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Alte Kölner Osterbräuche

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Alte Kölner Osterbräuche
Den einen oder anderen Brauch kennt Ihr sicherlich.

1. Den Judas ausfegen
Die Karwoche wurde im alten Köln für den Frühjahrsputz genutzt. „Der Judas wird ausgefegt“, hieß es damals. Alle Wohnstuben wurden „jewiss“, weiß getüncht, und Kupfer und Zinn blank gescheuert.

2. Karklappern
Während der Kartage kündigte die Gemeinde ihre Gottesdienste mit einem Brett an, auf das man mit einem Hammer eingeschlagen hat. Denn von der Gründonnerstagmesse bis zur Auferstehungsfeier am Karsamstagabend wurden (und werden bis heute) die Glocken nicht geläutet. Für die Menschen des Mittelalters besonders auffällig, weil ihr Tages- und Arbeitsablauf vom Stundengeläut der Kirchen bestimmt wurde. Man behalf sich damit, dass Jugendliche mit Holzinstrumenten die Stunden signalisierten - ein Brauch, der als „Karklappern“ bekannt war.
Das Ausbleiben des Geläuts erklärte sich das einfache Volk übrigens damit, dass die Glocken eine „Romreise“ unternähmen, nach Rom flögen, um sich vom Papst segnen zu lassen.

3. Etwas Neues für jung und alt
Vor allem Schuhmacher hatten alten Erzählungen zufolge in der Woche vor Ostern viel zu tun. Nach altem Brauch gab es für jung und alt etwas Neues - und war es nur ein Paar Schuhe.

4. Gesegnete Speisen
Am Ende der Fastenzeit wurde das, was man endlich wieder essen durfte, gesegnet. Die Kapläne, die in Köln von Haus zu Haus gingen, verdienten sich mit der Segnung ein Zubrot. Chronist Hermann von Weinsberg schreibt über diesen Brauch: „Beim Mittagessen wurden vom Hausvater alle Speisen mit einem Büschel geweihten Buchses, Palm benannt, mit Weihwasser besprengt, zum Schluss gab es die gefärbten Ostereier.“

5. Verbrennen des Judas
Der Brauch war harmloser, als sein Name vermuten lässt. Von der Decke des Domchors hing ein Bündel Werg (Faserstücke von Hanf oder Leinen), das am Ostersamstag mit der Osterkerze angezündet wurde. Im Dom brennt „däm Judas sing Pürk“ (Perücke), sagten die Kölner auch. Die Zeremonie zog viele Schaulustige an. Erst brannte der Werg, dann fing triumphierend die Orgel an zu spielen und die Glocken begannen zu läuten.

6. Poscheier färben
Ostern nannte man im alten Köln „Posche“, nach dem jüdischen Passah-Fest. Am Ostersamstag wurden die „Poscheier“ gefärbt, die man tags drauf dann verschenkte.

7. Eier-Kippen
Die Ostermesse am Sonntag bildete den Höhepunkt der Feierlichkeiten. Danach sah man überall Jugendliche beim Spiel Eier-Kippen. Die Spieler versuchten, einander die Spitzen der Eier einzuschlagen. Der, der sie einschlägt gewinnt das Ei des anderen.

8. Nach Emmaus gehen
Zum Abschluss des Osterfestes gingen die Kölner am Montag vor der Stadtmauer spazieren. Das nannte man „nach Emmaus gehen“ - in Anlehnung an das Evangelium, das von zwei Männern erzählt, denen auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus der auferstandene Jesus begegnet.

Wir wünschen Euch allen frohe Ostern und ein paar Tage mit *sonne* und lieben Menschen.

angie und ricky *sonne*
*****ajo Paar
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Zum Abschluss des Osterfestes gingen die Kölner am Montag vor der Stadtmauer spazieren. Das nannte man „nach Emmaus gehen“ - in Anlehnung an das Evangelium, das von zwei Männern erzählt, denen auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus der auferstandene Jesus begegnet.

Der Osterspaziergang und einiges mehr hat sich erhalten, viele Bräuche sind aber mit der Zeit verschwunden. Auch weil Ostern als „populäres“ Fest längst von Weihnachten abgelöst worden ist.


Quelle: Stadtanzeiger
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