Sehnsuchtskilometer
Patricia Kaas hat es auch mal besungen - "...les hommes, maman...". Der Eindruck, in einem Panoptikum zu sitzen, nur eben verkehrt herum, das war ein Gefühl, das mich heute Morgen kurz befiel. Immer, oft, immer dann, wenn es meine Seele anspricht, liegen Kilometer und nochmal Kilometer zwischen jemandem und mir.
So langsam zeichnet sich eine Karte ab. Sie gestaltet sich sternförmig in alle Himmelsrichtungen. Ins Saarland, nach NRW, ins Nürnberger Land, nach Brandenburg. Im Zentrum sitze ich.
Nicht am Gras ziehen, Himmelsstürmer, sage ich mir, gemäß meinen eigenen Regeln. Es wächst nicht schneller. Schwimm mit dem Strom, aber halte den Kopf dabei über Wasser, eine andere, nicht minder wahre Wahrheit wenn du das große Ganze nicht steuern kannst, auch nicht steuern solltest.
Wenn ein neuer Stern auf meiner Karte erscheint, merke ich wie wahr das alles ist. Einer, irgendwo, verblasst bereits ein wenig. Meine Seele verspürte diese Sehnsucht, die Verstandene so gut verspüren. Aber sie tut es immer wieder und das ist schön.
Ein anderer bleibt so hell und leuchtend, dass meine Seele nach Nähe ruft. Mehr nicht, aber bereits das ist viel.
Ich bin frei. Ein schönes Gefühl, die andere Seite der Sehnsucht, der Unerfülltheit. Ich werde schwimmen, mit der Strömung, nicht dagegen. Weil ich froh darüber bin, es mit meiner Seele zu tun und zu wollen.
So wird aus Entfernungen auch Zeit. Und ich bin froh, zu fühlen und zu spüren. Eine Seele braucht es, braucht Raum und Zeit.
Es ist in Ordnung, so wie es ist.