Keine so richtige BDSM-Anekdote, eher zarte Anfänge.
Als ich meinen ersten Freund hatte, hat er mir zuliebe mal zugestimmt, mich an sein Bett zu fesseln. Das war damals unglaublich aufregend für mich und ich war auch ein bisschen ängstlich. Nach Anbringen der obligatorischen Plüschhandschellen ist er dann aus dem Zimmer verschwunden. Ohne jegliche Ankündigung.
Ich hatte damals davor schon so ein bisschen im Internet gestöbert und eine grobe Vorstellung von SSC und "Regeln" und eines war mir ganz besonders im Kopf geblieben:
Eine gefesselte Person niemals allein lassen! (Dass das für Suspension viel eher gilt als für den Leoplüsch, war mir natürlich nicht so ganz bewusst)
Ich war also schon auf 180, dass er sowas tat und meine ängstliche Aufregung verwandelte sich ziemlich schnell in ernsthaftes Unwohlsein. Und der kam und kam nicht zurück. (Später hat sich rausgestellt, dass ihm wohl übel wurde und er sich übergeben musste - ob man das glaubt, steht wieder auf einem anderen Blatt)
Ich also nackt und an den Händen ans Bett gefesselt daliegend,sich steigernde Wut und Angst...
Und plötzlich höre ich, wie seine Mutter seinen Namen ruft (Ja, das alles war im Haus seiner Mutter, bei der er gewohnt hat.)
Sie kommt an die Zimmertür, klopft. Ich nur sowas vonwegen "Ja, jetzt grade nicht" gemurmelt.
Sie irgendwie schon so besorgt klingend wieder abgetrottet, weitergerufen, hat ihn aber wohl einfach nicht gefunden.
Zwei Minuten später steht sie nämlich am Fenster (sein Zimmerfenster, Erdgeschoss, ging zum Garten raus) und STARRT mich entstetzt an. Keine Ahnung, wie lange das ging, ich hatte das erst gesehen, als ich meinen Kopf zufällig in Fensterrichtung bewegt habe. Als sie sah, dass ich sie gesehen hatte, ist sie auch ganz schnell untergetaucht und weg. Keine Schreie mehr. Kein Klopfen.
5 Minuten später kam mein Freund wieder ins Zimmer, hat mich losgemacht.
Hat nie wieder jemand drüber geredet. (Und das Thema fesseln war dann auch irgendwie erledigt)