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Geneigenschaften als Kriterium für Jobchancen?

****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Geneigenschaften als Kriterium für Jobchancen?
Man hört immer wieder, dass amerikanische Großkonzerne genetische Untersuchungen als Voraussetzungen zu Einstellungen machen, um Prädispositionen für bestimmte Krankheiten fest zu stellen. Wer dann beispielsweise eine Veranlagung für Herzerkrankungen oder Krebs hat, wird nicht eingestellt.

Kurz, es bestehen ernst zu nehmende Bestrebungen von großen Firmen, genetische Eigenschaften als Kriterium anzuwenden, ob jemand eine Arbeitsstelle bekommt oder nicht. Das ist für mich erschreckend. Von anderer Seite wird dagegen gehalten, dass es doch einer Firma gestattet sein muss, seinen Krankenstand zu minimieren.

Aber die Dinge gehen ja noch weiter.
Kürzlich habe ich einen Bericht gelesen, der einen Zusammenhang herstellt zwischen bestimmten Geneigenschaften, die einem Mensch durch biologisches Erbe mitgegeben wurden, und der Tendenz dieses Menschen, sich machiavellistisch, also als skrupelloser Machtmensch , zu verhalten.
http://www.uni-ulm.de/home/u … n-machiavellismus-aufge.html

Auch Neigung zu soziopathischem Verhalten und Vieles mehr sollen angeblich auf genetische Veranlagung zurück zu führen sein.

Meine Frage ist daher: Darf man tatsächlich Gentypisierungen zur Einstellungsvoraussetzung für Arbeit machen, oder muss man es verbieten?
*******762 Mann
1.301 Beiträge
ganz klare antwort:
nein, das darf man nicht.

nicht alles, was wissenschaftlich möglich ist, auch moralisch oder ethisch haltbar. hier siehe ich das ebenso. und dass dieser trend, ich hatte davon gehört, dass grosse firmen frauen dazu animiert befruchtete eier tieffrieren zu lassen oder sie von der mutterschaft freikaufen. involviert waren und sind amerikanische unternehmen.

es wird dieser tage viel auf den amis rumgeprügelt, teilweise auch zurecht. mit solchen aktionen wird's nicht besser.

ich finde solche dinge menschenunwürdig. so etwas ist ein tabu und sollte es auch bleiben. oder erklären wir demnächst ge, apple, google usw zu göttern?
*******762 Mann
1.301 Beiträge
ich hab da
unsinn geschrieben.... es waren KEINE befruchteten eizellen. das muss man den kon-
zernen zugute halten.
...
beides: die vermeintlich wissenschaftlich begründete Schlussfolgerung, dass Gene ursächlich dafür verantwortlich sind, wie Menschen sich physiologisch entwickeln und sogar in Gesellschaft (!!!) handeln sowie die (versuchte) Heranziehung von Gentests bei Einstellungen ist nur in einem Land und in einer Gesellschaft möglich, dessen/deren Kultur primär durch eine völlig fehlgeleitete Verwissenschaftlichung und eine perverse Entmoralisierung bzw. Entfremdung geprägt ist.

In beiderlei Hinsicht: das Ausmaß von Verwissenschaftlichung bzw. die kritiklose Übernahme von Erkenntnissen oberflächlichster analytischer Forschung und die Infragestellung fundamentalster Normen des menschlichen Zusammenlebens ist nur noch radikaler Antiamerikanismus eine sinnvolle Lösung!
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Bitte nicht radikal
Ich freue mich, wenn Meinungen geäußert werden, auch sehr entschiedene Meinungen.

Ich zucke nur zusammen, wenn dann Formulierungen wie "radikal" im Zusammenhang mit der Verurteilung einer anderen Meinung benutzt werden. Für mich geht das nämlich in die Richtung einer Haltung, die letztendlich keinen Kompromiss mehr zulässt. Dabei leben wir doch gerade in einem Club wie dem unseren von der Vielfalt der Meinungen.

Also, es ist völlig in Ordnung, dass hier ganz entschiedene Meinungen geäußert werden, aber ich plädiere auch dafür, mit denen, die anderer Meinung sind, zu reden, statt sie radikal zu bekämpfen.

Noch eine Anmerkung. Wenn man die statistischen Ergebnisse der Gentypisierungen genau anschaut, steht da auch nicht, dass eine bestimmte Veranlagung tatsächlich auch zwangsläufig zu einem bestimmten Verhalten führen muss.

Daher habe ich auch dieses Thema als Frage formuliert. Ich würde gerne wissen, wie die Gesellschaft mit den Gefahren, aber auch mit den Möglichkeiten umgehen soll, die hier im Raume stehen.

Ein Beispiel für die Möglichkeiten: Wenn es gelingen würde, eine Gentherapie zu entwickeln, welche die Veranlagung für Diabetes reduzieren würde, oder für Allergien, oder für Darmkrebs, oder für die Bluterkrankheit, und, und, und, wäre das nicht gut?

Sollen wir also die Tür für Genforschungen zuschlagen, weil skrupellose Geschäftsleute Genforschung missbrauchen könnten? Meiner Meinung nach nein.

Wir müssten meines Erachtens vielmehr eine entsprechende Sensibilisierung der Menschen und eine feinfühlig unterscheidende Gesetzgebung herbei führen, die Missbrauch der Gentechnik und -forschung tabuisiert. Zum Missbrauch würde ich persönlich auch zählen, wenn ein potenzieller Arbeitgeber Menschen wegen ihrer Veranlagung nicht einstellen will.

Ich fürchte, durch Radikalisierung würde dieses Ziel nicht erreicht.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wozu ich allerdings kurz einwerfen möchte, dass das Wörtchen 'radikal' eigentlich positiv besetzt ist. Es stammt vom lateinischen 'radix', was soviel wie Wurzel bedeutet.

Heute wird dieses Wort leider häufig mit 'fanatisch' oder gar 'gewalttätig' verwechselt ...

Ansonsten verfolge ich diese Debatte mit großem Interesse.

(Der Antaghar)
bitte:
lasst uns in diesem thread nicht (wie sonst hier so oft üblich) das geschriebene Wort zerreden, die damit verbundene Aussage manipulieren und so - im übertragenen Sinn - Nebenkriegsschauplätze eröffnen! Um es anhand eines Zitats ganz genau zu machen:

Ich zucke nur zusammen, wenn dann Formulierungen wie "radikal" im Zusammenhang mit der Verurteilung einer anderen Meinung benutzt werden. Für mich geht das nämlich in die Richtung einer Haltung, die letztendlich keinen Kompromiss mehr zulässt. Dabei leben wir doch gerade in einem Club wie dem unseren von der Vielfalt der Meinungen.

Das ist ein deplatzierter und sogar sinnloser Absatz! Wir verwendeten 'radikal' als Adjektiv im Zusammenhang mit dem Wort Antiamerikanismus. Weder stand diese Wortverbindung im Zusammenhang mit irgendeiner Art von Vorwurf oder gar Verurteilung einer hier (oder anderswo?) geäußerten Meinung. Noch bezog sich das Adjektiv 'radikal' auf eine politische Strategie, die man sofort mit einer Kritik im Sinne der politisch korrekten Meinung stigmatisieren muß. Die besagte Wortverbindung 'radikaler Antiamerikanismus' stand lediglich in Verbindung mit der Bewertung eines Sachverhalts (Wissenschaftsgläubigkeit und Verwertungswahn), der direkt oder indirekt Gegenstand des Eingangspostings war. Was soll also der Hinweis auf eine gefährliche 'Radikalisierung'???

Und - besten Dank Antaghar - nicht zu vergessen ist zumal, was mit dem Wort radikal zum Ausdruck gebracht werden sollte: nämlich dass eine von uns angemahnte antiamerikanische Haltung mit Blick auf die Verwissenschaftlichung des gesellschaftlichen Lebens in Verbindung mit der Profitgier der Konzerne nicht weichgewaschen oder oberflächlich oder politisch korrekt sein sollte, sondern eben orientiert an den vielen Abgründen, die in dieser Gesellschaft seit 150 Jahren von Konzernen und Eliten kultiviert worden sind.

Zu letzterem gehört zweifellos der 'Machbarkeitswahn', v.a. derjenige, der sich des Mantels der Wissenschaftlichkeit irgendwelcher Befunde bedient. So gut wie keine wissenschaftliche Erkenntnis wird in den USA um der Sache willen angestrebt; im Gegenteil fördern die angeblich 'besten' Universitäten des Landes nur diejenige wissenschaftliche Forschung, die von den Konzernen für die Produktion entsprechender Produkte verwertbar ist. Wenn von den segensbringenden Errungenschaften der Genforschung die Rede ist, dann auch und v.a. deswegen, weil Unis und Konzerne ihre Investitionen durch verkaufsfähige Produkte wieder amortisieren wollen. Da geht es mitnichten um Erfolge zugunsten einer besseren Gesundheit oder Vorsorge der Bevölkerung!

Schließlich: wäre angesichts der noch weitgehend unbekannten längerfristigen Nebenwirkungen dessen, was die Menschen durch Manipulationen auch und gerade am Erbgut verursachen ohne es zu wissen, nicht etwas mehr Demut und Vorsicht angebracht? Wir werden doch gerade Zeuge von katastrophalen Auswirkungen, die scheinbar harmlose genmanipulierte Pestizide hervorbringen ...
"Er" schreibt...
Ein sehr interessantes Thema in der heutigen Zeit. Grundsätzlich "unterstütze" ich Forschung natürlich, sehe das alles (egal in welchem Bereich) aber auch mit großer Vorsicht.
Wo auch immer geforscht wird, gibt es auch Menschen die daraus ihren Vorteil zur Gewinnmaximierung ziehen möchten. In diesem angesprochenen Fall sind es eben Unternehmen, die dadurch ihren Krankenstand minimieren möchten.

Forschung ist nötig und auch wichtig um Krankheiten zu bekämpfen, das Leben in vielen Bereichen zu erleichtern und noch vieles mehr. Mit dem Erbgut zu "spielen", ob nun beim Menschen, bei Tieren oder bei Pflanzen halte ich persönlich für unangebracht und hat unabsehbare Folgen für jeden von uns.
Leider ist es, wie bei so vielem anderen auch, dass der normale Bürger nur die Hälfte erfährt. In so ziemlich allen Bereichen ist es doch so, dass schon längst in irgendeinem Labor oder sonstwo damit hantiert wird. Wie bei vielen anderen Sachen auch, wird sowas schleichend über Jahre und Jahrzehnte wohl Realität werden. Den Firmen wird es auch herzlich egal sein ob sich Bürger daran erzürnen oder nicht.
Die Politik wird daran sicher auch nicht viel ändern, da die Industrie, also eben diese ganzen großen Firmen, einfach schon jetzt viel zu viel Einfluss nehmen können.

Von mir ein klares NEIN dazu, aber leider gehe ich davon aus, dass sowas und noch einiges mehr im Bereich Gentechnik/-forschung, irgendwann Realität sein wird.

Lg "Er" von NeueReize
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Wiederbelebung des Themas.
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