Die Hasenschule
zu Versen von Albert Sixtus und Bildern von Fritz Koch
"Kinder", spricht die Mutter Hase,
"putzt euch noch einmal die Nase
mit dem Kohlblatt-Taschentuch.
nehmt nun Tafel, Stift und Buch,
tunkt auch eure Schwämmchen ein!
Sind die Pfötchen rein?"
"Ja!" - "Nun marsch, zur Schule gehn!"
"Mütterchen auf Wiedersehn!"
Hasenhans und Hasengretchen
gehen lustig Pfot' in Pfötchen
um die sechste Morgenstund',
durch den bunten Wiesengrund.
Viele andere Hasenjungen
kommen schnell herbei gesprungen.
Auf dem Rücken sitzt das Ränzchen,
hinten wippt das Hasenschwänzchen.
Hops, noch über diese Quelle!
Hei, sie sind an Ort und Stelle!
Wo die hohen Tannen steh'n,
kann man eine Wiese sehn.
Kleine Bänke steh'n in Reihen,
hier zu zweien, dort zu dreien.
Hopphopphopp, noch einen Satz,
und sie sind auf ihrem Platz.
Hausmann mit dem bunten Rocke
läutet hell die Morgenglocke,
und beim letzten Glockenton
kommt der alte Lehrer schon:
Runde Brille, grauer Bart,
Ohren lang nach Hasenart.
Artig faltet man die Hände,
bis das Frühgebet zu Ende.
Nun beginnt die erste Stunde,
Häschen haben Pflanzenkunde.
Eh' sie einen Antwort geben,
müssen sie die Pfötchen heben.
Und der Lehrer fragt geschwind,
welche Kräuter essbar sind.
Hasenhans, der weiss das wohl:
"Am allerbesten schmeckt der Kohl!"
In der nächsten Stunde dann
kommt die Tiergeschichte dran.
Von dem alten Fuchs, dem bösen,
wird erzählt und vorgelesen,
wie er leise, husch, husch, husch,
schleicht durch Wiese, Feld und Busch.
Und die kleine Gretel denkt:
"Wenn er mich nur nicht mal fängt!"
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