Der Papst redet von Gottvertrauen

Der neue Papst ist für viele Menschen in mächtigen (Kirchen-)Positionen eine Gefahr.
Früher wäre er nach wenigen Wochen seiner Amtszeit bereits tot gewesen. Unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

In heutiger Zeit wird er von verschiedenen Seiten bekämpft. Da gibt es Horden von Journalisten und ebenso viele (Kirchen-)Funktionäre, die nur darauf lauern, aus einzelnen Äußerungen Schlagzeilen zu basteln, die zur Diskreditierung taugen.

Nein, es ist nicht alles gut was die Kirche - und auch dieser Papst - an Meinungen vertritt. Aber in meinem Augen ist das, was gerade abläuft, die übliche Pressehatz. Darauf gebe ich nicht viel.

Im Affekt haben schon so einige "wichtige"Menschen so daher Fälle konstruiert und gesalbadert. Meist sind sie heftig darüber gestolpert. Manche auch drüber gefallen.

Ich kann nicht wissen, was Südamerikaner denken. Die Moral und Gesetzgebung in Südamerika kenne ich nicht. Ich lebe in Deutschland und hierzulande leben jede Menge Katholiken. So weit mir bekannt, fühlen sie sich durch ihr Oberhaupt den Papst vertreten.
Dennoch heißt es hierzulande: jedes Kind hat das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung.

Ist Schlagen unter der Beachtung der Würde des Kindes eine gewaltfreie Erziehung?

Ganz ehrlich:
Ich schlage meine Kinder nicht.

Aber auch ganz ehrlich:
Ich kann nicht dafür garantieren, dass mir nicht mal im Affekt die Hand ausrutschen könnte.

Ein Klaps auf den Po oder hinter die Ohren kann passieren. Das hat aber nichts mit maßlosem Grün-und-Blau-Schlagen von Kindern zu tun.

Ich weiß, ich lehne mich mit so einer Aussage weit aus dem Fenster, und viele werden wieder schreien: "Und wo willst Du die Grenzen ziehen?" "Ist ein Klaps auf den Po gewaltfreier als blaue Augen?" ... usw... ppp...

Im Falle des Papstes:
Ich habe die Sache so verstanden, das er von einem Vater gefragt wurde, was er von Schlägen in der Erziehung hält. Er sagte, er könne es nachvollziehen, wenn ein Mann sein Kind schlägt. Diese Aussage heißt doch nicht: Gehet hin und schlagt Eure Kinder!

Mir ist das Thema schon mal woanders unangenehm aufgefallen, das Buch haben auch Tausende oder Millionen gelesen: In Diana Gabaldons "Highland-Saga" kam das Thema auch mal vor. Ich war schockiert, dass in einem Unterhaltungsroman die Erziehung mit Schlägen gerechtfertigt wurde. Verkauft haben sich die Bücher trotzdem sagenhaft...

Sind Ohrfeigen angemessen?

Ein Thema, 135 Abstimmungen... Damit hat nicht nur der Papst ein Thema...

DeltaSagittarii

Die Ohrfeigen mit BDSM-Bezug dürfte der Papst aber wohl nicht gemeint haben.

genau, der wollte nur auf der Fifty-Shades-Of-Gray-Welle mitschwimmen...

Schon komisch. Hier gibt es tausende, die sich gerne verhauen.
Aber wenn der Papst das Thema anspricht...

Uiii, zum ersten Mal auf dem iPad geklappt... Zitatfunktion

Natürlich hatte er wohl nicht an diesen Bezug gedacht. Sein Thema, war Erziehung, Schwäche, Würde/Respekt... Genau darüber wird sich auch im BDSM Bereich unterhalten. Deshalb der Link.

Ich bin nur ein Mensch und nicht unfehlbar wie der Papst *fg*, deshalb tue ich mir hier schwer den Papst zu verurteilen. Jesus sagte mal: "Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein." Mach ich nicht.

Aber ich mache es, wie der Papst und habe hier Gottvertrauen...

DeltaSagittarii

In ihrem Beitrag Tabu: Der Papst redet von Gottvertrauen schreibt http://www.joyclub.de/my/1774098.nana_nw.html :


Ich meine:
So einfach kann man es sich unter der globalen Weltoffenheit im Jahr 2015 nicht machen, wenn man Prominente der Unreife bezichtigt.

Deshalb nocheinmal, und etwas ausführlicher:

Menschen aus Mittelmeerländern und auch der davon abgeleiteten gelebten Kultur Lateinamerikas stellen die eigene Mutter unter einen besonderen Schutz. Deshalb werden dort z.B. Flüche, welche die eigene Mutter diffamieren als besonders verletzend empfunden. Für uns Nordländer ist das unverständlich –wir fluchen eher über Exkremente-.

Am 9. Juli 2006 stand Frankreich im Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft; Gegner Italien. Es sah nicht gut aus für die Franzosen. Nach einer Attacke gehen die Fußballer zurück auf ihre Aufstellpositionen. Zidane, der Mann , welcher das französische Team motiviert und so weit voran gebracht hatte wurde dicht gefolgt von einigen Italienern. Beide, Zidane vermutlich ein in Frankreich aufgewachsener Algerier und die Italiener kommen aus Anliegerstaaten des Mittelmeers.

Plötzlich reisst sich Zidane herum und bohrt seinen Kopf in die Magengrube einer der hinter ihm gehenden Italiener. Zidane erhielt sofort die rote Karte und Frankreich verlor nun endgültig das Endspiel. Vermutlich weil sich Zidane auch vom Fußball zurückzog, fehlte nun die zentrale Motivation und der französische Fußball ist wieder dort, wo er vorher war.

Im Nachgang erfuhr man, dass einer der Italiener eine Diffamierung von Zidanes Mutter gezischt hatte.

Wer würde nun Zidane als unreifen Mann einstufen?

Das Beispiel, welches Franziskus bei seiner Befragung 'mal schnell aus dem Ärmel geschüttelt hat ist entsprechend gewählt: Einer seiner besten Freunde –unter Männern lässt man gerne einmal seinen Freund an der Faust kosten- stößt eine verachtende Bemerkung über Franziskus‘ Mutter aus. In diesem Fall würde (hat er seine Antwort nicht im Konditional (Möglichkeitsform) gemacht?) der Papst seinem Freund eines auf den Rüssel geben.

Ist dieses Selbsterkenntnis Zeugnis von Unreife?

Ich erkenne darin eher Ehrlichkeit und Vitalität. Ob der Papst Prügelstrafen – also nicht einen Ausrutscher im Affekt sondern gezielt geplante Erniedrigung - ganz generell favorisiert, wie man aus dieser schnellen Antwort schließt, kann ich nicht bestätigen.



Ganz allgemein ist es doch Ziel dieses Threads, das Oberhaupt der katholischen Kirche in Frage zu stellen. Somit ist die Diktion dieses Forums –Tabus zu brechen – erfüllt.

Ich freue mich aber, dass trotzdem es so viele relativierende Beiträge gibt. Damit ist der Anspruch „Niveau“ des Portals Joyclub erreicht.

das kommt mir genauso seltsam vor wie das Abendgebet der Waldameise, die darauf vertraut, dass der Ranger sich über das Gebet dazu bringen lässt, auf den Ameisenhaufen mehr Acht zu geben und dafür zu sorgen, dass sich nicht der Ameisenbär über den Nachwuchs her macht...

Ich persönlich kann allenfalls ansatzweise etwas mit der Aussage anfangen, dass Gott in jedem Menschen wohnt. Denn das heißt im Endeffekt nichts anderes, dass es der Mensch allein in der Hand hat, etwas aus dem inneren Drang, sich mit der eigenen Endlichkeit nicht abfinden zu wollen, zu erreichen und seiner Existenz einen Sinn zu geben. Dann braucht man aber auch keine Institution, die Jahrhunderte lang darüber palavert, ob Sex zwischen Menschen aus Spaß an der Freude Gott zuwider sei oder ob man als Priester eine Frau/einen Mann oder besser mehrere davon haben soll...

Ich habe ehrlich gesagt nicht den Anflug von Ahnung, ob es einen Gott gibt oder nicht - und wenn ja, wie der so drauf sein könnte. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass angesichts der Unermesslichkeit des Universums der menschliche Pilzbefall auf dem Planeten Erde der Allmacht Lichtjahre am Arsch vorbei geht. Vielleicht zieht die allenfalls genervt ne Augenbraue hoch, wenn sich das seltsame Geschmeiß als mulitresistent erwiesen hat und weder durch Pest noch durch Aids ausrottbar erscheint. Und daher fehlt mir jeglicher Zugang zu Menschen, die daran glauben, dass man durch etwas anderes als eigenes Verhalten etwas an seinem Leben oder dem von Mitmenschen ändern könne.
Ich nehme bisweilen fassungslos zur Kenntnis, wenn von mir als durchaus intelligent eingestufte Menschen tatsächlich ein Gebet sprechen und das nicht als Mumpitz bzw. Selbststimulation oder eine Art autogenes Training ansehen. Die wirklich meinen, da gäbe es so etwas wie eine Dialogmöglichkeit. Hubert Müller oder Mullah Omar oder Franziskus spricht und die Allmacht lauscht. Eine sehr befremdliche Vorstellung.