Klassisch Old-English oder lieber Modern

Ich trage auch gerne verschiedene Stile, je nach Gelegenheit und Laune. Unpassende Kommentare gibt es immer, denn die sogenannten Style-Experten sind ja immer extremst extrovertiert

Klassisch Old! Als Anzüge noch männlich waren. Wenn ich heutzutage Krawatten oder Hemden in so Farben wie zart rosa sehe, dreht sich mir leicht der Magen um.

Ich muss immer grinsen, wenn ich junge Männer in "sogenannten Anzügen" sehe, von denen die Hose so eng sitzt wie eine Jeans, sie auch noch zu kurz ist, Röhrenbeine hat und gekrönt wird durch sportliche Schuhe ....
Da frage ich mich, was manche Hersteller sich dabei denken und welche Qualität manche Verkäufer haben ! Vermutlich bestellt man(n) soetwas im Versandkatalog ....

Unbedingt klassisch zeitlos. Wenn ich die modern geschnittenen Anzüge und teilweise die Kravattenfarben sehe, dann gehe ich laufen und diese Stoffe dazu. Ein dünnes Fähnchen im Wind. Aus Super 100 kann man keinen Anzug machen. Ein guter Anzugstoff hat mindestens 400 gr Metergewicht

Liegt vielleicht daran das die Herren die heutzutage Anzüge entwerfen, keine richtigen Herren mehr sind. Männer mit leicht tugigen Ansichten Ansichten sollten besser Kleidung für Damen entwerfen.

Es drückt eine gewisse Haltung aus . Das Tragen dieser Kleidung bedeutet auch kein Kostüm an zu haben, sondern eine Lebenseinstellung mit sich zu führen .
Oder besser gesagt, es kann bedeuten...

Ich kenne und schätze dieses Bild sehr Madame. Es ist ein wahres Mahnmal.

Da ich mich selbst vom Stil her in den 30er bis 50er Jahren wiederfinde, bevorzuge ich natürlich bei einem Mann ebenso den klassischen alten Stil. Damals waren Männer halt noch Männer und ich habe nichts dagegen, ganz im Gegenteil, wenn Mann sich auf die alte stilvolle Mode besinnt.

Ich mag es auch ehr klassisch und gerne auch Smoking, allerdings finde ich es gut und richtig wenn man auch mit der Mode geht. Wie weit bleibt jedem selbst überlassen. Ich kann mich auch nicht mit den derzeitigen Röhrenschnitt bis zum Knöchel und den farbigen Socken anfreunden. Aber wem es gefällt, warum nicht. Ist auf alle Fälle auch stilistisch im Rahmen und zeugt vom Selbstbewußtsein des Trägers.

Würde nicht generell die aktuellen Design Linien kritisieren.
Ein moderner Anzug mit ordentlichem Schnitt und in passender Farbwahl zeugen für mich ebenfalls von Geschmack und Stil.
Vorausgesetzt man trägt ihn in der passenden Größe und sieht dabei nicht mehr nach Papagei oder Halloween aus.
Sehe hier Beispiele ala Frank Sinatra oder Benny Goodman, nach denen man mit einem schlichten und ordentlichen Schwarzen generell nie etwas falsch machen kann.

Recht möchte ich euch allerdings bei dem Thema Old-English geben.
Sehe darin allerdings auch einen Stil den nicht jeder tragen kann. Wie ihr schon schreibt man muss diesen Stil leben nicht nur tragen. Alternativ wirkt das ganze sonst mehr nach netter Versuch als nach Verkörperung.

Für alle, die sich näher mit dem Thema der englischen Herrenschneiderei befassen wollen, sei der gleichnamige Bildband über das Mekka des bespoke empfohlen.

Dazu das Originalbild von Garry Grant, der zu seiner Zeit als Stilikone des britischen Dresscodes galt und sich auch in den Filmen stulmässig nicht unter Wert verkaufte.

Keine Frsge, die englische Herrenmode hat über viele Jahrzenhnte das Stilempfinden geprägt und manchmal dominiert.

Dennoch gab und gibt(?) auf dem Kontinent ebenso eigene Formensprachen, die unterschiedliche Stile und Silhouetten prägen oder geprägt haben, wie zB die italienische, französische oder auch im zentraleuropäischen Raum existenten(?) Linien, sogar mit eigenen Begrifflichkeiten.

Wieso denken wir weitgehend(!) beim klassischen Anzug automatisch an die englische Formen- und Farbensprache?

Liegt es vielleicht daran, dass sich diese autonom wider den zeitgesitigen Bekleidungstrends als solche kontinuierlich gehalten hat? Oder gibt auf dem Kontinent keine eigenen Stilrichtungen (mehr) und von Wien bis Hamburg existiert der klassische Anzug nur. nach englischem Vorbild?