Studiengebühren...
...degradieren die universitäre Bildung zur persönlichen Ausbildungsleistung und sind deshalb (eigentlich) abzulehnen.
Nach langen Jahren persönlichen Engagement im universitären Umfeld und als studientischer Vertreter in verschiedenen universitären Gremien, kann ich noch immer nicht das geringste Positive an Studiengebühren finden... außer, dass sie nicht das schlimmste sind, sondern meiner Meinung nach nur die logische Konsequenz der gesellschaftlichen Entwicklung, welche weg von der Gemeinschaft und hin zum Individuum und schliesslich langfristig in ihren Untergang strebt.
Genauso wie es einer Gesellschaft wert ist gemeinschaftlich eine Polizei und ein Rechtssystem zu finanzieren, sollte es dieser auch wert sein Wissenschaft, Forschung und Entwicklung gemeinschaftlich zu finanzieren, denn die ganze Gemeinschaft profitiert hiervon.
(Dass es mit der Wissenschaft&Co an Universitäten aber bei Weiten nicht so weit her ist wie sie immer von sich behaupten, ist ein anderes Thema. Kronisch unterfinanziert kann man nicht forschen, aber den meisten Professoren würde ich auch keinen einzigen cent mehr geben
)
Wenn man sich mal ganz nüchtern das Buget einer Universität anschaut und dies mit den aktuellen Studiengebühren vergleicht, dann wird man merken, dass diese, auch wenn sie auf 2500 Euro pro Semester steigen würden, nur einen sehr kleinen Prozentsatz des Unihaushaltes ausmachen. Dementsprechend gering sind auch die Veränderungsmöglichkeiten die durch diese Gebühren finanziert werden können. Was diese Gebühren aber sicherlich bezwecken ist, dass sich nicht mehr alle Leute ein Studium leisten werden können und die die es vielleicht doch noch können vermehrt mit Scheuklappen durch das Studium hetzen werden, um möglichst schnell ihren Bachelor- oder Masterzettel, aber keine Bildung zu erlangen.
Klare Gewinner sind dagegen die Banken die an Studienkrediten verdienen und die ach so gemeinnützigen Stiftungen die Stipendien an die vergeben die die Meingung und das Weltbild der Stifung vertreten (z.B. diese ganzen parteinahen Stiftungen).
Aber da die meisten Studierenden kein Interesse an Forschung und klassischen Bildungsidealen haben, können die auch gern zahlen. Helfen wird's ihnen wohl eher nichts...