Strongmanrun 2011
Wie bereits angedroht, mein Resumè des Strongmanrun:Am Samstag den 16.04 ging es ganz entspannt zur Startpaketausgabe.
Leider konnte ich die Strecke nicht abgehen, aber die paar Einblicke die man bis dahin bekommen hat machten auf jeden Fall Appetit.
Vielleicht sollte ich vorher noch eben erwähnen, dass ich eine Abneigung gegen nasse Füße habe.
Am Sonntag dann war es endlich soweit.
Nach einer Stunde im Stau direkt am Ring, auskundschaften was so geboten wird.
Von der Organisation her, war die Veranstaltung bis dahin wirklich gut.
Viele Leute waren aus aller Herren Länder angereist und die Stimmung war sehr gut.
Noch eben zum Wetter: leicht bewölkt 14 °C und leichter bis böiger Wind.
Die Anspannung wurde immer größer, als es dann für mich ins Startfeld ging.
Mir ging wirklich der Stift. So viele Leute eingepfercht auf der Boxengasse des Rings.
Ob das mal gut geht.
Punkt 12 Uhr.
Start. Unter viel Gejubel und Getöße ging es endlich los. Die Stimmung war immer noch gut, denn die Strecke führte erstmal bergab.
Ernüchterung die Erste:
• Stau vor dem ersten Hindernis "Double Trouble" Zeit bei Kilometer 1 30 Minuten. Man möge erwähnen der geneigte Wandersmann schafft den Kilometer in 6 Minuten.
Aber egal Gruppenkuscheln ist auch schön und man kann noch eben neue Freundschaften knüpfen.
Passage des ersten Hindernisses gut und ohne große Verletzungen.
Danach ging es über den Campingplatz C2 raus in die Botanik über Stock und Stein (Hindernis 2 „Devil‘s Playgorund) und so manches Schlammloch. (Welche ich mir erspart habe. Ihr wisst schon, die Füße. )
Dann der erste, sanfte Anstieg im Gelände. Für die Waden die erste Belastungsprobe. Aber alles noch im Rahmen des erträglichen.
Die als „Cool Down“ angekündigte Wasserrutsche war ein bißchen Plane, wo Wasser lief. Aber: mit einem Auffangbecken, wo knietief das Wasser wartete.
Also:
Hinein in das Vergnügen.
Weiter mit nasse Füßen und kalten Beinen zum Hangelhindernis „Cliffhanger“
Hab ich mir persönlich erspart, ich bin in die Grube gesprungen und hab das Klettern den Profis überlassen.
„Down Under“ war da schon eher was für Genießer:
Nabelhoch das Wasser, wohl temperiert auf 10 °C.
Für Nichtschwimmer gab es die Pussylane am Hindernis vorbei.
Pussy wollt ich nicht sein, also rein mit dem Prachtkörper.
Beine eiskalt, Füße nass, leichter Wind; herrlich.
Hindernis 6 ist ohne große Probleme an mir vorbei gegangen. Es war halt da, im Weg und ging nicht auf die Seite.
Für Genießer dagegen war der Anstieg zur Südschleife.
Gefühlte 7- 10 % Steigung und vor dem Scheitelpunkt vier Kletterhindernisse.
Auch hier wieder Warten. Es gab Stau. Wir befinden uns jetzt am Kilometer fünf bei einer Zeit von 1 Stunde und ich glaub 30 Minuten.
Erste Kotzgrenze erreicht, die Beine sind schwer, die Füße nass und grad mal die Hälfte. Aber das Adrenalin schiebt.
Dann wieder bergab, ein paar Treppen genommen und wieder auf dem eigentlichen Nürburgring.
Hindernis 8 der „Kiesimandscharo“ hat eigentlich wie alle Passagen auf Kies nur genervt und an der Kraft gezehrt.
Die „Eifeler Nordwand“ war nicht sonderlich schwer zu erklimmen. Zwei Strohhindernisse à 2.5 m Höhe.
Mein Lieblingshindernis des Tages die Nummer 10:
Das Fischernetz. Bestehend aus: 1 Wanne Wasser (Brusthoch) einem Berg aus Schlamm und nem Netz zum raus und wieder runter klettern.
Kotzgrenze 2 erreicht. Der Körper will nicht mehr, aber jetzt muß der Kopf das Kommando übernehmen.
Erste Krämpfe zeichnen sich in den Waden ab, aber egal. Das Ziel heute heißt, ankommen.
Wir bewegen uns bergan, wie eigentlich bis zum Start/ Ziel Bereich nur noch.
Mal über Asphalt, dann wieder Kies, aber egal.
Laufen kann man auf jedem Untergrund.
„dirty Dancing“ das 11 Hindernis war eigentlich nur ein Schlammbecken.
Nix wildes also. Aber die Füße haben ihre konstante Feuchtigkeit und Nässe behalten.
Aufstieg zum „Stairway to Heaven“
Die Beine schmerzen, aber das Publikum triebt Dich an. Rauf auf die vier oder fünf Meter hohe Strohwand.
„Hot Wheels“ war dann wieder überflüssig, weil es einfach nur ein paar Reifen waren, die sinnlos da gelegen sind.
Aber rüber muß man trotzdem.
Hindernis 14 „Alcatraz“ war dann nochmal zum kriechen.
Auf allen vieren unter einem Gitter auf Kies.
Schöne Grüße an die Knie.
Zusammenfassung 2. Runde:
Ich habe mich mehr als einmal gefragt, was mich reitet das zu tun.
Die Waden haben gekrampft, Die Knie geschmerzt und mein Sprunggelenk hat geknackst.
Mir war kalt und ich wollte nur noch ein Bier.
Ganz ehrlich, schön ist was anderes. Aber ich wollte mir, so wie viele andere nicht entgehen lassen aus eigener Kraft in Ziel zu kommen.
Geschafft habe ich es. Wie viele andere auch. Die Zeit war mir egal, weil ich es nur innerhalb der 3, 5 Stunden machen wollte.
Stolz bin ich auf mich. Warum?
Ich habe meinen inneren Schweinehund besiegt. 20 km und 28 Hindernisse geschafft.
Nasse Füße, nen Bluterguss und viel Muskelkater davon getragen.
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.
Und da will ich in die Plätze laufen.
Bevor wieder die Frage kommt was das mit dem Switchen und SM zu tun hat.
Hier die Antwort: Rein gar nichts.
So long.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gern behalten.
Liebe Grüße
Gizmo