Wenn wir denken, dass der andere denkt...
Sind Männer (speziell hier im Joy) immer noch der Meinung, dass eine Frau wahrscheinlicher „Ja“ sagt, zu einem weiteren Verlauf des Abends, wenn er beim ersten Date das Essen bezahlt.
Was ich damit kurz und knackig fragen will: Gibt es immer noch Männer, die der Meinung sind eine Frau die sie hier kennen lernen wäre eher "käuflich"?
Und damit auch bereit sich auf Sex einzulassen?
In der Tat, die Frage ist provokant gestellt.
Als Mitglied der Männerwelt würde ich sagen, das hat nix mit JoyClub zu tun, doch wenn Frau vorwiegend hier die Männer kontaktiert, dann wird man sicher diesen Eindruck bekommen.
Unabhängig davon: Das mags geben! Es gibt ja auch Kerle, die schmeißen Geld in einen Spielautomaten. Also, warum nicht auch über den Magen der Dame, ins Klo.
Für mich kann ich sagen: Nein, auf den Gedanken bin ich so direkt noch nicht gekommen! Schon, weil ich in vorgenannter Art und Weise kein Spieler bin. Wenn ich eine Frau zum Essen einlade, dann, weil ich für diese Zeit ihre Gesellschaft genießen will. Um sie etwas weitergehend kennen zu lernen und natürlich auch, um mich selbst zu präsentieren, mich erstrahlen zu lassen und sie neugierig zu machen Wo geht das besser als in einem gemütlichen Restaurant.
Aus der Sicht der Frau, wobei es auch Beispiele gibt, wo es Männer betrifft, mag sich das eine oder andere Mal eine Situation einstellen, bei der man in eine Lage kommt, die selbst wenn sie nicht vom Gastgeber angestrebt wurde, sich so darstellt.
Ich kenne das als Problem „der unterstellten Erwartungshaltung“.
Wir Menschen sind im Normalfall soziale Wesen. Dazu gehört auch, dass wir uns irgendwie nicht wohl fühlen, wenn wir glauben den Eindruck zu vermitteln, die/der Andere könnte sich durch uns übervorteilt fühlen. Ob das tatsächlich so ist oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Man denke nur an das Graus der gegenseitigen Schenkerei, zu irgendwelchen besonderen Tagen und bei Einladungen. Irgendwie ist da doch jeder darauf bedacht, den Ausgleich zu suchen. Gelingt dies nicht in dem Maße so, wie wir es selbst gerne hätten, dann fühlen wir uns, spätestens im Wiederholungsfall, unwohl. Egal ob man der Nutznießer oder der Draufleger war.
Hat nun eine/einer ein Date, stellt dabei fest, der andere ist eine Knallerbse, dann wird die unterstellende Erwartungshaltung sicherlich kein Problem sein. (Es führt dann maximal zu solch einem Thread.) Ist man aber irgendwie, so lala, zwiespältig in seiner Meinung über..., ja, vielleicht, wenn da nicht..., aber ansonsten und überhaupt, etc. etc., dann schlägt das Problem insofern zu, dass es nicht unbedingt als solches empfunden wird, aber Wirkung zeigt.
Man empfindet dabei mehr als man denkt. In etwa: Jetzt hab ich mich so schön aufgebrezelt und der andere ist soo weit gefahren, dazu das tolle Restaurant, die ganze Einladung... Ich denke, dass das im Zuge der unterschwellig vorhandenen, unterstellten Erwartungshaltungen, die klammheimlich den Ausgleich verlangen, durchaus ein gewisses Gewicht hat.
Auch wenn es nicht angestrebt war, kann eine Einladung so durchaus dazu beitragen, das i-Tüpfelchen sein und zum Schenkelspreizer werden.
Isn't it?
Davon abgesehen, hat jeder die Möglichkeit seine Rechnung selbst zu bezahlen. Dann gibt’s das Problem nicht wirklich. Innerhalb eines Abends sollte man durchaus in der Lage sein zu beurteilen, ob man sich und/oder den Anderen, in eine Lage unguten Gefühls bringen möchte oder nicht. Was ist deutlicher, als zu sagen: "Nein danke, ich zahle meine Rechnung lieber selber."