Gefühlswelt

Ich hab siwas auch schon erlebt , ist aber schon länger her .
Was ist denn genau passiert ? Geht nicht so klar hervor , aus deinem Schreiben .

1. Hat sie ein eigenes Interesse an BDSM oder tut sie das dir zuliebe?
2. Welche Informationsquellen nutzt sie? Könnt ihr euch einen Mentor suchen, der ihr ihre Rolle mal so ganz grundsätzlich erklärt?
3. Wenn sie komplett unerfahren ist und ihr keinen Mentor/Lehrer/Workshopleiter etc. habt, dann fällt dir zwangsläufig erstmal die Aufgabe zu, sie anzulernen. Erläre ihr, was du dir von ihr wünschst, was sie alles tun kann und was nicht. Und kommuniziere ihr jederzeit klar, wie es dir womit geht. Irgendwann später kannst du dann Stück für Stück Verantwortung abgeben, jetzt ist es dafür zu früh. Sie weiß ja anscheinend nicht so genau, dass und wie weit sie die Verantwortung übernehmen soll.
4. Ich halte Fremdbenutzung für eine sehr fortgeschrittene Spielart, die eher spät in der gemeinsamen Entwicklung dran ist. Es sei denn, ihr hättet beide schon ganz viel Erfahrung damit.
5. Dennoch glaube ich nicht, dass es alleine am Thema Fremdbenutzung liegt. Auch andere Spielarten können gefährlich oder zumindest unerfreulich für dich werden, wenn grundsätzliche Dinge nicht geklärt sind.

Gerne, dann bleibt nur noch die Frage:

Warum hast du hier nicht deutlicher kommuniziert? Warum hast du nicht Unsicherheit oder Zweifel kommuniziert, dies in einer eh schon angespannten Situation so auszuleben?
Warum nicht nach klaren Angaben gefragt, was alles erlaubt ist und was nicht?

Ich denke, wenn du ihre Aufgaben erfüllst, aber gleichzeitig auch deine Gedanken und Gefühle dazu mitteilst, sollte sie sich nicht bevormundet fühlen.

Ansonsten würde ich ihr nochmal in Ruhe den Punkt 3. aus meinem vorigen Post erklären. Also dass du erst abgeben kannst, wenn du dir sicher bist, dass sie weiß, was sie tut und dich lesen kann. Und dass es eben etwas Zeit braucht, das alles zu lernen.

Hier wäre, wenn du möchtest, eine Möglichkeit, an dir zu arbeiten. Es ist immer leichter, sich selbst zu verändern, als andere.

Devotion ist nicht zwingend blinder Gehorsam ohne Möglichkeit, Gefühle und Bedenken mitzuteilen. Nimm einfach an, dass es auch der Wunsch deiner Herrin ist, dass ihre Sub gut auf sich selbst achtet und bei Schwierigkeiten kommuniziert.

Guten Morgen,
Ich sehe das wie so oft hier wieder mal anders.
Ich kann es total nachvollziehen. Könnte meinem Herrn auch niemals was verweigern. Außer meine Gesundheit stünde auf dem Spiel. Aber das kommt natürlich auch für Ihn nicht in Frage. Und für Deine Lady wohl ebenfalls nicht, wenn ich das richtig verstehe, oder?
Ich finde auch, dass Du bereits alles richtig gemacht hast. Du hast geredet, es ihr erklärt.
Sie scheint es nicht ganz verstanden zu haben, vielleicht redet Ihr aneinander vorbei, vielleicht habt Ihr den falschen Zeitpunkt erwischt. Wer weiß.
Ich an Deiner Stelle würde nochmal das Gespräch suchen. Vorher würde ich mir andere Worte überlegen, es ihr zu erklären, aus einem anderen Blickwinkel. Manchmal funktioniert es, in Bildern zu reden.
Da überlegst Du Dir einfach etwas, was in ihr die Gefühle erzeugen würde die Du hattest/hast. Auch wenn das nix mit BDSM zu tun hat. Wenn ich richtig verstehe geht es weniger um die Situation an sich sondern eher um Deine Gefühle, die übrigens auch total nachvollziehbar sind.
Wenn wir für Dom was machen, wollen wir dass Er/Sie stolz ist.
Aber weißt Du, manchmal zeigen Doms das nicht so deutlich obwohl sie es fühlen. Vielleicht war es nicht besonders klug, nach ein paar Monaten Erfahrung direkt das Thema Fremdbenutzung anzugehen. Sie hatte bestimmt ihre Gründe dafür. Das müsste sie uns jetzt erklären. Sie hat es nicht böse gemeint. Oder?
Hat sie verstanden, dass das im Nachhinein suboptimal war?
Dann ist doch alles OK.
Rede mit ihr weiterhin und versuch, ihr den Fehler zu verzeihen.
Dein Text verrät, dass Du eine kluge Frau bist und die Situation reflektiert hast.
Wenn Du es schaffst, Deine Gefühle für Dich zu sortieren, dann schaffst Du es auch, sie ihr mitzuteilen. So, dass sie dies nachempfinden kann.
Ihr scheint Euch zu lieben. Trotz angespannter Situation.
Ich wünsche Euch gute Gespräche voller Empathie und Dir speziell, dass Du die richtigen Worte findest.
Liebe Grüße
Tuziana

PS
Zweifel dürfen doch mal da sein. Sind doch erstmal nur ein Anlass, sich die Sache näher zu betrachten.

BDSM mal komplett auf die Seite geworfen. Willkommen bei der Eifersucht oder mir geht das einfach zu schnell? Tatsächlich bereit für einen 3er würde ich mal ohne jegliche Gedanken an´s BDSM Spiel hinterfragen.

Ich habe selbst meine Frau an die Dom Rolle heran geführt.
Vom Wunschzettelsub zum Brat war ein langer Weg.
Zuerst gibst die Session vor, dann störst sie selbst weil sie Eigeninitiative entwickelt.
Dann passt es wieder nicht weil die Last das sie alles gestalten soll auch nicht passt.
Durch die Zeit gestolpert und dabei immer besser auch ein Gefühl entwickelt was ist nun "nur" mir zu liebe, was kommt von ihr aus.

Viel reden, akzeptieren dass sie nun kein Super Dom sein kann.
Normaler Sex für´s Herz und daneben meine BDSM Sehnsucht bedienen war dann unser Anfangskompromiss.

Bitte zitiert keine kompletten Postings:

Subs unter sich: Textformatierung und andere Tipps und Tricks zur JC-Nutzung.

Ist es gewollt, dass der Beitrag nicht auf privat steht? Der Thread kann von jedem im JOYclub gelesen werden.

Liebe Grüße
SpielmitHerz
Gruppenmod

Fremdbenutzung bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass Dom sich aus der Rolle komplett zurückziehen darf. Im Gegenteil, grad in diesem Moment erwarte ich, dass die Situation uneingeschränkt unter Kontrolle ist und du dich darauf verlassen kannst, dass sie notfalls eingreift und steuert (denn der ‚Fremd-Dom‘ kennt dich ja gar nicht), dich auffängt und ihre Verantwortung wahrnimmt.

Das kann sicherlich mit zunehmender Erfahrung aufgelockert werden, sodass auch bei Fremdbenutzung so eine Art Metakonsens entsteht, aber beim ersten Versuch? In einer Situation, in der zwischen euch ohnehin grad einiges im Argen zu liegen scheint?

Du schreibst hier nicht so richtig darüber, was eigentlich passiert ist. Das ist natürlich total in Ordnung, aber es wird einen Grund dafür geben, dass dir das so schwerfällt. Meiner Meinung nach wurdest du hier leider fallengelassen und mit einer potenziell traumatischen Situation allein gelassen. Ja, es ist richtig, dass auch Sub einfach mal sagen könnte ‚Ich will das (so) nicht‘, aber es ist keine Schande, dass du das in diesem Moment nicht konntest. Ich denke, das geht hier vielen so und das war nicht deine Verantwortung.

GERADE in der Situation einer Überlassung/ Fremdbenutzung brauche ich meinen Herrn als HERRN an meiner Seite!
Ich muss mich völlig darauf verlassen können, dass ER auf mich aufpasst.

Denn der andere Dom kann mich doch gar nicht lesen. Der kennt mich doch überhaupt nicht. Weiß nicht, wo meine Grenzen sind. Ob ich mein Safewort noch sagen kann, wenn ich im Space bin. Usw...

Und gerade, wenn mein Herr die Aufgabe an mich stellt, das Date zu schalten, um jemanden zu suchen.
Gerade dann bin ich doch automatisch im devoten Modus.
Herr stellt mir eine Aufgabe, ich führe aus.
Damit fühle ich mich dann auch das ganze Spiel, den ganzen Abend über im Aufgaben- Modus MEINEM Herrn gegenüber!

Der andere Dom ist dann bloß Erfüllungsgehilfe.
Und ich folge den Anweisungen des anderen, um die Aufgabe meines Herrn zu erfüllen. Um ihn stolz zu machen!

Und dann brauche ich auch meinen Herrn zur Aftercare.

Im Zweifel solltest du an irgendeiner Stelle dein Stop-Wort sagen.
Nicht erst in Play mit dem anderen. Sondern schon in dem Moment, in dem du merkst, dass die ganze Aufgabe einen falschen Weg nimmt. (Zb als sie dir gesagt hat, dass sie nicht als deine Herrin dabei sein will.)

"Stop!
Ich benutze das Safewort für die komplette Aufgabe."

Und dann könnt ihr in einem ruhigen Moment darüber reden, was genau dir dabei fehlt.


Das kenne ich leider auch von meinem ehemaligen Spielpartner. Auch er war sehr neu im BDSM unterwegs und antwortete manchmal ähnlich.
Er wäre hier schließlich der Herr und er würde bestimmen, was getan wird.
Dabei ging es zB um eine gesundheitliche Warnung. Dass man auf die Nerven am Handgelenk aufpassen muss, weil man sonst sehr schnell einen tauben Daumen bekommt.
Ich solle mich nicht so anstellen!

Da war bei ihm leider noch sehr viel Selbstüberschätzung im Spiel.

Bei deiner Frau vermute ich eher Unsicherheit, die sie überspielt, aber nicht zugeben möchte?

Eine sehr, sehr wichtige Eigenschaft, die ein/e Herr/ Herrin haben muss, ist Kritikfähigkeit!!!
Er muss in der Lage sein, Kritik der Sub im Nachhinein zu empfangen, ohne beleidigt zu reagieren. Und er muss in der Lage sein, sich und sein Handeln zu reflektieren.

Das bedeutet aber auch, dass Sub die Kritik entsprechend anbringen muss.
Nicht:
Boah, du bist so ein Arsch! Das war soooo doof letzten Abend. Du bist kein guter Herr, wenn du nicht auf mich aufpasst!
Sondern:
Ich liebe dich und führe deine Aufgaben immer gerne aus.
Aber ich brauche auch dann deine Unterstützung. Dich als Herrn an meiner Seite, der auf mich aufpasst.

Denkst du das auch? Ist das, was sie dir geben kann, dir zu wenig?
Ist für dich die Fremdbenutzung ein guter Ausgleich dafür?

Wenn es mir wirklich zu wenig wäre, was mein Herr mir aus welchen Gründen auch immer geben kann, käme mir da eher ein regelmäßiger Spielpartner in den Sinn, mit dem Sub sich zusätzlich treffen darf. Jemand, der Sub und ihre Reaktionen auch in Ruhe kennenlernen kann und darf.
Dann wäre das Spiel zwischen den beiden keine Aufgabe der eigentlichen Herrin, sondern würde parallel in einem anderen Kontext stattfinden.
Und Sub kann sich in Ruhe auch auf die Art und Weise des Spielpartners einstellen.

Fremdbenutzung sehe ich persönlich immer als ein Ding zwischen mir und meinem Herrn. Und der andere ist bloß Erfüllungsgehilfe.

Das wichtigste bei solchen Themen ist im Vorfeld ausgiebig darüber reden. Welche Erwartungen hat jeder, welche Angst usw...Ebenso im Nachhinein, was hat es mit mir gemacht, wie hat es für mich gewirkt - und das von beiden Seiten.

Besonders wenn es neu ist.
Hat etwas gefehlt ( vom anderen) das mit ich Botschaften rüberbringen. Dadurch vermeidet man Vorwurfshaltung bzw fühlt sich der andere nicht angegiffen.

Wir lassen jemand dritten immer nur dann dazukommen, wenn bei uns alles passt. Haben wir Dinge für uns zu klären gibts keine Fremdbenutzung.