gute-nacht-lektüre :)
da steht sie nun vor der tür, unsicher ihrer selbst, der ganzen situation und neugierige furcht, was da folgen soll. kaum 2 stunden ist es her, da überlegte sie, ob sie diesen schritt gehen soll oder nicht. im kleiderschrank wühlend durchfurchten wirre gedanken ihren kopf. erwartungen, ängste, neugier, verstand... genau verstand. der sagte ihr, sie muss wohl total verrückt sein, sich auf sowas einzulassen. sie wusste, sie würde heute den weg, der normalität verlassen und eine neue, eine dunkle seite kennen lernen. doch wollte sie das wirklich? oder war es nur eine fantasie, der sie hinterherjagte? würden sich ihre erwartungen erfüllen, gar übersteigen oder bitter entäuschen? da stand sie nun, ganz typisch frau, nach dem passenden outfit suchend. dieses,jenes oder doch was ganz anderes? mist, nie ist hilfe da, wenn frau sie braucht. schliesslich wollte sie die anweisungen ja bestmöglich erfüllen, wenn sie auch nicht wusste, warum. und doch sagte etwas in ihr: "entäusche nicht, begeistere" nun gut, entscheiden wir also auf die altmodische art& weise, dachte sie. sie schmiss alle in frage kommenden kleidungsstücke auf den boden und nahm das kleine kissen ihrer kindertage. sie warf. die kleidung, welche unter dem kissen lag würde sie tragen. das ergebnis war ein nettes schwarzes kleid, an den schultern zu raffen, ebenso an den seiten der oberschenkel. was ein glück, so erspart sich die suche nach strümpfen, denn sie liebte ihre nylons mit naht, die sie irgendwann mal gekauft hatte, ohne einen anlass zu kennen. nun hatte sie einen. dazu noch ihre schwarzen pumps... ein bisschen tusche, ein bisschen puder, kajal- fertig. genau zur richtigen zeit, denn es klingelte. es war das taxi, was sie zum treffpunkt bringen sollte. sie ging mit wackeligen beinen die treppe hinunter "noch kannst du zurück" hämmerte es hinter ihrer stirn, aber sie ging weiter. ein rückzieher kam nicht in frage, dazu war sie zu neugierig. das taxi brachte sie zu einem haus, gross schön, ruhig, ein bisschen außerhalb der stadt. die tür war wider erwarten offen, so trat sie ein. eine treppe war beleuchtet. sie ging hinauf. ebenso wie die treppe, war im obergeschoss eine tür von kerzen beleuchtet. nun wagte sie endgültig keinen schritt mehr... "tritt ein!" eine stimme riss sie aus ihren gedanken. sie war so versunken, das sie die zeit, die vergangen war, gar nicht wahrgenommen hatte. wie lange mochte sie dort gestanden haben? sie wusste es nicht. um so schneller folgte sie nun der anweisung. sie betrat also den raum. wie das ganze haus lag auch er im schatten. was das wohl zu bedeuten hat? fragte sie sich. ihr wurde mulmig. sie war froh, als sie das warme licht des kerzenleuchters warnahm. doch ihr blick wurde auf etwas anderes, helleres gelenkt. da war sie. sie saß in einem ohrensessel mit rotledernem bezug- die person, der sie für heute und womöglich auf dauer ihren körper und ihre seele auf gedeih und verderb ausliefern sollte. "was stehst du wie angewurzelt da? hat es dir die sprache verschlagen?" sanft klang die stimme, doch konnte sie sich dem fordernden unterton nicht erwehren. "ich..." "komm her zu mir. ich möchte dich ansehen" sie ging ein paar schritte auf den sessel zu. nun sah sie auch, was ihren blick gelenkt hatte: den widerschein der kerzen den glänzendes latex in tiefem schwarz reflektierte. sie wagte es nicht der reflexion zu folgen und den blick zu heben. "nicht so schüchtern, du darfst mich ruhig ansehen" ein lächeln klang in diesem satz mit. so sah sie auf und erblickte langes rotes haar, welches die grünen augen nur noch mehr betonte. diese wird sie nie wieder vergessen können, denn diese augen brannten sich in ihre seele. "schön siehst du aus. du hast meine erwartungen voll erfüllt" sie hatte das gefühl, das sie unter der erleichterung zusammenbrach, aber das legte sich und wich stolz. einen stolz, den sie nie gekannt hatte. diese augen zogen sie immer weiter in ihren bann, sie konnte nicht wehren. und doch unsicherheit, furcht, aber auch wärme. "und doch fehlt noch etwas, es ist noch nicht vollkommen", hörte sie. sie schaute auf. sie sah eine hand, in dieser hand blinkte etwas- ein halsband aus metall... sie wollte gehen, rennen, fliehen, doch etwas hielt sie zurück. was war das nur, das es ihr unmöglich machte auf ihren verstand zu hören? "wenn du dieses annehmen möchtest, dich in meine hand geben willst, ohne zu wissen was kommen mag, mir blind vertrauen kannst in dem glauben ich werde dir niemals schaden, dann knie nieder! kannst du dies nicht, dann geh und lebe weiter wie bisher!" was sollte sie tun? konnte sie das alles? konnte sie sich geben? einfach so? noch während dieser gedanken spürte sie den weichen boden unter ihren knien. "so ist es brav" eine hand streichelte über ihren wange, ihre stirn und hob schliesslich ihr kinn eine bisschen an. sie sah wieder diese augen, diese unglaublich warmen, sanften und gebieterische augen. sie wusste, sie hatte gefunden, was sie immer suchte, als ihr das halsband angelegt wurde- sie war... zuhause...