gerade zurück aus Cap d'Agde - ein Reisebericht
Eines Dienstags war es denn so weit, wir reisten nach Cap ´d Adge. Natürlich wie immer ein paar Tage vorher die Frage was man denn so alles einpacken solle. Da wir mit Ryanair flogen, war das obligatorische panische Wiegen der Koffer Pflicht. Man muss halt wissen, dass die Handgepäckkontrollen mittlerweile sehr streng geworden sind.
Nun ging es also los, erst mal mit dem Auto nach Frankfurt Hahn, P8 am Flughafen ist eine klasse Wahl, kostet nur 20 Euro pro Woche und der Shuttlebus bringt einem in ein paar Minuten direkt zum Terminal. Im Terminal angekommen nochmals das obligatorische Probewiegen des Handgepäcks, danach noch nett einen Kaffee getrunken und ein zwei Zigaretten geraucht und schon geht es durch die Kontrolle zum Gate. Hier kann man nicht wirklich erraten, wer nach Carcassonne fliegt, aber deutlich ist zu erkennen welche Leute nach Bari fliegen. Nichts gegen Italiener, aber die wissen wie man Chaos macht. Das Einchecken in den Flieger nach Carcassonne geht deutlich Ruhiger ab.
Nach dem mehr oder weniger langen Fußmarsch quer über das Rollfeld und dem üblichen Einsteigestau sitzt man endlich in der Maschine. Eine Stunde 20 Minuten später steigt man bei herrlichstem Wetter und angenehmen Temperaturen aus der Maschine und begibt sich 300 Meter über das Vorfeld, durch die kleine Ankunftshalle, rechts etwa 150 Meter zu den Mietwagenstationen.
Hier bekommt man relativ schnell und mit nur wenig Papierkram seinen Mietwagen. Nach dem man den Wagen und danach die Ausfahrt endlich gefunden hat, geht es auf die Autobahn Richtung Adge. Die Mautgebühr hält sich in Grenzen, es fallen etwa 8 Euro an. Man benötigt dank Tempomat und der Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Km/h eine gute Stunde.
Angekommen an der Anlage, erhält man seine KeyCard für das Tor, die Fernbedienung für die Schranke zum Parkplatz und natürlich den Wohnungsschlüssel. Jetzt fährt man in die Anlage, durch mehrere Kreisverkehre, auf die sollte man sich aber konzentrieren, da man schon nach wenigen Metern von mehr oder weniger nackten Körpern abgelenkt wird. Nach etwa 10 Minuten haben wir unser Quartier in Port Nature erreicht, noch durch die Schranke am Parkplatz und den zugewiesen Stellplatz suchen und das war`s. Endlich angekommen. Noch ein kleiner Tipp, wer mit dem eigenen PKW anreist sollte es vermeiden direkt unter den Bäumen zu parken. Es gibt dort jede Menge Vögel und alle sind nicht ganz dicht, was der Sauberkeit des Autos nicht zum Vorteil reicht.
Mittlerweile ist es denn schon 19:00 Uhr geworden und das mittelgroße Appartement ist bezogen, auffällig ist der große Balkon mit mehr oder weniger kleinen Zimmern, für Dusche und Toilette sollte man etwas weniger Körperfülle mitbringen um diese komfortabel zu benutzen. Das Schlafzimmer hat etwa 9 qm was ausreichend für Bett und Beisteltischchen ist. Für die 16 Kg Gepäck findet sich der Platz in den Koffern auf dem Boden, weil man nur einen winzigen Wandschrank zur Verfügung hat. In der Wohnküche ist ein weiteres Couchbett und ein kleiner Fernseher mit Satelliten-TV. Der Comfort ist ausreichend, man möchte ja sowieso nicht in der Wohnung sitzen. Nach dem ersten umschauen ist es nun an der Zeit sich den überflüssigen Klamotten zu entledigen, ist dies getan geht es erst mal zu einer kleinen Erkundungstour. Erst mal an den abendlichen Strand ein bisschen rum laufen und die Füße vom Meer umspülen lassen. Hier fiel nach wenigen Minuten auf, dass ein, zwei Männer mit mehr oder weniger Abstand uns folgten. Dies wunderte uns aber nicht wirklich, da man schon viel hier gelesen hat. Auch verständlich, dass die Kerle einem nackten Paar in der Dämmerung folgen da sie wohl hoffen das man am Strand mehr vor hat als nur die ersten Blicke auf das Mittelmeer zu genießen. Nun denn zurück in die Anlage und die „Centre Commerciale“ abgelaufen. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man wie ich zum ersten Mal in so einer Anlage ist und sich völlig nackt bewegt. Aber das verfliegt schnell, wenn einem weiter Nackte entgegen kommen. Da es bereits Nachsaison war, musste eine Pizza und eine Flasche Wein für diesen Abend genügen. In der Wohnung wieder angekommen, wurde der Wein geleert und die Pizza gegessen und dann war es auch schon Zeit um schlafen zu gehen. Das war der Anreisetag.
Am zweiten Tag war wieder herrliches Wetter, sodass man die Klamotten, die man links liegen lassen konnte auch nicht vermisste. Erst mal schön Frühstücken, dann den ganzen Körper mit Sonnenmilch eincremen, einen Sonnenschirm kaufen und ab an den Strand. Es war etwa 10:30 Uhr und der ewig lange Strand war zu unserem erstaunen recht leer, nur wunderte es uns doch, dass am Wasserrand doch sehr viele Leute auf und ab gingen. Wo liefen die nur hin, wenn doch hier der ganze Strand leer war? Wir beschlossen diesen Leuten auch zu folgen und nach etwa einer viertel Stunde gehen kamen wir an einen Strandabschnitt vor dem Campingplatz wo doch deutlich mehr Leute waren. Da man beim FKK Urlaub auch was fürs Auge haben wollte ließen wir uns dort ebenfalls nieder. Nach kurzer Zeit entdeckten wir wie eine etwa 40 jährige Frau sich mit dem besten Stück des Mannes neben Ihr auf dem Strandtuch beschäftigte. Unsere Vermutung bestätigte sich, wir hatten den „Schweinchenstrand“ gefunden. Um uns herum wurde dann auch recht heftig gefummelt. Hier hat einer die Finger in der Muschi seiner Partnerin, dort wird geblasen, hier und da sieht man auch eine Frau auf einem Mann reiten oder eine wird in der klassischen Missionarsstellung gefickt. Alles mehr oder weniger unauffällig. Was natürlich auffällt sind immer wieder einzelne Männer die immer mit Ihrem Handtuch durch die Sonnenbadenden laufen und sich vor Paaren die sich Sexuell betätigen zum wichsen niederlassen. Wenn die Show gut war gibt es dann Applaus und wenn der Wichser kommt, hört man danach ein verschmitztes „Merci“. Morgens und am frühen Nachmittag ging es während unseres Aufenthalts immer gut ab, es waren auch kaum Spanner anwesend. Am späten Nachmittag wurde es voller, 60 bis 70 Spanner sind dann keine Seltenheit und man kann immer nur hoffen, dass sich die Spannertraube vom eigenen Handtuch weit entfernt hält, da man sonst Gefahr läuft angewichst zu werden. Dieses Schauspiel konnten wir dann die ganze Woche beobachten. Sobald es dann abends kühler wird, leert sich der Strand recht schnell.
In der Anlage selbst, laufen auch genügend Spanner rum, wenn es dunkel ist, laufen die Kerle an den Balkonen und Terrassen vorbei und werden wie Motten vom Licht angezogen. Auf unsere Etage waren vielleicht 5 Wohnungen belegt, aber gezählt haben wir am Abend mindersten 50 Leute die immer wieder an unserer Terrasse vorbei geschlichen sind. Wenn ich meine Sie auf der Terrasse in den kühlen Abend und Nachtstunden schön zum Orgasmus brachte merkten die Spanner dies kaum, aber wenn Sie mir einen auf der Terrasse blies hatte ich doch schon manches mal Konzentrationsschwächen und wir wechselten in das Schlafzimmer um unseren Gefühlen ungestört freien Lauf zu lassen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall nachts den Rolladen runter zu lassen, denn sobald in einer Wohnung Licht angeht, hocken sich die Spanner auf die Brüstung um die vermeidliche Show zu genießen.
Das Nachtleben ist auch in der Nachsaison recht interessant. Männer sieht man hier mit Hemd und Jeans. Die Frauen haben mehr oder weniger scharfe Fummel an. Man hat den Eindruck als will hier jeder Mann zeigen was er für eine sexy Frau hat. In den zahlreichen Shops findet man sexy Klamotten zu Hauf und kann dies auch mehr oder weniger Günstig erwerben, da die meisten Geschäfte nach und nach zu machen. Hier ist auch alles vertreten was man sich nur vorstellen kann. In den verborgenen Ecken der Shops werden dann auch Sexspielzeuge aller Art verkauft. Auch die Metallringe, die vorzugsweise von Männern am Strand um Hoden und Penis getragen werden. Weiter gibt es jeder Menge Kosmetik, Piercing und Tatoo-Studios und natürlich auch diverse Clubs für von BDSM bis Pärchenclub. Am Hafen ist eine tolle Kneipe mit Livemusik, hier wärmen sich die Pärchen auf bevor sie dann in der berühmten Disco auf den Fässern tanzen. Will man allerdings das Nachtleben in vollen Zügen genügen sollte man nur bedingt sparsam sein. Als Beispiel zwei Cola, 9 Euro. Zwei Bier vom Fass 5 Euro.
Weiterhin auffällig sind die vielen Schwulen, die mehr oder weniger gepierct sind und auch diverse „Shemales“ die unsere Wege kreuzten. Dies ist aber weiter kein Problem, da in der ganzen Anlage und am Strand die Toleranz sehr groß ist. Aber wie überall gibt es Ausnahmen, so hört man am Strand doch das eine oder andere Tuscheln oder Lästern. Dies aber meist auf Deutsch. Schade eigentlich.
Als Fazit, war es im Ganzen betrachtet ein wunderschöner Urlaub, der viele neue Eindrücke gebracht hat. Das einzige was einem nicht so behagt, sind die vielen Spanner mit Ihrer mehr oder weniger aufdringlichen Art, aber mit einer Wohnung in Heliopolis, lasst sich auch das minimieren, da die Balkone nicht von außen zugänglich sind.
Erwähnenswert sei noch, dass man sich trotz des freien Gefühls der Nacktheit und Freiheit ab und an in seine Klamotten zwängen sollte und sich das wunderschöne Umland anschauen sollte. In den Umliegenden Häfen und an den Kanälen kann man nämlich wunderschön und auch noch günstig essen.
Die Frage nach dem Urlaubsziel für nächstes Jahr ist für uns jetzt schon beantwortet. Wir werden wieder nach Adge fahren, diesmal aber mit dem PKW und etwas länger als eine Woche. Dann werden wir uns auch richtig ins Nachtleben stürzen. Ach ja, den Koffer müssen wir dann auch nicht wiegen, da man eigentlich wie uns die Erfahrung gezeigt hat fast nichts an Klamotten mitnehmen muss.