Liebe im Mittelalter
Mein schönes Fräulein, darf ich´s wagen, was ich mir wünsche, laut zu sagen?
Aug in Auge, Mund an Mund
Tu ich dir meine Sehnsucht kund.
Schon tastet meine Zunge weich
nach deiner, und die tut´s ihr gleich.
Oh, dieses Schlängeln, Schlecken, Schlingen
gehört doch zu den schönsten Dingen
welche Mann und Weib einander schenken
wenn sie an Zärtlichkeiten denken.
In deinen Blicken liegt Begehren,
ich seh´, du wirst mir nichts verwehren ...
Wenn meine Hand nun langsam gleitet
in deine Bluse und bereitet
dir Wohlbehagen und Entzücken,
so lass sie deine Äpfel pflücken,
so glatt und rund, so zart und weich,
die saft´gen Beeren kosen gleich,
während die andere schon kühn
sich findet zwischen deinen Knien
und zärtlich deine Schenkel streichelt,
bedächtig deine Haut umschmeichelt,
sich stiehlt behutsam in dein Höschen
und spielt mit deinem feuchten Röschen,
taucht mit den Fingern in dein Pfläumchen,
reibt deine Knospe mit dem Däumchen.
Du reagierst mit leisem Stöhnen,
drum will ich weiter dich verwöhnen:
Die prallen Äpfelchen zu drücken
vermag dich sicher zu beglücken,
das Naschen an den reifen Beeren
wird deine Freude noch vermehren.
An deiner Knospe will ich lecken,
mag sie sich auch im Busch verstecken
der auf dem Venushügel sprießt,
damit sie wächst und Nektar fließt,
will ihn aus deiner Muschel schlürfen,
dein zartes Früchtchen knabbern dürfen!
Doch mag ich dich auch heiß begehren,
lass erst dein gold´nes Vlies dir scheren!
So kannst du leichter mich verführen
und meine Zunge besser spüren!
Du lässt mich weiter, tiefer tauchen,
ich hör dich seufzen, keuchen, hauchen.
Du windest, bäumst dich vor Vergnügen,
kannst nicht mehr stehen, möchtest liegen
sinkst vor mir auf den Diwan nieder
und schälst dich ganz aus deinem Mieder,
enthüllst auch mich mit zarten Händen,
greifst gierig schon nach meinen Lenden
um dich nach Herzenslust zu laben,
lässt mich in deiner Spalte graben
in der die Säfte reichlich fließen.
Du bist bereit nun zum Genießen,
willst nun an meiner Wurzel saugen,
und ich verdrehe schon die Augen,
weil nun in mir die Sinne toben.
Du machst das gut, ich muss dich loben!
Halt ein, und saug´ nicht gar so heftig!
Du willst doch, dass sie hart und kräftig
dir dient an einem andern Orte?
Ich stöhn´ nur noch, mir fehl´n die Worte.
Du gibst aus deinem gier´gen Schlunde
mich frei nun für die nächste Runde,
willst deine Schenkel um mich schlingen
und mich erneut zum Keuchen bringen
indem du deinen Mund ersetzt
durch heiße Lippen, die benetzt
vom Tau der Lust schon seidig schimmern.
Ich hör´dich vor Verlangen wimmern
als du mit sich´rer Hand mich lenkst,
in deinem Lustschloss mich versenkst.
Wie wohl es tut, in dich zu stoßen!
Ich fühle meinen Freund, den großen
eintauchen in das Himmelreich
das ihn umfängt so warm und weich,
tief in dich dringend und dich weitend
als du verzückt auf mir nun reitend
dich hebst und senkst in leichtem Trab,
mit Ein und Aus durch Auf und Ab.
Die Lust ist kaum mehr zu ertragen
als im Galopp zum Ziel wir jagen
und nun mit Keuchen und mit Hecheln
schwer atmend, mit beglücktem Lächeln
dem Höhepunkt entgegenstreben.
Nur einmal Senken noch und Heben,
dann fühl ich meine Sinne schwinden;
ekstatisch ist nun mein Befinden,
und heiß und heftig spritzt der Saft
in deine Muschel aus dem Schaft.
Ein Beben geht durch deine Glieder
Du sinkst erschöpft auf mir nun nieder,
willst für ein Weilchen still nur liegen,
dich eng in meine Arme schmiegen.
Doch schon recht bald zeigst du den Willen
deine Lust erneut zu stillen.
Das kommt mir gar nicht ungelegen,
denn auch bei mir will sich was regen.