Outing ( Lebensausrichtung )

Ich bin gegen ein outing Muggeln gegenüber. In der Szene, auf Partys oder Stammtischen bin ich bereit mein Halsband zu tragen und die Zugehörigkeit offen zu zeigen. Trage ich mein Halsband im Alltag, verstecke ich es unter einem Tuch oder Schal.

Aber ich bin Mutter und habe keine Lust, dass mich meine Mitarbeiter (konservativer Arbeitgeber) sollten es aus meiner Sicht auch nicht darüber Bescheid wissen, was mich erregt und ausgleicht. Das hat für mich im Alltag oder gar Job nichts zu suchen.

Ich finde nicht, dass es unbedingt sein muss, dass meine Umgebung mitbekommen muss, welche sexuellen Vorlieben ich habe.
Auch wenn ich persönlich nicht besonders devot bin und zumindest bisher nur ein Halsband zum spielen hatte, kann ich mir vorstellen, dass du damit deine Zugehörigkeit zu dem Paar zeigen möchtest, andererseits sollten die das auch so wissen.
Grade auf dem Land stelle ich mir das echt schwierig vor, seine Neigungen zu präsentieren. Da solltest du ein dickes Fell und viel Selbstbewusstsein haben.
Wenn das Paar auch zu dir steht, wird es auch auf dich Rücksicht nehmen und keine besonders offene Unterwürfigkeit verlangen. Da gibt es sicher Kleinigkeiten, die nur ihr wisst und die ihnen deine Unterwürfigkeit zeigen.

Ich bin auch dagegen. Kann aber das Bedürfnis verstehen....hatte ich in deinem Alter auch, Anfang 20 und dann so 4-6 Jahre lang? Ich verstehe die Euphorie wirklich wirklich gut...

Heute geht das niemanden was an...ist einfach mein Leben und fertig. Ich bin so froh, dass nur ein paar Freunde es wissen. Meine Familie würde sich viel zu viel Sorgen machen. U f wer weiß wie dein leben6 in 20 Jahren aussieht?

Ich verstehe deinen Wunsch. Ich trage 24/7 einen goldenen Halsreif. Im Alltag jedoch ohne Ring dran. Den nur im BDSM Kontext.
Wäre es für dich eine Option ein anderer Schmuck zu tragen? Ein Armband zum Beispiel?
Es ist klar nicht das gleiche. Aber es geht ja um die Bedeutung. Das kann man auch anderen Schmuckstücken beigeben.

Hallo Pinky.
Ich lebe auch auf dem Land und habe 2 Kinder. Lebe in Trennung.
Mein Lederhalsband, war sehr auffällig. Das habe ich nur unter Rollkragen oder Tuch/ Schal im Alltag getragen . Sonst nur, wenn ich mit meinem Sadisten zusammen war.
Seid März trage ich jetzt einen verschlossenen Halsreif. Für jeden sichtbar. Die meisten sagen nichts oder sehen es einfach als Halsschmuck. Bei der Konfirmation meiner Tochter habe ich den Ring einfach nach hinten gedreht.
Mein Arbeitgeber ist damit entspannt, fragt aber auch nicht nach. Ein paar Kollegen kennen die Bedeutung und leben es auch...lach...
Ich habe da aber auch kein Aufhebens von gemacht. Inzwischen ist es für alle normal, das ich es trage.
Wenn du es möchtest, versuch es doch erstmal mit einem, das nicht so extrem auffällig ist...allerdings ist es wohl für weibliche Sklaven auch einfacher, es einfach , wie ein Schmuckstück zu tragen...

Ich war auch voller Euphorie und wollte es in die Welt hinaus rufen
Mein Top hat mich dann zurück gehalten. Ich bin alleinerziehende Mutter, in einem kleinen Dorf, lebe dort schon sehr lange, jeder kennt mich. Da ist das evtl keine so gute Idee…

Jetzt trage ich seinen Ring, das ist eher dezent aber trotzdem immer bei mir und wenn mir die Zeit zu lange wird bis zum nächsten Treffen trage ich bei mir zu Hause sein Halsband. (Hört sich vielleicht etwas albern an, aber mir ist es gut so)

Ich selbst habe noch keinen Halsreif oder ähnliches 24/7 getragen. Ich kann also nur wiedergeben, was ich bisher so von anderen Subs gehört habe.


Das war auch mein erster Gedanke.
Zumeist wird wohl gar nichts gesagt, zumal auch nicht jeder die Bedeutung eines Rings der O oder eines entsprechenden Halsreifs kennt.
Es gibt wiederum auch genug Menschen, die so ein Halsband tragen, weil sie es cool finden. Die gehören jedoch der Gothic- Szene an, was bei dir wahrscheinlich auch eher nicht der Fall ist?

Ich weiß allerdings wirklich nicht, wie weit das "Outing" wirklich geht, "nur" weil du ein Halsband trägst.

Unter Outing verstehe ich, dass ich wirklich mit Menschen spreche, und ihnen erzähle, dass ich auf BDSM stehe.
Ob du dich tatsächlich durch ein Halsband outest, gerade weil du auf dem Lande wohnst, bin ich nicht sicher!

Ich hatte bei meinem vorigen Herrn eine Kette, bei der für außenstehende die Bedeutung nicht kenntlich war. Zur Session wurde diese dann gegen das Halsband ausgetauscht. Wenn sowas in Frage kommt, gibt es sehr schöne Schmuckstücke. Schau doch mal bei Etsy rein. Zumindest kann man sich dort Ideen holen.
Gruß Orja

Rosa Luxemburg sagte einmal
Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat.

Wenn wir nix sagen, wird sich auch nix ändern.
Die Umstände in unserer Gesellschaft werden immer so bleiben.

Meine Sexpraktiken und meine sexuellen Neigungen trage ich auch nicht auf ein Schild geschrieben vor mir her, wenn ich auf der Arbeit bin. Meine Sexpraktiken und sexuellen Neigungen gehen meine Arbeitskollegen ebenso wenig was an, wie mich ihre Sexpraktiken und sexuellen Neigungen etwas angehen oder interessieren. Ich bin mit denen nicht befreundet und auch bei meiner Familie und alle Freunde ausserhalb des JOYclub sehe ich das ebenso. Ich habe kein Bedürfnis meine Sexpraktiken und sexuellen Neigungen allen Menschen zu zeigen.

Dennoch trage ich 24/7 einen in der BDSM-Szene bekannten Ring am Finger und trage auch manchmal ein Lederhalsband. Wenn ich nicht mit Szeneleuten unterwegs bin, wenn ich Lust drauf habe und ich für mich einschätze, dass ich damit vielleicht Aufsehen errege, mir damit aber keine Probleme einhandele.

Ein Outing ist für mich jedoch mehr, als ein Halsband zu tragen. Ein Outing ist für mich, es der "ganzen Welt zu erzählen". Also mit Worten meinen Eltern zu sagen: Ich bin die Sklavin von Herrn Meier.

Das würde ich nicht tun, weil meine Sexpraktiken und sexuellen Neigungen meine Eltern nix angeht, wie mich die Sexpraktiken und sexuellen Neigungen meiner Eltern nix angehen, bzw. interessieren.

Ich trage draußen einen O-Ring, Armband mit großen Ring und eine Kette, die mich als Sklaven meiner Herrin bezeichnet. Allerdings lebe ich im Großraum Frankfurt und hier läuft alles Mögliche herum. Auf der Arbeit lasse ich den Ring weg und die Kette ist unter dem Hemd.
Laufe in der Stadt ab und an mit Lederhalsband oder Metallhalsband. Wurde zwar angeschaut, aber nie angesprochen. Es waren auch keine Bekannte.

@******021: in deiner Situation auf dem Land und wohlbekannt würde ich es nur mit verdeckten Zeichen, z.B. Lederarmband, machen. Die Toleranz anderer Leute ist kleiner als du denkst. Lebe deine Neigung nur in den entsprechenden Kreisen aus.

Ich bin auch kein Gothic-Anhänger, aber es gibt schöne Kleidungsstücke und Schmuck dort. Es lohnt sich mal anzuschauen

kein Outing

die Freude, die du dir damit/dadurch wünschst (deine Basis, warum du das möchtest, kann hier bestimmt jeder nachvollziehen) wiegt keinesfalls die möglichen Probleme auf, wenn sie aufploppen,
die Probleme kannst du nicht abschätzen,
es wird ja auch immer schwieriger mit Menschen die einem intollerant begegnen

denkanstößig gesagt:
man kann sich auch sehr gut GUT FÜHLEN, ohne es für Hinz und Kunz nach außen zu tragen

Ich kann @*******e222 nur zustimmen. Die Umwelt mit der eigenen Sexualität zu konfrontieren dient niemanden. Ich finde es auch unangebracht. Ich selbst trage einen O-Ring am rechten Ringfinger. Das ist unauffällig und niemand hat mich jemand darauf angesprochen. Ich lebe auch am Land, in der Nähe meiner schon älteren Eltern und es wäre mir ein Gräuel wenn irgendjemand meine Eltern darauf ansprechen würde.

Ich kann dem nur zustimmen.
Auch wenn das Mitteilungsbedürfnis noch so groß und verständlich sein mag, gibt es viele Menschen, die das doch recht wenig interessiert. Sie fühlen sich oftmals sogar von Informationen "bedrängt", um die sie ja nicht gebeten haben. Die Reaktionen sind dann für einen nicht wirklich hilfreich.
Ich glaube aber, dass es viele , nach außen,unscheinbare Zeichen gibt, die man nutzen kann, um sein Sendungsbewußtsein trotzdem auszuleben.
Beispiele sind ja schon genannt worden (Ring,Tattoo, Kette usw.).
Ich selber verzichte auf sichtbare Zeichen, da meine Herrin dies bislang auch nicht von mir erwartet.
Wir sind uns einig,dass unsere Neigung auch unter uns bleiben soll.

Was @**********e1288 sagt.
Normalerweise spreche ich mich eher für Offenheit und Freiheit aus. In dem Fall musst aber nicht nur du die Konsequenzen tragen, sondern auch deine Familie und der Familienbetrieb.
Daher müssten sie mindestens eingeweiht sein und zustimmen.

Ich halte es für besser, wenn du auf eine unauffälligere Kennzeichnung ausweichst. Eine normale Kette (vielleicht Mittelalterstyle), ein einfaches Lederband oder vielleicht ein Fußkettchen. Selbst ein Bauchnabelpiercing mit Anhänger erscheint mir passender.

Mir fehlt die Option "situationsabhängig"

Mein Freundeskreis muß damit leben wie ich bin oder sich von mir distanzieren. Meine Familie weitgehend auch.
Aber ich muß Rücksicht auf die Belange meiner Partner und meiner Kinder nehmen und es auch aus dem Arbeitsleben fern halten, ich brauche meinen Job.

Daher meine Meinung: Outen ja aber nicht mit der Brechstange

Ich halte es einfach nicht für notwendig mich zu outen, weil es schlicht niemand was angeht. Mich ärgert auch immer, wenn Homosexuelle von diversen Seiten gedrängt werden, sich endlich zu outen. Das sollte alles überhaupt kein Thema mehr sein, weil jeder so ist, wie er ist. Wenn jemand will, dass die Welt Bescheid weiß - ok. Wenn nicht - auch ok.

Ich lebe, bzw. arbeite in einer Kleinstadt und eines Tages sagte ein Kunde auf der Arbeit zu mir: ich trage meinen übrigens links. Er zeigte auf den Ring an meiner rechten Hand.

Ansonsten hat mir nur mal eine Stino Freundin gesagt, dass sie den Ring interessant findet und noch nie zuvor gesehen hätte. Damit war das durch und nein, ich habe ihr nicht von mir aus ungefragt voller Stolz erzählt, dass ich den Ring trage weil ich auf Haue und Demütigung beim Sex stehe.

Was nicht heißt, dass mein Weg für andere passend ist. Andere gehen halt anders mit dem Thema um.

Bei Homosexualität ist ein Outing notwendig, um überhaupt Partnerschaft öffentlich leben zu können.
Bei allen anderen sexuellen Besonderheiten ist das nicht notwendig und drängt meiner Meinung nach der Umwelt ungewollt Informationen auf. Es sei denn, du willst mit deinem Paar Hand in Hand durch dein Dorf spazieren. Aber so habe ich dich nicht verstanden.
Ich denke, du fühlst dich besonders in deiner Rolle als Sklave. Aber das tut der Fußfetischist, Ponyplayer oder der Asexuelle auch. Die Umwelt allerdings ist damit überfordert. Und letztendlich geht sie das auch nicht an.
Mir fällt ein Lied dazu ein: "Zuviel Information " von Annett Lousian.
Vielleicht hört du dir das mal an.

Ich kann das Bedürfnis insofern verstehen, als dass ich am Anfang auch das Bedürfnis hatte zu zeigen, welch besondere Welt sich da für mich eröffnet hat.

Heute würde ich mich sowieso nicht mehr outen. Das Bedürfnis hat sich aber in den Jahren gelegt und ich bin sehr froh, dass ich mich nie geoutet habe. Klar, die besten Freunde wissen, dass ich sexuell ein bisschen anders ticke, aber ansonsten geht das niemanden etwas an.