eine Kirche oder nennen wir sie Glaubensgemeinschaft sollte für mich "Coach auf Augenhöhe" sein und nicht "Instanz, deren Willen ich mich beugen soll".
Der Coach wäre in diesem Sinne eine spirituelle Wegbegleitung, die mich inspiriert zum Göttlichen zu finden.
Eine Instanz, die mir sagt, was ich glauben soll, wie ich zu beten habe, was ich zu tun, zu lassen und zu bezahlen habe, brauche ich nun wirklich nicht.
Und wie das im Leben so ist, viele bleiben lieber in einer schlechten Beziehung (in diesem Fall Kirchen und Glaubender), als dass sie sich befreien um sich aus der Komfortzone der Gewohnheit herauszubewegen und sich dahin bringen, wo sie wirklich Glück und Erfüllung finden.
Denn genau da sehe ich die Kirchen -wie sie bestehen- als gewaltiges Hindernis!
Nun zu den präzisen Fragen.
Erst mal Hut ab lieber Gerald Du scheinst ein echter Bibelkenner zu sein - Kompliment zu Deiner Belesenheit!
Hat die Frau bei Gott nichts zu sagen?
Wie zum Beispiel an dem Pauluswort im 1. Timotheus 2 11+12 Die Frau soll lernen, sich in der Gemeinde unterzuordnen und still zuzuhören. Einer Frau erlaube ich nicht, öffentlich zu lehren oder sich über den Mann zu erheben. Sie soll vielmehr still und zurückhaltend sein.
Ja, das sichert den Lifestyle des Patriarchats - oder wie James Brown meint "this is a mens' world"
Leute, wo ich das glauben soll, bin ich fehl am Platze!
Hat der Mensch bei Gott keine Rechte?
Oder aus dem 1.Korinther 7 die Verse 4+5 denn weder die Frau noch der Mann dürfen eigenmächtig über ihren Körper verfügen; sie gehören einander. Keiner soll sich dem Ehepartner verweigern, außer beide wollen eine Zeit lang verzichten, um für das Gebet frei zu sein.
Ja, das scheint mir für Fortpflanzungszwecke und zur Sicherung der Volksentwicklung durchaus sinnvoll. Und wer nicht will als Frau und Mann, der kann noch die Option des priesterlichen Lifestyle Zölibat inklusive kirchlichem Nachwuchssicherungsfonds wählen.
Doch ich entscheide mich stets selbst dafür mit wem und wann und wie und stets immer im beiderseitigen "Wunsch nach Koppulation"!
Ist Wiederheirat nach Scheidung Ehebruch?
Siehe Matthäus 19, 5-9 (Wer keine Bibel hat, kann hier online lesen
http://www.bibleserver.com )
Die Swinger unter uns sind da wohl außen vor?
Besonders interessant sind Themen wie "Homo-Ehe", "finanziell geförderter Zölibatsbruch", "pädophile Übergriffe" die es zum Glück nicht gibt, weil sie die Spitzenführungskräfte der Kirchen am besten ignorieren.
Fazit:
Kirche braucht mehr Ehrlichkeit.
Darf nicht dogmatisch sein.
Kirche soll frei sein.
Kirche soll offen für alle sein und nicht ausgrenzen.
Kirche soll Wegbegleiter bzw. "Coach" auf dem Glaubensweg sein.
Kirche darf nicht über ihre Zugehörigen verfügen.
…und und und…ach ja und die Bibel braucht dringend einige Updates!
Nachdem evangelischen Kirchenjahr ist morgen schon "Populus Sion, 2. Advent", das ist aber eigentlich gleich, weil schließlich an jedem Tag im Kirchenjahr der "tue-was-man-Dir-sagt-Tag" ist. Das ist irgendwie nichts für mich. Freuen würde mich ein Kirchenjahr, an dem jeden Tag ein "mache-wonach-Dir-ist"-Tag ist
Ich wünsche mir für die Kirchen die Erkenntnis, für einen besseren, liebevollen Weg für sich selbst und alle anderen.
Euch allen einen schönen, entspannten zweiten Adventssonntag, genau so wie ihr auch diesen wünscht, mit oder ohne Kirche
Best wishes (free-)Jay
Namaste (ich grüße das Göttliche in Euch)