Wenn eine Aufgabe nicht realisierbar ist...
Folgende Situation:Innerhalb meiner eigenen vier Wände trage ich rund um die Uhr ein bequemes Lederhalsband mit langer Leine, deren anderes Ende an der Wand befestigt ist. Schlafen, duschen...alles mit Leine.
Damit komme ich auch gut mit klar. Natürlich nervt es mich, wenn sich beim Staubsaugen Kabel und Leine miteinander verknoten...grins...aber ich trage genügend Devotion in mir, um mit diesem Angebundensein leben zu können. In schwierigen, mentalen Momenten knie ich mich hin, sammel mich, denke an meinen Herrn...und bin dann wieder entspannt. Ich mag die Leine.
Soweit so gut.
Mein Herr möchte jetzt, dass ich lerne, auf High Heels zu gehen. Das kann ich nämlich nicht. Ich selbst finde es auch schade, denn hohe Schuhe sehen schon geil aus. Nicht nur als Sklavin, sondern auch allgemein betrachtet. Sexy halt...
Mein Herr versucht, sich Übungen auszudenken, mit deren Hilfe ich daheim trainieren kann. Er möchte, dass ich in der Wohnung nur noch auf den Fussballen gehe. Also die Fersen in der Luft habe.
Es ist extrem anstrengend für den gesamten Körper. Man ermüdet nach wenigen Minuten, hat dann keine Kraft mehr.
Jedoch ist mein Kopf dabei das Hauptproblem. Obwohl ich weiss, dass es nur eine Übung sein soll, betrachte ich diese als Demütigung. Ich fühle mich dabei nicht als Sklavin, sondern als Clown. Ich komme mir vor wie in einer Zirkusmanege. Da läuft eine Frau an einer Leine angestrengt auf den Fussballen...und das imaginäre Publikum johlt und klatscht vor Schadenfreude.
Ungefähr so fühlt es sich an.
Ich schaffe es nicht, auch nur einen Schritt zu machen, ohne dabei in Tränen auszubrechen. Ich komme nicht mal ansatzweise in den devoten Modus rein, um es zu probieren. Ich werde aggressiv, kriege dann keine Luft, obwohl das Halsband ganz locker sitzt. Ich zerre dann da dran, muss es abnehmen, um mich wieder beruhigen zu können.
Warum nimmt mich das so mit?
Die Leine ist viel demütigender als diese Übung...und ich kann diese vom Kopf her ohne grosse Schwierigkeiten tragen. Hm...
Kann es vielleicht sein, dass ich nicht mehr als die Leine akzeptieren kann? Dass meine Devotion nicht ausreicht, wenn noch etwas dazu kommt und ich dadurch an meine Grenze komme?
Oder liegt es daran, dass es eine Aufgabe ist, die ich nicht schaffe? Dass mich DAS so aggro macht?
Weil ich aufgeben muss? Ich bin nicht gerade eine gute Verliererin und hasse es, wenn ich ein Ziel nicht erreiche.
Natürlich werde ich mit meinem Herrn reden. Diesen Ratschlag brauche ich hier nicht von Euch. Ich kann immer mit ihm...auch wenn ich mich anfangs immer überwinden muss.
Ich versuche lediglich herauszufinden, warum ich so negativ empfinde...so hart mit mir selbst ins Gericht gehe.
Vorerst habe ich, um wieder entspannter zu werden, die Übung komplett abgebrochen. Werde dieseVerweigerung in mein Strafbuch schreiben. Damit kann ich besser leben als mit dem Versuch, den Auftrag meines Herrn umzusetzen.
Geht es Euch auch manchmal so wie mir? Dass Ihr eine im Grunde nicht zu bewältigende Aufgabe gestellt bekommt und Ihr dadurch Eure Devotion in Frage stellt?