Gesellschaftliche Aspekte des Suit up!
Barbara Vinken im Interview:https://www.brandeins.de/arc … -interview-die-hose-spricht/
"Nach der Französischen Revolution wurde Mode weiblich. Der bürgerliche Mann musste darauf verzichten, um ernst genommen zu werden. Das Gegenteil der launischen und verschwenderischen Mode des Adels ist seit dem frühen 19. Jahrhundert der streng klassische Herrenanzug. Ein paradoxes Kleidungsstück: Man zeige mit ihm, dass man sich über Kleidung keinerlei unnötige Gedanken mache. Man sage, dass man nichts sagen wolle. Deshalb sind Anzugträger so spektakulär unspektakulär, auffällig unauffällig. Wer einen Anzug trägt, zeigt, dass er Teil eines Kollektivkörpers ist…"
Naja, ich denke, sie hat recht. Tom Wolfe, ein begeisterter Anzugträger,
http://www.tomwolfe.com/index2.html
äußerte schon früher, dass der Anzug die Livree des Domestiken ist.
Andererseits wurde auch schon, beispielsweise von Tom Schilling in Prinz, hervorgehoben, dass, bei so viel durch schlechte Kleidung gezeigter Authentizität, der Anzugträger heutzutage quasi ein Rebell sei.
http://prinz.de/berlin/artik … -gesprach-mit-tom-schilling/
"Wenn du aber in einem kreativen Beruf bist und eigentlich tun und lassen kannst, was du willst, und trotzdem Anzüge trägst, ist das eher ungewöhnlich und geradezu exzentrisch."