@LucyLime
Ich kann dir nur zustimmen, und zwar nicht nur für diesen Beitrag von dir. Aber im allgemeinen finde ich es nicht so spannend, wenn jeder hier schreibt: Ja, genau, sehe ich auch so.
Was kann man tun mit solchen Kindern?
Das verrückte ist, dass es mir mit meinem kleinen Sohn fast ebenso zu werden droht. Momentan lebt er noch bei der Mutter. Diese hat sich in eine total armselige Situation manövriert. Sie hatte mich vor die Tür gesetzt (Midlife-Krise), die Schlösser gewechselt und dann wochenlang meine Unterlagen durchsucht, um heraus zu finden, wo und wie viel Geld ich versteckt haben könnte.
Mein Sohn sucht seitdem auch überall nach Geld (damals 4J.).
Obwohl er, genau wie du es beschreibst, keine Ahnung von Mengen hat, hat er gelernt, dass es wichtig sein muss, Geld zu haben.
Inzwischen ist es so, dass ich wieder an der alten Adresse wohne, meine Frau aber selbstgewählt am Ende der Welt in einem zerfallenden Haus.
Ich versuche ihm das mit dem Geld abzugewöhnen, indem ich ihn einerseits beruhige und sage, dass wir genügend Geld haben werden, wenn die Scheidung/Trennung vorbei ist und dass er sich keine Sorgen darüber zu machen braucht. Aber, es ist verdammt schwer, ihm zu vermitteln, dass man für Geld nicht zu Kreuze kriechen darf. Er krauchte zwischenzeitlich sogar im Supermarkt unter den Regalen herum, um vielleicht irgendwo einen Cent zu finden. Ich denke, wenn man solch einen Aufwand für einen Cent betreibt, verpasst man die großen Gelegenheiten, wird völlig verkrampft.
Schon aus Selbstachtung darf man dem Geld nicht so einen Stellenwert geben, denn wir sind uns sicher einig, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben für Geld nicht zu haben sind. Aber oft auch nicht ganz ohne Geld.
Lucy, wenn du einen tollen Mann kennen lernst, aber mit ihm nichts unternehmen kannst, weil der Abfindungen und Unterhalt in solchen Höhen an seine Ex und Kinder zahlen muss, dass er sich selbst nur noch 'ne kleine Wohnung und keine Konzertbesuche leisten kann, wird es auf Dauer doof. Du kannst doch nichts dafür! Aber sicher hast du keine Lust, immer nur an die Currywurstbude mit ihm zu gehen, anstatt auch mal in ein gutes Restaurant. Aber ich denke, auch das hast du gemeint, mit deinem Beitrag, dass mancher das nicht versteht, wenn er nicht solche oder ähnliche Dinge in seinem Leben hatte.
Fazit: Es ist gut, wenn man sich nicht darum ständig Gedanken machen muss und ich persönlich bin sehr dankbar für alles, was mir das Leben derzeit schenkt. Ich habe mich nie für Geld krumm gemacht, aber auch nie die Bedeutung des Geldes gänzlich außer acht gelassen. Mir ist weniger Geld, aber viele reale Werte lieber als viel Geld, aber wenig reale Werte. Freundschaften hören übrigens auch nicht bei Geld auf. Das ist definitiv falsch. Das gilt nur für Menschen, die krankhaft am Geld festhalten. Wer locker damit umgehen kann, gibt ohne große Umschweife (so er hat) und wird auch immer wieder selbst unterstützt, wenn er es braucht. Das habe ich jedenfalls immer so erlebt. Falsch ist nur, zu erwarten, dass man genau von dem, den man unterstützt hat, genauso viel zurück bekommt.
Man bekommt von dem einen und gibt dem anderen, wie in der Familie. Du bekommst von den Eltern und gibst an die Kinder. Das ist der große Kreislauf.
Und plötzlich steht vielleicht Geld sogar auf gleicher Stufe mit Erfahrung und Weisheit. Nicht jedem, der nach Geld verlangt, ist wirklich mit Geld geholfen. Nicht selten gibt es Lösungen, die auch ohne Geld funktionieren.
Kann es sein, dass Menschen, die so wahnsinnig gierig nach Geld sind, in Wirklichkeit nur total unsichere Menschen sind? Mit wenig Selbstvertrauen?