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Gesellschaftliche Aspekte des Suit up!

****ios Mann
709 Beiträge
Themenersteller 
Gesellschaftliche Aspekte des Suit up!
Barbara Vinken im Interview:

https://www.brandeins.de/arc … -interview-die-hose-spricht/
"Nach der Französischen Revolution wurde Mode weiblich. Der bürgerliche Mann musste darauf verzichten, um ernst genommen zu werden. Das Gegenteil der launischen und verschwenderischen Mode des Adels ist seit dem frühen 19. Jahrhundert der streng klassische Herrenanzug. Ein paradoxes Kleidungsstück: Man zeige mit ihm, dass man sich über Kleidung keinerlei unnötige Gedanken mache. Man sage, dass man nichts sagen wolle. Deshalb sind Anzugträger so spektakulär unspektakulär, auffällig unauffällig. Wer einen Anzug trägt, zeigt, dass er Teil eines Kollektivkörpers ist…"

Naja, ich denke, sie hat recht. Tom Wolfe, ein begeisterter Anzugträger,
http://www.tomwolfe.com/index2.html
äußerte schon früher, dass der Anzug die Livree des Domestiken ist.

Andererseits wurde auch schon, beispielsweise von Tom Schilling in Prinz, hervorgehoben, dass, bei so viel durch schlechte Kleidung gezeigter Authentizität, der Anzugträger heutzutage quasi ein Rebell sei.
http://prinz.de/berlin/artik … -gesprach-mit-tom-schilling/
"Wenn du aber in einem kreativen Beruf bist und eigentlich tun und lassen kannst, was du willst, und trotzdem Anzüge trägst, ist das eher ungewöhnlich und geradezu exzentrisch."
*********sseur Mann
298 Beiträge
Ich finde nicht dass ein Azug schlicht ist und unauffällig. Vorallem in kleineren Städten sehr unüblich.
In den 2 Jahren, in denen ich hier lebe und exzessiv ausgehe - Anzugträger hab ich nur 2 gesehen.
Das höchste aller Gefühle ist vielleicht mal n Jacket mit Jeans... Aber Anzüge sind selten geworden. Sogar in den Berufen selbst, viele Büros verzichten auf die Anzugpflicht wobei das früher mal usus war.

Jeder Mann im Anzug ist extravagant und NICHT schlicht.
Im Winter…..
…wird ein Mantel angezogen, weil es Kälter wird! Aber sonst ist unser Bekleidung nicht der Schutz gegen Kälte, es ist ein Ausdrucksmittel!
Egal ob es die ersten"langen" Haare der 60`s, der Parka von den Mod´s, der Irokese der Punks oder ein Blaumann(Anzug) vom Manager. Bei jedem Ausdrucksmittel kann ich lange Abhandlungen schreiben, wie und wieso. Für mich geht es darum ein eigenen Stil zu finden und diesen bleibe ich dann treu. Ich weiss, dass viele Heute wie ein Diva aussehen möchte, Morgen wie ein Pennerin. Dies ist nicht meine Richtung, da es mir Bewusst ist, was ich ausdrücken will.
Montag Morgen am Flughafen, 5000 schwarze und schlecht sitzende Anzüge zeigen, dass es für die meisten nicht wichtig ist, auf diese Ausdrucksmittel ein besonderen Augenmerk zu werfen. Egal ob Männlich oder Weiblich. Aber auch Okay!
Bekleidung kann, und für mich muss es, Spass machen. Schön ist es, wenn man seinen eigenen Stil gefunden hat, aber auch die Suche danach, kann Freude bereiten. Es ist ein Spiel!

Suit up!
****ios Mann
709 Beiträge
Themenersteller 
Lebenskunst
Nur weil es so gut ist, noch ein Zitat von Barbara Vinken aus der aktuellen brand eins:
https://www.brandeins.de/arc … -interview-die-hose-spricht/

„Die antimodische Aussage, zu ­betonen, dass es auf Äußerlichkeiten nicht ankomme und man Wichtigeres im Kopf habe, ist vom Anzug zu diesen neuen ­Formen von Nicht-Mode der Streetwear gewandert. Sie missachtet das Gegenüber und verleugnet den Blick des ­anderen. Man gibt sich in diesem Ethos der Mittelschicht keine Mühe, zu gefallen, wie um zu zeigen, dass man es nicht nötig habe. Das hält man dann für besonders authentisch. Es ist so unhöflich wie narzisstisch: Ich stehe über Äußerlichkeiten, weil ­meine inneren Werte so interessant sind. Gegen die Angst, auf­zufallen und nicht zu gefallen, demonstriert man, dass man gar nicht gefallen wolle. Diese Ideologie des Authentischen hat etwas Verrohtes, Unzivilisiertes. Auf sein Äußeres zu achten, dem ­anderen zu gefallen, ist Lebenskunst.“
**********rKerl Mann
127 Beiträge
Wie sehr Kleider Unterschiede machen, ist mir neulich auf einer Beerdigung aufgefallen. Da standen LKW-Fahrer und Hotelkettenerbe nebeneinander im schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Kravatte - und wenn man nicht wußte, wer wer war, hätte man es nicht erraten können

Trifft man die Beiden die Woche über, sieht man den unterschied deutlich, auch wenn der Hotelerbe nicht wirklich gut angezogen ist.

Kleider machen Leute, deswegen wird beim Militär Uniform getragen, weil dann alle gleich aussehen. Es sei denn, die besser Gestellten, gehen mit dem Stoff zum Schneider und lassen sich das Stück machen - dann sieht man sofort wieder den Unterschied *zwinker*
*******777 Paar
32 Beiträge
so ist es
Honigblütenfan, du bringst Großes gelassen zu Papier und sprichst mir aus der Seele!
Bin ganz deiner Meinung! Das Auge m(isst) immer mit!
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