Als ich anfing, in die BDSM-Welt einzutauchen und nach dem Kennenlern-Date zwischen meinem Herrn und mir klar war, daß wir miteinander spielen werden, bekam ich sehr früh mein Safewort.
Mir wurde eindringlich befohlen, es mir gut zu merken, da er ja wusste, daß meinerseits keinerlei Erfahrung bestand.
Die ersten ein, zwei Monate wurde es ab und an abgefragt, bis ich es tatsächlich in einer Session sagen musste, da mich die gegebene Situation total überfordert hatte.
Danach war klar - ich weiß es!
Ansonsten gelten bei uns Handzeichen oder "auf-die-Fußspitzen-stellen", wenn ich so fixiert und geknebelt bin, daß reden nicht mehr funktioniert.
Jedoch war das noch nie der Fall, da Top mich sehr gut zu lesen weiß und anhand unserer Kommunikation meine Grenzen einschätzen kann.
Genauso wie meine Schmerzlevel, die ganz zu Anfang mittels 1-10 abgerufen wurden. Er kennt meinen Masochismus und anhand von Tonlage, Atmung und Körperhaltung meinerseits fand er bis jetzt immer das richtige Timing, um mich nicht abstürzen zu lassen.
Was nicht zählt, sind "es reicht", hör auf" oder dergleichen! Das gab einmal Extraschläge!
Was Tränen angeht...
Ich weine grundsätzlich in jeder Session.
Das erste Mal war es mir so peinlich, die Fassung verloren zu haben, weil ich von Gefühlen überrannt wurde, die ich bis dato nicht kannte.
Als mein Herr sich dafür bedankt hat, brauchte ich im Nachgang eine Erklärung.
Diese war sehr simpel und verständlich: sein Dank galt meinem Vertrauen ihm gegenüber, mich so öffnen und loslassen zu können.
Seitdem fordert er meine Emotionen, kitzelt sie aus mir heraus und bringt mich an meine Grenzen.
Tränen sind mein Ventil, mentale Stärken und Schwächen zu brechen, zu durchbrechen, mich aus meiner Kontrolle zu lösen und nur noch Hingabe, Lust, Schmerz und Leidenschaft spüren zu können.
Sie befreien mich, bringen mich zum fliegen und in Ekstase und wenn ich nicht vollkommen aufgelöst weinend am Schluss der Session in seinen Armen liege, war es nicht hart und befriedigend genug.