Der Umgang mit dem Tod...
Hallo Spirits...Als eines der jüngsten Mitglieder dieser Gruppe wollte ich einmal ein sehr tiefes Thema ansprechen, dass jeden betrifft und mit dem sich jeder befassen sollte. Und zwar den Tod.
Ich hoffe, dass ich die Meisten hier nicht durch die Länge meines Beitrages abschrecke und, dass ich vielleicht ein paar Denkanstöße anbiete.
Je älter man wird, umso häufiger kommt man mit ihm in Kontakt. Er ist im Grunde der Ursprung aller philosophischen und religiösen Fragen. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass er der Ursprung aller Religionen ist.
Warum ich das behaupte? Der Tod ist die größte Ungewissheit, die es im Leben gibt. Keiner kann sagen, was danach kommt. Aus Angst, dass nach dem Tod ein großes, schwarzes Nichts kommt, kamen Fragen auf, was er bedeutet. Um ihm einen Sinn zu geben wurden Religionen inszeniert (Man bemerke meine kritische Haltung gegenüber den Religionen). Man erhofft sich ein wenig Heil und Trost in dem Glauben, dass nach dem Tod der "Himmel" auf einen wartet und man versucht Druck auf die Lebenden auszuüben und dass die Menschen ein "gutes" Leben führen indem man die "Hölle" inszeniert. (Ich schreibe die Begriffe wie "Himmel" und "Hölle" in Anführungszeichen, da sie von Religion zu Religion unterschiedliche Namen haben)
Meine Art zu schreiben klingt vielleicht sehr polemisch, aber ich habe mir meinen eigenen "Glauben" zu dem Thema durch viel nachdenken und viele tiefsinnige Gespräche mit meinen besten Freunden erarbeitet.
Ein wichtiger Aspekt den ich ansprechen möchte, und nicht so richtig weiß wie, ist, ob es überhaupt einen Himmel oder eine Hölle gibt. Um das Ganze ein bisschen aufzulockern, zitiere ich einen der tiefsinnigsten, deutschen Musiker, den ich bis jetzt kenne.
>> Wir leben in dem Glauben, dass wir in den Himmel oder die Hölle kommen, ja sogar wieder geboren werden. Was aber wenn es nichts davon gibt? Wenn all der Glaube an etwas Höheres umsonst ist? Wenn unser Ende, so enttäuschend und endgültig ist wie das Ende von Lost? Und was wenn wir nur im Hier und Jetzt und nicht irgendwann später, die Chance haben, für ein bisschen mehr Himmel oder Hölle in der Welt zu sorgen und wenn über uns kein höheres Wesen richtet, sondern einfach nur wir selbst? Dann sollten wir anfangen die Scheiße hier aufzuräumen! <<
• Prinz Pi
Ich finde seinen Ansatz sehr interessant und da ist viel Wahres dran. Man kann sein Leben nicht einfach wie ein Perpetuum Mobile betrachten. Einmal, durch die Geburt angestoßen, läuft es weiter und man muss nichts mehr dafür tun. So ist es nicht. Frei nach dem Motto "Man ist seines eigenen Glückes Schmied" kann man sehr viel dafür tun, sein Leben schöner zu gestalten. Aber nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben der Anderen kann man zum "Himmel oder Hölle auf Erden" machen. Jeder sollte sich dessen Bewusst sein um so sein Ego zu zügeln zu können und um den größeren Sinn hinter Allem zu entdecken. Das ist der erste Schritt, den man tun muss/kann um sich, die Situation in der man ist und das Leben von sich oder seinen Mitmenschen zu verbessern.
Aber wie sieht es eigentlich mit der Angst vor dem Tod aus?
Sokrates sagte einmal zu dem Thema (Ich habe 2 Zitate von ihm zusammengesetzt, da sie sehr treffend sind und sich sehr gut ergänzen):
>> Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss, dass er das schlimmste aller Übel sei.
Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist, von hier an einen anderen Ort, und wenn es wahr ist, was man sagt, dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden, welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses? <<
Ich persönlich finde diesen Gedanken sehr schön, obwohl ich eher an eine Wiedergeburt glaube.
Warum ich das tue, möchte ich auch begründen. Alles in der Natur tritt paarweise auf. Tag und Nacht. Licht und Schatten. Leben und Tod. Und alles tritt in gewissen Zyklen auf und alles besteht aus Energien. Wohin aber mit der Energie, wenn der Körper den Dienst versagt? Irgendwo muss sie hin, denn Energien verschwinden nicht einfach so. Ich glaube deswegen, dass wir wieder geboren werden. Ich sage nicht, dass es sofort ist oder an dem selben Ort. Vielleicht ist es auch ein ganz anderer Planet. Das klingt vielleicht weit hergeholt, aber das Universum ist nun mal ein großes Ganzes mit dem Jeder verbunden ist. Und wer bei der Größe und Weite des Universums immer noch glaubt, wir seien die einzigen Lebewesen, die entstanden sind, den kann ich ehrlich gesagt nicht ernst nehmen. (Ich will hier niemanden angreifen. Es tut mir Leid, wenn das vielleicht jemanden verletzt.)
Ein weiterer Philosoph der Antike hatte einen anderen Ansatz, um die Angst vor dem Sterben zu nehmen, der auf Logik basiert. Auch diesen finde ich nicht schlecht, aber möchte auch nicht weiter darauf eingehen. Denn gegen Logik kommt man einfach nicht an... xD
>> Dem Tod, den am meisten gefürchteten Übel, müssen wir daher nicht mit Sorge begegnen; denn solange wir sind, ist der Tod noch nicht, und wenn der Tod ist, sind wir nicht mehr.<<
• Epikur
Nach 859 Worten zum Thema "Tod", möchte ich erst einmal abschließen und schauen, was ihr dazu sagt.
Lieben Gruß und ein schönes Wochenende,
Alex