@liedom
Es ist hier echt schwierig, sich unmissverständlich auszudrücken.
Ich wollte gerade nicht das Wort Schattenseite als austauschbares Synonym für Fehler sehen, sondern die damit gemeinten Eigenschaften und Neigungen eines Menschen etwas aus der Negativität herausholen.
Wenn ich eine pädophile Neigung habe, ein Suchtproblem, Probleme beim Umgang mit Geld oder einen Hang zu unkontrollierter Agressivität, dann sind das Seiten von mir, die ich erst einmal annehmen möchte, ohne sie negativ zu bewerten. Aber es sind Seiten, an denen ich arbeiten muss. Weil sie im Gegensatz zu den nach außen geschätzen "Sonnenseiten" stehen, nenne ich sie Schattenseiten.
"Arbeiten" bedeutet nicht, sie auzumerzen, den "Fehler" zu beheben, denn das ist oft nicht möglich. Eine pädophile Neigung lässt sich vermutlich nicht vollständig kurieren, aber jemand, der davon betroffen ist, kann lernen, damit in einer Weise umzugehen, bei der er niemanden schädigt und sich selbst wegen dieser Neigung nicht verachtet.
Das meine ich mit dem Ausdruck "sich mit seinen Schattenseiten auszusöhnen".