Meine Meinung:
Beim Swingen dient das Kondom eher als Alibi. Es kommt drüber, wenn "er" reingesteckt wird, alles andere läuft praktisch zu 100% ohne Schutz ab: Fingern, lecken, blasen, Spielzeug benutzen, z.T. auch Sachen wie NS (alles schon gesehen)... und wer es mit der eigenen Frau macht, verzichtet auch im Club gern aufs Gummi.
Mea culpa, mach ich auch so... zumindest wechsel ich das Kondom, wenn ich im Getümmel mit einer anderen Partnerin Sex habe - hab ich auch schon anders gesehen! Und ja, auch ich sage in diesen Fällen: No risk, no fun... Wobei ich mich manchmal frage, wie viel Sinn das Kondom unter diesen Umständen überhaupt macht, abgesehen davon, dass man die Laken nicht versaut... Die Zunahme von AO-Suchen und -Angeboten spricht da meines Erachtens ne deutliche Sprache, dass sich viele die gleiche Frage stellen, nur halt zu ner anderen Antwort gekommen sind als ich...
Warum ich trotzdem ein Kondom benutze? Ehrlicherweise sag ich: Gewohnheit: Als jemand, der die Pubertät mitten in der ersten AIDS-Hysterie erlebt hat, gehört es einfach dazu, wenn ich persönlich auch stark daran zweifle, dass es unter solchen Umständen ein wirksamer Schutz ist. Würde ich regelmäßig den Drogenstrich besuchen, wäre das vielleicht was anderes, aber da tummel ich mich eh nicht, und Sextourismus nach Botswana kommt für mich auch nicht in Frage. Insofern sehe ich kaum, dass sich mein Risiko, mir beim Swingen etwas zu fangen - egal ob HIV oder was anderes aus der breiten Palette - durch das Kondom maßgeblich sinkt... Ich bins halt so gewöhnt, also kommt vorm Reinstecken die Lümmeltüte drauf
Außerdem: Ich bin bewusst ein notorischer Gurtmuffel beim Autofahren, lackiere und laminiere in meiner Schrauberhöhle ohne Maske, rauche, und gehe auch sonst Risiken ein, die meinem Lebensversicherer den Schweiß auf die Stirn treiben würde: mein HIV-Risiko sehe ich dagegen realistischerweise bei "statistisch nicht signifikant"...