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Mit Galgen und Guillotine

***ly Frau
185.999 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Mit Galgen und Guillotine
Bei der letzten Demonstration von Pegida und ihren Anhängern in Dresden kam ein Galgen zum Vorschein, an dem zwei Plakate baumelten. Auf dem einen stand: "Reserviert / Sigmar 'das Pack' Gabriel" und auf dem anderen prangerte: "Reserviert / Angela 'Mutti' Merkel".

Gestern hat Norbert Spinrath in seiner Rede (Regierungserklärung und Debatte zur europäischen Flüchtlingspolitik am 15.10.2015) im Deutschen Bundestag an die "Verantwortlichen in Dresden" gesagt: "Wer Galgen zeigt und damit zur Lynchjustiz auffordert, der gehört nicht in die Abendausgabe der Tagesschau oder des Heute-Journals und nicht auf die Titelseiten der Presse, sondern der gehört in den Knast". (hier noch einmal nachzuhören:
)

Bei der Anti-TTIP-Demo in Berlin brachte ein Demonstrant eine blutverschmierte Guillotine mit. Auf einem Plakat darauf stand: "Pass blos (sic!) auf Sigmar".

Daniel Mack twitterte hierzu: "Wer den Galgen der #Pegida verurteilt, darf bei #StoppTTIP nicht wegschauen!" (nachzusehen hier: https://twitter.com/danielmack/status/653830682888794112)

Was haltet ihr von den Äußerungen? Wie schätzt ihr diese Vorfälle ein? Ist das (noch) Meinungsfreiheit oder eine Androhung / Aufforderung zu Straftaten? Wird das unsere neue Demonstrationskultur?
****mar Paar
2.113 Beiträge
Rote Linie überschritten
Meiner Ansicht nach ist hier eine rote Linie überschritten.

Wer Menschen dadurch einzuschüchtern versucht, indem er/sie sie bedroht, darf sich nicht damit herausreden können er/sie habe das ja nicht als Aufforderung zur Straftat gemeint. Andere, noch Radikalere sehen es nämlich als Aufforderung zur Gewalt.

DAS SIND NAZI-METHODEN!

Von diesen muss man sich deutlich distanzieren und der Staatsanwaltschaft Hilfestellung zur Strafverfolgung leisten.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Ich bin völlig entsetzt!
Entsetzt darüber, wie sich hier "besorgte Bürger" outen!

Weder Galgen noch Guillotine - noch dazu mit den entsprechenden Namen dazu- haben etwas mit Meinungsfreiheit oder Demonstrationskultur zu tun!

Ich finde sowas nur widerwärtig!
Und ja! Ich sehe das als offenen Aufruf zu Straftaten.

Widerlich! Widerlich! Widerlich!
*******762 Mann
1.301 Beiträge
ich hab das mit der guillotine
nicht gesehen. auch das ist sicherlich komplett daneben und unziemlich. allerdings wurde das instrument nicht einer person direkt zugeordnet - die beiden galgen hingegen schon.

von daher würde ich die beiden galgen auch auf jeden fall juristisch verfolgen und die entsprechenden personen zur rechenschaft ziehen. ebenso die ganzen brandsitfter und volksverhetzer. dass so etwas nicht in die tages- schau gehört halte ich für unsinn. die leute müssen wissen, mit welchen methoden pegida & co auftreten.

die guillotine ist sicherlich grenzwertig. allerdings werden hier, wie so oft, mal wieder dinge miteinander vergli- chen, die man nicht vergleichen kann. einerseits die flüchtlinge, denen man indirekt mit dem galgen droht, ich warte ja noch darauf, dass der mob den ersten menschen umbringt, andererseits ein undurchsichtiges wirt- schaftsabkommen mit den usa und kanada. die flüchtlinge sind real, sie sind da und es werden noch mehr zu uns kommen, da darf man nicht blind sein und glauben, dass eine grenzschliessung die lösung sei.

ttip ist etwas anderes, da wird im geheimen verhandelt, da droht unser rechtssystem (jedenfalls nach meinem verständnis) ausgehebelt zu werden, da bekommen konzerne die möglichkeit vor schiedsgerichten staaten zu verklagen - das jedenfalls hört und liest man allenthalben. was allerdings genau passiert sagt uns niemand. und das ist undemokratisch und falsch. das hat schon was von geheimbund, es fühlt sich jeden- falls so an. und die guillotine kann in dem kontext auch darauf hinweisen, dass wir uns selbst den kopf ab- hauen - eben weil es nur eine angebliche elite ist, die sich mit dem thema befasst. wir dürfen dann damit leben. das sind züge einer diktatur.

der galgen hingegen bedroht ganz konkret angela merkel und sigmar gabriel.

da gibt's für mich dann, bei aller grenzwertigkeit, schon einen unterschied. nazis raus
Ich muß sagen ...
... mir machen die ganzen Ereignisse der letzten Zeit Angst.

Nicht dass wir es nicht "schaffen" würden. Da bin ich ganz der Meinung unserer Kanzlerin, wenn wir wollen (!) und alle (in Europa und auch anderswo) zusammenhelfen, dann schaffen wir das auch, nämlich jetzt die Flüchtlinge aufzunehmen, einen Teil davon zu integrieren und dem anderen Teil so lange bei uns eine Zuflucht zu bieten, bis er wieder in seine Heimat zurück kann.

Mir macht etwas anderes Angst. In ganz Europa gibt es z.Zt. einen Rechtsruck. Überall erstarken die rechten und die rechtsextremen Kräfte. Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass die Europäische Union diese Zerreissprobe nicht übersteht. Alle (Staaten) wollen in die EU - solange sie Vorteile für sich sehen. Aber dann, wenn es gilt zusammenzuhalten, schaut es plötzlich wieder ganz anders aus. 25 Jahre nachdem in Deutschland der Zaun mit dem Todesstreifen verschwunden ist baut Viktor Orban in Ungarn neue Zäune. Der Zaun, der nur dasteht, wird die Flüchtlinge nicht aufhalten. Er wird sie nur dann aufhalten, wenn er auch "verteidigt" wird. Und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis am Zaun zuerst geprügelt und dann geschossen wird.

Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem und unser Finanzystem sind an ihre Grenzen gekommen. Weltweit besitzen immer weniger Personen einen immer größeren Anteil am Gesamtvermögen. Wie lange kann das noch so weitergehen, bis das System kollabiert?

Was TTIP bringen soll verstehe ich sowieso nicht. Selbst wenn wir - als Beispiel - dann leichter, bzw. mit weniger Hürden und Zöllen in die USA exportieren können, wird sich ja die US-Wirtschaft ihr Absatzvolumen nicht einfach wegnehmen lassen. Sondern entsprechend aggressiv bei uns auf dem Markt auftreten. Insgesamt wird nicht mehr vekauft werden können, als jetzt auch schon. Nur, dass wir noch mehr Waren hin und her transportieren. Und das soll ein Fortschritt sein?

Manchmal frage ich mich wirklich, ob unsere Elite vor lauter studieren und lernen das Denken verlernt hat, den Boden unter den Füßen verloren hat.

tassilo
****mar Paar
2.113 Beiträge
Eliten?
tassilo, welche Elite meinst Du? Die Machtelite? Die bedient sich instinktsicher der Normalbürger um ihre ganz eigenen Interessen durchzusetzen. Politiker, Lobbyisten und Drahtzieher sind das.

Oder die Bildungselite? Die ist doch kaltgestellt.

Nein, auf die Eliten zu warten, ist ein Fehler. Wir Normalbürger müssen den Mächtigen ganz klar sagen: "Verängstigung von Andersdenkenden durch Drohungen akzeptieren wir nicht".

Also massenhaft Eingaben schreiben, Gegendemos veranstalten, zu politischen Versammlungen gehen und Flagge zeigen!
Eliten
Ich fasse den Begriff der Eliten noch etwas weitläufiger. Das geht ja in den Betrieben schon los. Da gibt es ja auch Hierarchien.

Die "Bodenständigen", die sich vom Lehrling über den Facharbeiter und den Meister (oder ähnlich) nach oben gearbeitet haben, und die "Theoretiker", die, die schulische Ausbildung gemacht haben, ev. durch ein Praktikum unterbrochen.

Und die kommen dann und sagen dem "Bodenpersonal" wie es seine Arbeit zu machen hat. Dann werden die Theorien in die Praxis umgesetzt, und bis sich herausstellt, dass das aus irgendwelchen Gründen so nicht funktioniert wie es funktionieren soll, wurden die Leute bereits wieder eine Stufe nach oben wegbefördert und können dort neues Unheil anrichten. In kleinen Betrieben kann sich der Vorarbeiter, der Polier oder der Meister noch erlauben, dem Chef zu sagen, dass er - der Chef - mit dem, was er da vorhat, auf dem Holzweg ist. Einfach, weil Erfahrung auch etwas zählt und sehr oft mehr als die Theorie. In großen Betrieben funktioniert Kommunikation dann nur noch von oben nach unten. Ergebnis: siehe VW

In der Politik und der Wissenschaft ist es nicht anders. Wer was werden oder bleiben will, muß denen, die oben sind, nach dem Munde reden. Und wenn jemand dann wirklich "oben" ist, bekommt er die Informationen gefiltert, wird ihm nur mehr das mitgeteilt, was die "Unteren" glauben, dass er (oder sie) hören will.

Des Kaisers neue Kleider ... (siehe meine Homepage)

tassilo
*********handy Paar
1.202 Beiträge
In der Tat bekommt der Bürgerprotest eine neue, zutiefst erschreckende Qualität.

So wurde hier in Köln heute morgen Henriette Reker, eine der Kandidatinnen zur OB-Wahl, die morgen stattfinden soll, von einem Mann niedergestochen und schwer verletzt. Der Täter konnte gefasst werden, nach ersten Angaben soll seine Aussage gewesen sein "Ich habe das wegen Rekers Flüchtlingspolitik getan".

http://www.tagesspiegel.de/p … l-findet-statt/12462924.html

Uns besorgen weniger die fremden Menschen, die derzeit unser Land aufsuchen, als vielmehr der im wahrsten Sinne des Wortes unglaubliche Verlust der Werte, für die humanistische aufgeklärte Gesellschaften über tausende von Jahren gekämpft haben und für die schon unzählige Menschen ihr Leben gelassen haben.

Für uns stellt sich die Frage, ob es doch einen Zusammenhang gibt zwischen dem virtuell bereits seit langem grenzenlosen Verlust jedweder Hemmungen im Umgang miteinander und dem sich nun zunehmend auch in realiter zeigenden barbarischen Verhalten.

Hat die Meinungsfreiheit auf ihrem Weg wirklich Respekt, Toleranz, Empathie und Achtung Anderer kassiert?
*******tia Mann
5.166 Beiträge
Bezeichnend ist doch, dass die meisten Proteste gegen die Asylpolitik aus Ecken kommen, wo es am wenigsten Bürger nicht deutscher Abstammung und am wenigsten Flüchtlinge gibt. Dafür aber jede Menge "Unzufriedene", die sich gerne aufhetzen lassen. Unzufrieden mit was eigentlich? Aber das ist ein anderes Thema...

Symbole wie Galgen und Guillotine mit namentlicher Nennung von gewünschten Lynch-Opfer geht gar nicht. Egal ob Demo von Pegida oder TTIP-Gegnern.
**********aften Frau
8.068 Beiträge
Danke @Impotentia
Dem stimme ich unumwunden zu!

Was da grade passiert das hat was von Ku Klux Klan! Diese "Besorgten Bürger", die für "Recht und Ordnung" sorgen
Und stellt leider all die Menschen im Osten Deutschlands, die ganz anders denken und handeln, rein öffentlich mit in die rechte Ecke.
Denn da wird ja nicht von Einzelnen geredet und berichtet, sondern von Dresden, Heidenau usw.

Wenn die "Besorgten Bürger" ihre Energie mal darauf verwenden würden, sich mit den bisher wenigen Migranten in ihren Bundesländern positiv auseinander zu setzen, ihnen zu helfen, sich auf sie einzulassen und die zu unterstützen statt zu bekämpfen, dann könnten sie ihr Engagement ja mal in eine andere, eher positiv gestimmte Richtung wenden!

Das würde vielleicht auch zufriedener machen........
*********handy Paar
1.202 Beiträge
leiden_schaften, das ist grundsätzlich ein wünschenswerter Ansatz.

Leider gehört dazu aber ein Mindestmaß an Verstand.

Und wenn man liest, dass Menschen sich tatsächlich nicht zu schade sind, bei der Meldung, dass der Bund an die Kommunen pro Flüchtling € 670 zahlt, lauthals Zeter und Mordio zu schreien, dass eine Flüchtlingsfamilie mit zwei Kindern ein Nettoeinkommen von € 2.680 habe und das ja wohl das Letzte sei (so nicht nur einmal gelesen!), dann nährt das den Verdacht, dass bei einigen Menschen in unserem Lande diesbezüglich ganz gewaltig was schiefgelaufen ist...

Da gibt es den wunderbaren Begriff der multidimensionalen Quantenblödheit...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da gibt es den wunderbaren Begriff der multidimensionalen Quantenblödheit...

Und den sogenannten Dunning-Kruger-Effekt, der u. a. besagt, dass viele Menschen derartig inkompetent bzw. blöd sind, dass sie sogar zu inkompetent und zu blöd sind, um ihre eigene Inkompetenz und Dummheit zu bemerken.

Und beim Thema Flüchtlinge fällt das offenbar besonders auf, weil oftmals nicht nachgedacht, sondern nur emotional reagiert wird ...

(Der Antaghar)
**********aften Frau
8.068 Beiträge
@tristam_shandy
Für uns stellt sich die Frage, ob es doch einen Zusammenhang gibt zwischen dem virtuell bereits seit langem grenzenlosen Verlust jedweder Hemmungen im Umgang miteinander und dem sich nun zunehmend auch in realiter zeigenden barbarischen Verhalten.

Ich finde das nur noch erschreckend. Die Wortwahl, der Hass, das Tun..............das ist weit weg von dem, was ich als demokratischem und fairem Umgang miteinander enpfinde!

Hat die Meinungsfreiheit auf ihrem Weg wirklich Respekt, Toleranz, Empathie und Achtung Anderer kassiert?

Das glaube ich nicht. Ich denke aber, dass die Meinungsfreiheit missbraucht wird! Ganz offensichtlich von Menschen, die noch nicht gelernt haben damit umzugehen. Auf Andere zu achten und zu hören und sich auch mal auf scheinbar fremdes einzulassen. Oder es einfach nicht wollen.

DAS, dieser Hass, der ja offen geäußert und gezeigt wird, der offensichtlich keine Grenzen mehr kennt sondern zu Galgen und Guillotine greifen muss........der erschreckt mich weit mehr als die Menschen die da zu uns kommen.

Da kann ich mich nur noch für meine "Landsleute" (sind sie das noch oder wirklich?) schämen!
Und ich bin so froh, dass ich Menschen aus dem Osten Deutschlands kenne, die da so ganz anders denken.
(Die haben allerdings auch schon vor der Wende anders gedacht und selbstverantwortlich gehandelt)


Grad erst gelesen.............
Leider gehört dazu aber ein Mindestmaß an Verstand.

Stimmt. Wo der wohl ist. In Neid und Missgunst und im verfälschen von Zahlen, wie das ja grade stattfindet, lässt sich der nicht finden.
Traurig.
***is Mann
2.127 Beiträge
Meiner Ansicht nach hat diese Radikalisierung einen ganz wesentlichen Punkt als Ursache: man hört den Leuten, die man ja inzwischen schon mit einem süffisant-verächtlichen Unterton "besorgt" nennt, nicht zu. Im Gegenteil, man macht sich über sie lustig oder diffamiert sie sogar. Äußern sie ihre Bedenken gegenüber der schieren Masse von Flüchtlingen, die auch noch zum größten Teil männliche Muslime sind, auch wegen der Finanzierung des Zustroms, werden sie ohne Federlesens mit der Nazikeule plattgehauen. Und die wenigsten von denen haben tatsächlich einen braunen Hintergrund. Es gibt nur eine "richtige" Meinung, alles andere ist eben rechts, hinterwäldlerisch oder wie auch immer gebrandmarkt. Im Prinzip ist nur opportun, entweder in den "refugees welcome"-Chor lautstark einzustimmen, oder eben ganz die Klappe zu halten.

Das staut enorme Mengen Frust auf, daher wundert mich nicht, dass die Methoden rauer und lauter werden. Wenn mir keiner zuhört, muss ich eben noch aggressiver und maßloser werden. Wenn sich in der Politik und Gesellschaft nicht bald so etwas wie eine echte Gesprächskultur entwickelt, in der ehrlich und ernsthaft allen Seiten zugehört wird, steigert sich das so weiter, bis es irgendwann wirklich kracht. Alle faseln immer von Demokratie und Meinungsfreiheit, aber das gilt offenbar nicht für missliebige Ansichten. Das ist eine Gefahr, die offenbar niemand sieht oder sehen will. Diese Unterdrückung von Meinungen ist gefährlich, was sicher jeder weiß, der 2 + 2 zusammenkriegt.

Ob es gefällt, oder nicht, es müssen alle Seiten gehört werden. Es heißt doch immer so schön, "das muss eine Demokratie aushalten können". Ja, denn los, nicht nur so tun, sondern auch machen. Ich habe keinen Bock darauf, dass hier bald alles in Flammen steht. Wenn so jemand wie Dr. Lübcke von der CDU den Bürgern von Lohfelden bei einer Versammlung (es ging um die Ansiedlung von 800 Flüchtlingen) sagt, dass sie doch das Land verlassen können, wenn ihnen die Asylpolitik nicht gefalle, ist das nicht nur unverschämt, sondern auch noch nicht besonders hilfreich bei der Entspannung der Lage. Hier laufen gerade ein paar Sachen gründlich schief, und das wird irgendwann Konsequenzen haben, die den Ruf Deutschlands nicht gerade positiv beeinflussen. Ich hoffe, das nicht erleben zu müssen...
***ly Frau
185.999 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Vielen Dank für die rege Teilnahme am Thema.

allerdings wurde das instrument nicht einer person direkt zugeordnet - die beiden galgen hingegen schon.

Nein, nicht ganz randy63762 *zwinker* Auch hier hat es Gabriel getroffen.

Hat die Meinungsfreiheit auf ihrem Weg wirklich Respekt, Toleranz, Empathie und Achtung Anderer kassiert?

Zumindest scheint es doch erst einmal so.

***is:
Wenn mir keiner zuhört, muss ich eben noch aggressiver und maßloser werden.

*panik*

Muss ich das? Wie wäre es mit: bessere Argumente sammeln und vorbringen? Für mehr Aufklärung sorgen etc. ?

***is:
Es heißt doch immer so schön, "das muss eine Demokratie aushalten können".

Muss eine Demokratie (muss ein Demokrat) aushalten, dass man (ihn) Menschen mit Galgen und Guillotine bedroht? Gehört das zur Meinungsfreiheit?
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Nachtgedanken
Manchmal emigrieren auch deutsche Staatsbürger ins Ausland. Unser Staat wertet aus wer auswandert und ist insgesamt gar nicht zufrieden damit. Im Durchschnitt wandern eher besser qualifizierte Bürger aus. Es gab da durchaus Überlegungen, was unser Land tun kann, damit solche Menschen bleiben.

Wie wird das wohl in den anderen Ländern sein? Gehen da eher jene, auf die das Land gerne verzichtet? Glaube ich nicht. Egal wo auf der Welt verlassen eher Menschen ein Land, die etwas bewegen wollen, die gebildet sind, die sich an anderer Stelle bessere Chancen versprechen (mal unabhängig davon, ob diese Menschen bei uns eine Chance haben).

Wird ein Land in seinen Medien Informationen verbreiten, die gut Qualifizierte dazu anreizt das Land zu verlassen? Eher nicht.

Weniger Qualifizierte gehen erst dann, wenn besser Qualifizierte gegangen sind und positive Nachrichten über direkten Wege (Mundpropaganda) zurück kommen.

Wer Medien, ihre Abhängigkeiten und ihre persönlichen Interessen versteht, versteht auch, dass Themen, die bei uns und für uns aufbereitet werden, so in einem anderen Land in der Regel nicht verbreitet werden. Das was unsere Politiker hier sagen, wir anderen Ortes gar nicht beachtet. Was wir hier hören und sehen ist für uns - und fast nie Thema im (außer europäischen) Ausland.

Unsere Regierung versucht bei unseren Bürgern gute Stimmung für Migranten aufzubauen. Dafür gibt es auch einen Grund: es liegt nicht in der Macht der Bundesregierung oder anderen nationalen Regierungen in Europa und auch nicht in der Macht der EU den Flüchtlingsstrom aufzuhalten. Sie werden kommen (ob wir wollen oder nicht) . Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass wir an den Stränden des Mittelmeeres, in Spanien oder Ungarn anfangen 1000ende, 100.000ende oder gar Millionen von Menschen zu töten, um ein Überschreiten der Grenzen zu vermeiden.

Hier bei uns haben wir nur die Chance einen Umgang und eine Migration der Flüchtlinge in unser System zu finden. Je schneller um so besser. Wir können weniger Leistungen und geringere Standards für Flüchtlinge einführen (das wird auch kommen), ablehnen können wir sie nicht. Dabei ist es egal, ob diese Menschen verfolgt oder von Armut bedroht sind. Natürlich können und dürfen wir diskutieren, ändern werden wir es nicht. Ja, unsere Gesellschaft wird sich verändern (wie sie sich schon immer wieder verändert hat).

Die Mazis sind gescheitert, der KKK ist gescheitert und Bewegungen, die bei uns den Status Quo aufrecht erhalten wollen werden auch scheitern.

Uns bleibt natürlich die Möglichkeit einen Schuldigen zu suchen. Wer war wohl daran Schuld, das es so ist wie es ist? Waren wir es? Die Amerikaner? Die Chinesen? Die Russen? Das ist doch vollkommen egal. Es lässt sich nicht ändern. Die besser Möglichkeit ist es einen Weg zu finden, wie die Eingeborenen wenig verlieren und die Zuwanderer auch etwas gewinnen.

Was wir nicht zulassen dürfen ist es, dass unsere europäischen Werte Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit, von Fremden und den eigenen Bürgern ausgehölt werden. Ob pegida oder ttip Demonstranten, Bedrohung ist keine Lösung und kein demokratisches Mittel

DeltaSagittarii
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*******ly09:
Muss eine Demokratie (muss ein Demokrat) aushalten, dass man (ihn) Menschen mit Galgen und Guillotine bedroht? Gehört das zur Meinungsfreiheit?

Nein. Genausowenig wie es zur Meinungsfreiheit gehört eine Satire Magazin mit Waffen anzugreifen, selbst wenn der Stil an Körperverletzung grenzt.

Der Staatsanwalt wird hoffentlich schon ermitteln. Wenn nicht ist unsre Judikative schwach besetzt.

DeltaSagittarii
***is Mann
2.127 Beiträge
Muss ich das? Wie wäre es mit: bessere Argumente sammeln und vorbringen? Für mehr Aufklärung sorgen etc. ?

Wenn niemand es hören will, nützt das nicht viel. Wenn die Argumente trotzdem immer mit dem Vorwurf des rechten Gedankenguts abgeschmettert werden, können sie so fundiert sein, wie sie wollen...

Muss eine Demokratie (muss ein Demokrat) aushalten, dass man (ihn) Menschen mit Galgen und Guillotine bedroht? Gehört das zur Meinungsfreiheit?

Das gehört zu dem, was ich gerade meinte. Natürlich ist das schlechter Stil. Aus den Zeiten der Lynchjustiz sind wir schon eine Weile heraus, was durchaus begrüßenswert ist. Aber das sind diejenigen, die jetzt lauter und extremer werden, damit sie die Aufmerksamkeit bekommen. Und sie haben sie bekommen. Und sie werden sich noch weiter steigern, wenn das so weitergeht. Schaut Euch mal auf den PI-News um, dann wisst Ihr, wie die Leute ticken. Vor allem die Kommentarfunktion unter den Artikeln enthüllt die Bereitschaft, auch noch weiter zu gehen. Natürlich überschreitet das alle Grenzen des guten Geschmacks, aber seid versichert, da kommt noch mehr, und es wird um so extremer werden, je mehr der Dialog abgelehnt wird.

Die Politik gefällt sich so sehr darin, mit "Rechten" nicht zu reden, aber genau mit dieser Attitüde macht sie alles noch schlimmer. Das macht mir, ehrlich gesagt, gerade etwas Sorgen, aber nicht nur das. Wir haben gerade wirklich unruhige Zeiten...
**********lover Mann
5.304 Beiträge
Information und deutliche Signale setzen
Natürlich überschreitet das alle Grenzen des guten Geschmacks, aber seid versichert, da kommt noch mehr, und es wird um so extremer werden, je mehr der Dialog abgelehnt wird.

Das sehe ich auch so: es ist in, nicht mit (angeblich) "Rechten" reden zu wollen.
Darum ist es ratsam, sich die Nutznießer dieser Fluchtwellen genauer zu betrachten:

wer verdient am Leid anderer und schürt Konflikte?
und: wie können wir effizienter helfen, damit sich die Lage in Ländern wie Syrien stabilisiert?

denn: wir können nicht Millionen von Menschen dauerhaft bei uns aufnehmen, die zudem größtenteils mit falschen Erwartungen zu uns kommen. (Erwartungen, die zum Teil durch unsere Berichterstattung auch geschürt werden.)

Mir gefällt es gut, auch den Ausdruck "Flüchtlinge" nicht mehr zu gebrauchen:
es sind Geflohene, wenn sie bereits da sind, wo sie hin wollten und Fliehende, wenn sie noch unterwegs sind.

Sind unter ihnen auch Kriegstreiber, die erst im eigenen Land Übles angezettelt haben und nun fliehen, bevor sie das Echo ereilt?

Gehts dann hier in unserem Land deswegen weiter mit einem "exportierten Konflikt" bis auch wir immer mehr destabilisiert sind?

und: waren wir denn bisher bereits die gütigen Teiler, die in der schönen 180 qm-Wohnung bereitwillig Platz machen, um Notleidende aufzunehmen?

Wie helfen wir richtig und angemessen?
********irly Mann
3.909 Beiträge
Gestern hat Norbert Spinrath in seiner Rede (Regierungserklärung und Debatte zur europäischen Flüchtlingspolitik am 15.10.2015) im Deutschen Bundestag an die "Verantwortlichen in Dresden" gesagt: "Wer Galgen zeigt und damit zur Lynchjustiz auffordert, der gehört nicht in die Abendausgabe der Tagesschau oder des Heute-Journals und nicht auf die Titelseiten der Presse, sondern der gehört in den Knast".

Natürlich ist das Bild mit dem Galgen und den 2 Politikerbilder absolut nicht zu befürworten...

Aber als passende Gegenantwort könnte man aufrufen: "und wer nur für sich selbst und dem Erhalt des Politikersessels regiert und nicht für das Volk da ist der gehört nicht in die Politik" auch eine Frau Merkel müsste mal lernen nicht zu allem ja und Amen zu sagen denn die Arbeit haben eh andere und nicht sie

Noch so scheint mir schieben sie ja fast niemand ab (jedenfalls steht nirgends etwas ausnahme Flughäfen und Boote die sie umdrehen lassen) wenn sie mal den grösseren Teil wieder abschieben werden die Situationen sicher härter werden... da ist ein Galgen sicher das Harmloseste.

lg
**********lover Mann
5.304 Beiträge
Galgen
Noch so scheint mir schieben sie ja fast niemand ab (jedenfalls steht nirgends etwas ausnahme Flughäfen und Boote die sie umdrehen lassen) wenn sie mal den grösseren Teil wieder abschieben werden die Situationen sicher härter werden... da ist ein Galgen sicher das Harmloseste.

wir sind auch eingeladen zu erkennen, dass wir mitgeholfen haben (z.B. als einer der größten Rüstungsexporteure der Welt) diese Galgen zu errichten.

nun dürfen wir sie wieder zurückkaufen und vernichten und den Menschen etwas schenken, was Frieden schafft.
**********lover Mann
5.304 Beiträge
was denn schenken?
Für Angie, Ursula (and all the Others):

wie wäre es mit "sponsored flights"?:

unsere Bundeswehr fliegt eine Million Tassen ohne Henkel mit kleinen Fallschirmchen in die syrische Wüste und schmeisst "die Ware" dort ab.
Inhalt:

• jeweils ein Tütchen Milchpulver von Henkel ("Henkel helps!!")
• ein Kondom ("Bea helps!!") mit bebilderter Anleitung zum Oralverkehr (von unserem geschätzten LieblingsMitglied Frau Claudingo)

• eine Teutschland-sucht-den-SuperTankStar-Broschüre "Bring your tank to Berlin"
(sponsored by ThyssenKrupp):

"winner gets one Million €€€ and 6 JungFrauen for one night"
(and a kiss from Dieter B.)


sonst noch Ideen (dear RüstungsIndustrie oder die Herrschaften VolksVertreter)?
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*******ly09:
Was haltet ihr von den Äußerungen? Wie schätzt ihr diese Vorfälle ein? Ist das (noch) Meinungsfreiheit oder eine Androhung / Aufforderung zu Straftaten? Wird das unsere neue Demonstrationskultur?

Vermutlich dürfen wir uns darauf einstellen, dass wir von allen Seiten eine neue Demonstrationskultur bekommen. Mal sehen, ob der Staat dies dauerhaft tolerieren kann und will. In einem Rechtsstaat ist es schwierig damit umzugehen. Beobachten, registrieren und wissen, wer welche Kultur zum Austragen von Konflikten hat scheint mir - solange nichts passiert - die beste Option. Nach Köln gestern... Wird das aber langsam schwierig, die Grenzen fallen.

**********lover:

denn: wir können nicht Millionen von Menschen dauerhaft bei uns aufnehmen, die zudem größtenteils mit falschen Erwartungen zu uns kommen. (Erwartungen, die zum Teil durch unsere Berichterstattung auch geschürt werden.)

Die Erwartungen werden dann wohl halt nicht erfüllt. Insgesamt ist das Leben (im Moment) in einem europäischen Rechtsstaat - auch in schlechteren Unterkünften - besser, als nachts von Staatsdienern oder religiösen Fanatikern überfallen zu werden, zu verhungern oder massakriert zu werden. Unsere Berichterstattung findet hier statt! Wer die deutsche Sprache nicht versteht kann auch via Internet nichts damit anfangen. In anderen Ländern wird über anderes berichtet. In manchen dieser Länder gibt es sogar noch Buschtrommeln. Das es in Europa besser ist erfahren Menschen in anderen Ländern nicht zwingend durch die Zeitung und was die Politiker hier sagen interessiert vor der Flucht nicht. Ob wir die Menschen aufnehmen wollen oder können interessiert den einzelnen Betroffenen nicht der sich entschlossen hat sein Haus/Wohnung zu verlassen. Stehen mal 100.000 an einer Grenze, dann hilft auch kein Zaun, wenn sie da rein wollen. Waffengewalt wird diesen Strom dann auch nicht aufhalten. Aber es ist eine Option nur die Härtesten durchkommen zu lassen. Das könnte dann ja auch bestimmten Gruppierungen wieder gefallen und eine Akzeptanz fördern.

********irly:
Noch so scheint mir schieben sie ja fast niemand ab (jedenfalls steht nirgends etwas ausnahme Flughäfen und Boote die sie umdrehen lassen) wenn sie mal den grösseren Teil wieder abschieben werden die Situationen sicher härter werden... da ist ein Galgen sicher das Harmloseste.

Wenn ein Verfahren vor der Welle drei bis sechs Monate gedauert hat und bis zur Abschiebung oft mehr als ein Jahr vergangen ist,... Wie schnell soll das jetzt gehen? Die Zuspitzung ist ja erst seit Juli/August...

**********lover:
Gehts dann hier in unserem Land deswegen weiter mit einem "exportierten Konflikt" bis auch wir immer mehr destabilisiert sind?

Wenn wir uns "so" im wahrsten Sinne des Wortes auseinandersetzen, sind die Chancen für eine Destabilisierung in Europa ganz gut. WIR haben es in der Hand demokratische Wege zu finden.

DeltaSagittarii
***is Mann
2.127 Beiträge
Die Destabilisierung ist bereits in vollem Gange. Wenn man sich ansieht, wie sich der Ton zwischen einzelnen Ländern bereits verschärft hat, ist das klar erkennbar. Die europäische Solidarität ist im Begriff, zu bröckeln. Ich habe vor ein paar Tagen zum ersten Mal das Wort "Migrationswaffe" gehört, das in Opposition zum Wort "Flüchtlingswelle" gesetzt wurde. Ich bin kein großer Anhänger von Verschwörungstheorien, aber eine gezielte Aussendung großer Migrationsgruppen in konkrete Gegenden führt fast zwangsläufig zu deren Destabilisierung, auch weil fast unweigerlich irgendwann Infrastruktur und Sozialsysteme überlastet sind. Von der strapazierten Geduld und der wachsenden Ablehnung der Ureinwohner nicht zu reden. Ob das in unserem Falle hier eine gewollte und konzertierte Aktion ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass fast alle exakt nach Deutschland wollen, nährt den Verdacht allerdings schon ein Stück weit. Die Frage nach dem Warum ist nochmal eine ganz andere...
**********lover Mann
5.304 Beiträge
tatsächlich?
Ob wir die Menschen aufnehmen wollen oder können interessiert den einzelnen Betroffenen nicht der sich entschlossen hat sein Haus/Wohnung zu verlassen. Stehen mal 100.000 an einer Grenze, dann hilft auch kein Zaun, wenn sie da rein wollen.

mein lielber Delta:

gab es nicht auch mal eine Mauer in unserem eigenen Land, die ein paar Millionen Menschen abgehalten hat, dahin zu gehen, wohin sie wollten?
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