danke für deine Frage @*********R_50 - angedacht ist wie oben beschrieben:
• als Fixpunkt planen wir vom 2. auf den 3. Juli eine Hotelübernachtung in der Region Nizza (oder noch besser Menton)
• die beiden andere Übernachtungen spontan auf Strecke in Unterkunft
oder Biwak
.. wenn man davon ausgeht, dass die ausgeschriebene Tour rund 1200km sind und wir 3 Tage zur Verfügung haben, gäbe dies pro Tag 400km, folglich am ersten Halbtag etwa 200 - wonach man ab Martigny etwa bei Grenoble zu "liegen" kommt. Ich vermute dies ist die Überlegung welche du vermutlich angestellt hast? Aus meiner Warte nicht falsch und wie vieles fortan in der Gruppe unter den Teilnehmenden zu diskutieren.
Ich denke, wenn alles rund läuft wäre es vorteilhafter am ersten Tag weiter zu kommen, eher bis Gap um Reserve für Unvorhergesehenes zu haben. Wahrscheinlich ist dies aber stark abhängig davon, wie viele km die einzelnen Teilnehmenden an dem Tag vorher schon gemacht haben - und wo deren individuelles Maximum liegt. Ich denke Freitags um 7:00 in Zürich weg zufahren um nach 250 Autobahn-KM gegen 11 in Martigny aufzuschlagen. Autobahn ist zwar mühselig, aber im Verhältnis zur nachfolgenden Strecke, kräftetechnisch "fast geschenkt". Bis Gap kämen von Martigny aus 360km dazu .. für mich Total 610km und tendenziell am obersten Tageslimit (aber eben, die Strecke bis da ist noch nicht so wahnsinnig anspruchsvoll).
Ich rechne in der Regel mit etwa 50km pro Stunde - dabei sind etwa 10 Minuten Pause schon eingerechnet - aber keine längeren. Auf 8 Stunden (12-20 Uhr braucht es sicher noch 1h Pause extra). Um diese Jahreszeit hat es sich bewährt, um 20:00 Uhr mit der Unterkunftssuche zu beginnen wenn man bis da noch keine Idee hat .. und um 21:00 Uhr zu wissen wo man pennt. Sonnenuntergang wird Anfangs Juli etwa um halb 10 sein, dann geht es noch fast eine Stunde bis man nix mehr sieht.
Wieso der gefühlt gestreckte Gallop? Für mich hat diese Tour irgendwo zwischen Nizza und Menton einen "Scheitelpunkt", den ich idealerweise zur Zeit (lieber Nachmittags um vier als Abends um 10) erreiche. In der Gegend ist es in der Regel und rein Ausgangstechnisch praktischer ein Hotel zu haben,
statt zu Biwakieren. Im Unterschied zum Wild-Campieren wird in Frankreich wie fast überall in Europa das Aufschlagen eines Biwaks "zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" abseits der Zivilisation toleriert. Um zeitlich flexibler zu sein, habe ich darum als Tourenfahrer immer Schlafsack und ein kleines (idealerweise selbst-stehendes) Zelt mit dabei.
Ich biwakiere:
• bei unvorhergesehenen Ereignissen und wenn ich dem Zeitplan hinterherhinke (Nachtschicht)
• die Chance besteht mein Nachtlager in einer lauen Sommernacht an einem idyllischen Plätzchen in der Natur günstig zu verbringen und wieder mal einen richtigen Sternenhimmel zu sehen
• oder bei schönem Wetter gerade ein Camping Muncipale am Weg liegt (in der Regel gut ausgestattet und sehr günstig)
Ich biwakiere Nicht (oder ungern):
• wenn es pisst und mein Zelt/Schlafsack schon von der verregneten Nacht zuvor noch nass ist
• wenn sich bei
Schlechtwetter eine trockenere Alternative bietet
• wenn ich ohne Materialwache Abends in den Ausgang will (auch ich schaffe es nicht all mein Material abschliessbar nur in den Boxen unterzubringen)
• in stark bebautem Gebiet
SUMMARY:
PLAN A: ich gehe davon aus, am ersten Tag bei Schönwetter eher 300km "Plus" - ab Martigny zu machen und im Biwak (wild oder auf einem Camping) zu übernachten - dafür am zweiten Tag etwas früher im Hotel am Mittelmeer einchecken (streckentechnisch ist es gut, am 3 Tag für die Route des Grandes Alpes ausgeschlafen ans Werk gehen zu können).
-> also nein: ich würde nichts vorausbuchen und es nach Performance der Gruppe einfach laufen lassen so lange und so weit es geht
-> Individualreisende/Teilstückmitfahrende müssen sich selber organisieren - die Gruppe soll auf sie betreffend Kilometriereung/Etappierung keine Rücksicht nehmen müssen (
@*******i_69 .. wed der erscht Tag schaffsch, isch der Räschte nume no ne Klacks für di - dörftisch de ou bi mir im Zäut ar Fuessete lige
)
• PLAN B: bei Schlechtwetter in Grenoble in einem Hotelzimmer nächtigen und auf das Ende des Sommer-Sturmes warten oder so ähnlich ..
Die durch mich angepeilte Mehrstrecke am ersten Tag hat aber auch noch eine gewisse psychologische Komponente: ich habe schon mehrere mehrtägige Touren dergestalt mit bis zu 25 Teilnehmenden organisiert .. meiner Erfahrung nach sind die Teilnehmenden am ersten Tag am konzentriertesten, und die Disziplin und
Leistungsbereitschaft (aber auch die Gefahr der Selbstüberschätzung) sind noch am höchsten - weil man sich noch nicht so gut kennt. Nach einer ersten Nacht am Lagerfeuer wird es einigen am zweiten Tag dann schon so wohl, dass der Übermut zunimmt - ich finde darum für am zweiten Tag weniger km in der Regel mehr. Am dritten Tag hat man sich in Regel in der Gruppe/den Gruppen schon so weit eingelebt, dass die Gruppendynamik förderliche Züge annimmt, es sind alle "eingefahren" und die effektive
Leistungsfähigkeit der Gruppe beginnt von da an mit zunehmendem Teamgeist zu steigen.
Nun nimmt mich wunder wie du/Ihr das so seht ..