Inventur im Hamburg Dungeon
Hamburg, 15. Januar 2014. Zerstörung, Verschleiß, überraschende Funde – das ist
die Bilanz der Jahresinventur des Hamburg Dungeon, die am vergangenen
Wochenende nach Betriebsschluss durchgeführt wurde. Während in anderen
Unternehmen nüchtern der Warenbestand gezählt wird, sorgte die Überprüfung der
Requisiten, Kulissen und Schauerlichkeiten im Dungeon für viele Lacher und den ein
oder anderen Schrei – aber auch für verblüffende Verbrauchszahlen und
Entdeckungen.
Das Ergebnis: Im Jahr 2013 wurden in den 29 Meter langen Gängen des
Spiegellabyrinths durch herumirrende Besucher 37 Spiegel zerbrochen – das
bedeutet 259 Jahre Pech! Die 50 professionellen Schauspieler des Dungeon
verbrauchten bei ihren Auftritten insgesamt 288 Kostüme und 546 kg Make-up! Bei
ihrer Arbeit zerlatschten die Schauspieler auf den langen Wegen durch die
Katakomben der Speicherstadt 507 Paar Schuhe. Insgesamt 10.920 Mal rollte der
Kopf des legendären Hamburger Piraten Klaus Störtebeker in der Show über seine
Hinrichtung. 32.760 Namen von Besuchern fanden 2013 in der „Inquisition“ einen
Eintrag in das Buch der Sünden.
Unversehrt blieben die meisten Requisiten und filmreifen Kulissen der
Freizeitattraktion. So wurden beispielsweise 88 Totenschädel, 21 Skelette, 553
Bücher in der Bibliothek sowie 13 Pestleichen und 13 Folterwerkzeuge in den
Räumlichkeiten des Dungeon gezählt. Aktuell befinden sich neben den 50
professionellen Schauspielern auch 66 Spinnen, 84 tote und lebendige Ratten – die
Größte davon mit einer Länge von 50 cm – und eine wegen Unsichtbarkeit nicht
quantifizierbare Anzahl an Geistern im Dungeon.
Bei all den erheiternden und erschreckenden Fakten sorgte ein Fund allerdings für
einen wahren Schock: Im Keller stieß das Inventur-Team auf 23 Kilogramm schwere
Leichensäcke, die mit Gold und Münzen gefüllt waren. Außerdem wurden Fässer mit
insgesamt 200 Liter Wein und 200 Liter Rum gefunden. Die Herkunft der Waren kann
sich keiner erklären. Vermutet wird, dass es sich hierbei um Schmuggelware handelt,
die von Banden heimlich in der Speicherstadt versteckt wurde. Das Hamburg
Dungeon ermittelt und hofft, bei einer neuen Show im Frühjahr 2014 für Aufklärung
sorgen zu können.