Auf dem (Jakobs)weg
Gerne würde ich mich in diesem Thread über Eure spirituellen Erfahrungen, die Ihr auf dem Jakobsweg bzw. beim Pilgern gemacht habt, austauschen.Seit 2009 geht ich jedes Jahr zumindest eine Teilstrecke eines Pilgerweges, zuletzt 2012 die Via Francigena von Lucca nach Rom.
Dabei durfte ich sehr viele Erfahrungen machen, die mich gestärkt, inspiriert und auch geerdet haben.
Ein Beispiel dazu:
Auf meinem ersten Weg hatte ich zunächst kein Ziel, erst im Laufe des Weges wusste ich dann irgendwann, ja Du gehst bis nach Leon = Löwe (mein Sternzeichen). Um dieses Ziel überhaupt zu erreichen, musste ich 3 Tage hintereinander über 40 km laufen (im Schnitt läuft man zwischen 20-25 km am Tag). Da ich im Herbst gelaufen bin, musste ich dazu früh morgens im Dunkeln loslaufen... aber ich hatte keine Taschenlampe und Batterien dabei...
Den halben Tag suchte ich dann in meinem Etappenort nach einer Taschenlampe, fand aber keine...
Am Abend saß ich dann in meinem Hostal (Die Dame bereitete auch köstliche Pilgermenüs zu) und war trotzdem zufrieden und nicht beunruhigt, dass mein Vorhaben am nächsten Tag nicht klappen sollte. DIE HÄRTESTE ETAPPE mit ca. 20 km OHNE frisches Wasser und OHNE irgendeinen Ort.. NUR HITZE.. fast KEINE Bäume...
Aber dann kam Hilfe zur Tür herein... eine Dame.. ich lächelte Sie an und Sie zurück.. Zunächst saß Sie an einem Nebentisch mit Ihrem Mitpilger, später lud Sie mich ein zu sich an den Tisch zu kommen. Wir aßen zusammen und tauschten uns aus über den Weg.. und mein Vorhaben... und plötzlich sagte Sie zu mir. Du, ich gebe Dir meine Taschenlampe, Du brauchst Sie mehr als ich! Als Gegengeschenk konnte ich Ihr nur ein paar Vitamintabletten geben, die Sie vergessen hatte.. aber es ging noch weiter... Sie fragte nach meinem Befinden.. ich sagte, es geht mir gut.. wir setzten uns auf den Dorfplatz und sie fing an, meine Füße zu massieren! Als Vorbereitung auf den nächsten Tag!
.. und ich konnte die km laufen.. und erreichte mein Ziel Leon...