Hallo ...
... zusammen,
ein sehr interessanter Thread, den ich mit Spannung verfolgt habe. Ich weiß nicht, ob ich - hier von meiner Sub-Seite her - fr Erhellung sorgen kann.
Girl_HH, interessant finde ich, dass Du schreibst, es gebe einen "dominanten Männerüberhang" bzw. dort mehr Anleitungen, Erfahrungen bzw. "klare Vorstellungen" von Sessions. Ich glaube, das stimmt, weiß aber gar nicht, ob ich als (beginnende Dom, wenn ich Dein Profil richtig verstehe) das als Problem sehen Würde.
Aus meiner - ganz individuellen - Perspektive: Ich suche gar nicht nach ganz bestimmten Techniken, einen "Wunschzettel" habe ich gar nicht. Damit meine ich immer, mich von "Fetschisten" zu unterscheiden. (ANMERKUNG: das ist keine Kritik am Fetischismus und Leuten, die Spaß daran haben;-). Ich habe die Erfahrung gemacht (soooo erfahren bin ich aber gar nicht), dass es jeweils ganz spezifisch ist, was in einer bestimmten Konstellation reizt. Etwas esoterisch ausgedrückt: Für mich ist SM einfach ein "mehr" / "Meer" an Möglichkeiten, Lust auszuleben und Neues zu entdecken. Festlegen möchte ich mich gar nicht.
Habe aber den Eindruck gemacht, dass manchmal erwartet wird, einen Katalog zu haben ... evtl. etwas bedingt durch "Ankreuzlisten" ... Das führt (wiederum verallgemeinernd) zu mind. zwei Sachen:
(1) Auf Plattformen wie diesen manifestieren sich "Schubladen". Zumindest ein wenig ...
(2) Das führt dazu, dass sich viele gar nicht mehr trauen. sich "auszuleben" bzw. zu experimentieren ...
Ich pflege ein wenig dieses Vorurteil, weil ich (weibliche) Doms kennen gelernt habe, die (in der Anfangsphase) sehr auf der Suche nach Orientierung waren. Vielleicht sind männliche Doms da tatsächlich "schneller", vielleicht behaupten sie das aber auch nur
Meine eigentliche Intention: Ich finde es sehr, sehr spannend, wenn eine Dom sich noch sucht bzw. sich bewusst auslebt ... und gar keinen festen Einstieg, Plan o.Ä. hat. Meine Erfahrungen war da immer am besten - und auch: am intensivsten. Es kann in einer SM-Session ja auch mal etwas "schiefgehen", was zu neuem führt.
Beobachte auch sehr stark bei mir, dass der stärkste Reiz dann entsteht, wenn ich das Gefühl habe, dass eine Dom das macht, was nicht am stärksten auf "mich" als Sub ausgerichtet ist, sondern auf sie selbst. Zumindest meine Einstellung zum SM ist da sehr reflexiv.
Und: ich habe über diesen Weg schon "Praktiken" lieben gelernt, die ich vorher eher nicht im Fokus gehabt hätte bzw. eher als weniger intensiv eingeordnet hätte. Wiederum leicht esoterisch: Das ist intensivierte Selbstverwirklichung über die gezielte Selbstverwirklichung der / des Anderen.
Das führt auch dazu, dass eher "nicht-SM" Elemente miteingebunden werden ... z.B. (bin da aber auch Anfänger): Tantra (als intensive Auseinandersetzung mit dem Körper) kann auch auf intensive Weise sehr "quälend" sein. Manchmal ist die Spannung zwischen Kopf und Körper das intensivste ...
Deshalb: Bin am meisten gespannt auf "nicht typische" Ideen, Erfahrungen ... OHNE ALLES ANDERE VERURTEILEN ZU WOLLEN;-)